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Elektroautos: Entwarnung bei Umweltprämie – aber für diese Modelle wird es knapp

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Von: Marcus Efler

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Die künftige Ampel-Regierung will die zuletzt unsichere Förderung von E-Mobilen verlängern. Darum könnten künftige Käufer von Plug-in-Hybriden leer ausgehen.

Update vom 29.11.2021, 10:00 Uhr: Entwarnung für Käufer von Elektroautos und Plug-in-Hybrid-Modellen – auch wer sein Fahrzeug wegen der langen Lieferzeiten erst im nächsten Jahr zulässt, kann mit der vollen Prämie von bis zu 9.670 Euro rechnen. Bislang lief die Innovationsprämie, also die volle Förderung, bis Ende dieses Jahres. Eine Verlängerung bis 2025 war zwar geplant, blieb aber wegen des anstehenden Regierungswechsels in den Mühlen der Bürokratie stecken.

Nun sorgt die künftige Ampel-Regierung zumindest kurzfristig für Klarheit. „Insbesondere aufgrund bestehender Auslieferungsschwierigkeiten der Hersteller bei bereits bestellten Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen werden wir die Innovationsprämie zur Unterstützung der Anschaffung elektrischer Pkw unverändert nach der bisherigen Regelung bis zum 31. Dezember 2022 fortführen“, heißt es im Koalitionsvertrag aus SPD, Grünen und FDP. Wer also schon bestellt hat oder das demnächst tut, darf also aufatmen. (Mercedes in der Krise: Kunden müssen jahrelang auf Neuwagen warten)

Elektroautos: Entwarnung bei der Umweltprämie – aber bei diesen Modellen wird es knapp

Allerdings handelt es sich dabei noch um eine Absichtserklärung. Es ist also nicht ausgeschlossen, dass es Anfang nächsten Jahres zu ein paar Wochen „Förderlücke“ kommt, wenn die Verlängerung noch nicht wirklich in ein Gesetz gegossen wurde. Doch dieses würde dann wohl rückwirkend gelten, sodass wirklich jeder Käufer zum Zuge kommt.

Aufpassen müssen allerdings diejenigen, die derzeit den Kauf eines Plug-in-Hybriden erst noch planen. Denn während reine batterie-elektrische Autos („BEV“) und Wasserstoff-Modelle mit Brennstoffzelle („FCEV“) wohl bis 2025 gefördert werden, soll für die meisten Teilzeit-Stromer der Geldhahn viel früher zugedreht werden. Nur noch „Kfz, die nachweislich einen positiven Klimaschutzeffekt haben“, sollen gefördert werden. Konkret: Ab August 2023 gibt’s Unterstützung nur noch für Plug-in-Hybride („PHEV“), die mindestens 80 Kilometer rein elektrisch fahren können. Die Ausnahme-Regelung für Modelle, die maximal 50 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer ausstoßen, entfällt. Und nach 2025 ist dann für alle Autos mit Elektromotor sowieso Förderschluss. (Umstieg auf Elektroautos: Interesse ist da – doch ein Punkt macht Sorgen)

Erstmeldung vom 31.10.2021, 10:51 Uhr: Berlin – Elektroautos und Plug-in-Hybride verbreiten sich in Deutschland immer mehr – Letztere haben in der Zulassungs-Statistik bereits die über Jahrzehnte führenden Diesel abgelöst. Einen wichtigen Anteil am Strom-Boom tragen natürlich auch die verschiedenen Förderungen durch Staat und Autohersteller selbst. (Umstieg auf Elektroautos: Interesse ist da – doch ein Punkt macht Sorgen)

Elektroautos: Bald weniger Geld vom Staat? Wallbox-Topf schon leer

Doch der Geldregen könnte bald versiegen. Jetzt sind offenbar die insgesamt 800 Millionen Euro aufgebraucht, mit denen die Installation privater Wallboxen zum großen Teil finanziert wurde. Auf der Webseite der Förderbank KfW steht mit rotem Ausrufezeichen: „Bitte keine Anträge mehr stellen – die Förder­mittel sind erschöpft.“ Die Ladestation in der eigenen Garage erfreut sich enormer Beliebtheit – selbst Autofahrer, die noch gar kein elektrifiziertes Modell besitzen, nahmen das Angebot gerne mit.

Wer sich jetzt erst für den Kauf einer Wallbox (diese empfiehlt der ADAC) entscheidet, muss die Kosten von mindestens ca. 1.000 Euro also voraussichtlich selbst tragen. Nach einem erneuten Auffüllen des Fördertopfes, aus dem Käufer mit 900 Euro bezuschusst wurden, sieht es aktuell nämlich nicht aus. (Streit um Ladesäulen: Wer bestimmt im Mietshaus? Gericht hat entschieden)

Elektroautos: Bald weniger Geld vom Staat? Regierung nur noch geschäftsführend

Denn die aktuelle Bundesregierung unter Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ist nur noch geschäftsführend im Amt, Entscheidungen sind nicht mehr zu erwarten. Das könnte möglicherweise zu einem Problem für all jene werden, die gerade den Kauf eines Voll-Stromers oder Plug-in-Hybriden planen.

Ein Elektroauto BMW i3 ist bereit zum Laden an der Wallbox
Der Topf für Wallboxen ist schon leer – was wird aus der Umweltprämie? (Symbolbild) © Martin Bäuml/Imago

Dessen Förderung per Innovationsprämie (auch als „Umweltprämie“ bezeichnet) hatte die Regierung im vergangenen Sommer von maximal 3.000 auf bis zu 6.000 Euro erhöht, dazu addieren sich noch bis zu 3.570 Euro brutto als offizieller Hersteller-Rabatt und 100 Euro AVAS-Prämie (für das mittlerweile obligatorische akustische Warnsystem Acoustic Vehicle Alerting System). (Lieferzeiten durch Chipmangel: Auf diese Autos warten Sie ewig)

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Elektroautos: Bald weniger Geld vom Staat? Verlängerung bis 2025 steckt fest

Insgesamt kalkulieren Käufer also mit bis zu 9.670 Euro Zuschuss. Der Haken dabei: Die vollen 6.000 Euro (statt 3.000) vom Staat gibt es eigentlich nur bis Ende 2021. Zwar ist eine Verlängerung der Verdoppelung bis 2025 eigentlich beschlossen – aber sie steht noch nicht im Gesetz, sondern befindet sich „zur Abstimmung in den Ressorts“, wie es offiziell heißt. Steckt also in den Mühlen der Bürokratie fest.

Zwar gilt es derzeit noch als wahrscheinlich, dass sich die Angelegenheit doch noch über die Ziellinie quält. Sicher ist das allerdings nicht. Ob und wie die nächste Bundesregierung die Förderung dann neu angeht, scheint derzeit völlig offen.

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