Elektroautos bald wieder Rarität? Wichtige Rohstoffe werden knapp
Die Zahl der Elektroautos soll in den nächsten Jahren rasant steigen – knappe Rohstoffe könnten den Boom ausbremsen. Tesla zeigt eine Lösung auf.
Köln – Der Umschwung zur Elektromobilität ist in voller Fahrt. Die Förderung beim Kauf von reinen Stromern ist bis 2025 gesichert, das Ziel der neuen Regierung von 15 Millionen E-Autos auf deutschen Straßen bis 2030 scheint erreichbar. Auch, wenn sich die Begeisterung vieler Autofahrer für Akku-Mobile derzeit noch in Grenzen hält: Die Zukunft des Individualverkehrs scheint elektrisch. (BMW i4 auf Tesla-Jagd: Nachfrage übertrifft alle Erwartungen)
Anmerkung der Redaktion
Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.
Elektroautos bald wieder Rarität? Wichtige Rohstoffe werden knapp
Doch nun sorgt eine Studie des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) für Ernüchterung. Viele der für Autos mit Akkus oder auch Brennstoffzelle wichtigen Rohstoffe könnten nämlich früher als erwartet knapp werden, befürchten die Fachleute. (Elektroautos klimafreundlicher als Verbrenner? Studie widerspricht jetzt Skeptikern)

Elektroautos bald wieder Rarität? Kobalt-Vorkommen reichen noch elf Jahre
So sei die Versorgung mit Kobalt, Lithium und Graphit, die für Batterie-Fertigung wichtig sind, gefährdet. Die Kobalt-Reserven etwa würde bei prognostizierten Bedarf nur noch elf Jahre reichen – also noch vor dem von der EU-Kommission für 2035 beschlossenen Verbrenner-Verbot zur Neige gehen. Die ebenfalls knappen Rohstoffe Platin, Iridium und Nickel wiederum werden zur Herstellung von Wasserstoff benötigt, der Elektroautos mit Brennstoffzelle antreibt. Gerade bei Lkw und Schiffen gilt Wasserstoff als wichtiger Energieträger (Wasserstoff statt Akku: Toyota Mirai vervielfacht Absatz – das steckt dahinter)
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Elektroautos bald wieder Rarität? Tesla verbannt knappen Rohstoff
Hoffnung setzt das IW, das die Studie im Auftrag der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft durchführte, auf den technischen Fortschritt. So könnte etwa eine deutlich erhöhte Recycling-Quote den Bedarf an neu geförderten Rohstoffen reduzieren. Auch würden kobaltfreie Akkus das Problem mindern. So verzichtet Elektroauto-Pionier Tesla nach eigenen Angaben schon weitestgehend auf Kobalt, auch andere Hersteller und Akku-Produzenten sind dabei, diesen Rohstoff deutlich zu reduzieren.