BMW i4 auf Tesla-Jagd: Nachfrage übertrifft alle Erwartungen
Die hohe Zahl an Interessenten für den elektrischen BMW i4 überrascht auch die Münchner selber. So wollen sie die Lieferzeit verkürzen.
München – Wo sind sie denn bloß, die Modelle der selbsternannten Tesla-Jäger? Die meisten Elektroautos kommen als hochbeinige SUV daher, die eleganten Limousinen der Amerikaner fahren bisher fast ohne Konkurrenz. Teure Ausnahmen bestätigen die Regel: So attackiert der Porsche Taycan erfolgreich das Tesla Model S, und Mercedes hat mit dem EQS eine überzeugende elektrische Luxuslimousine im Programm.
Ein sportliches, kompaktes Akku-Auto, das auch gegen Teslas beliebtes Model 3 antritt, fehlte bisher im Programm der traditionellen Automarken. Das hat nun BMW mit der Coupé-Limousine i4 auf die Räder gestellt – und erfüllt so das Versprechen von der „Freude am Fahren“ auch elektrisch. Das Topmodell i4 M50 fährt mit seinen 544 PS und dem tiefen Schwerpunkt fast auf einem Level mit den Verbrenner-Sportlern M3 und M4. (BMW iX im Test: Fährt hier das beste Elektro-SUV überhaupt?)
BMW i4 auf Tesla-Jagd: Nachfrage verblüfft selbst den Hersteller
Offenbar haben viele BMW-Fans tatsächlich auf genau so einen Stromer gewartet – und möglicherweise manche bisherigen Fahrer anderer Marken. Auch die Social-Media-Meckerei über das Design scheint die zahlende Kundschaft nicht zu beeindrucken.

Denn die Münchner zeigen sich selbst verblüfft über den Ansturm auf die E-Variante des 4er Gran Coupé: Die „Nachfrage ist höher als erwartet“, so der Hersteller. Angesichts des bislang fünfstelligen Bestell-Eingangs scheint das zurückhaltend ausgedrückt. (BMW iX3 mit Modellpflege: Auch optisch endlich ein Elektroauto)
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BMW i4 auf Tesla-Jagd: Ungewohnt lange Lieferzeit
Derzeit überlegen die Manager fieberhaft, wie sie das Interesse an ihrem elektrifizierten Volumenmodell decken können. Mittlerweile müssen Käufer bis mindestens Sommer, möglicherweise sogar Herbst nächsten Jahres warten, um ihren i4 zu bekommen. Angesichts der aktuell langen Wartezeiten auf neue Autos scheint das erst mal nicht ungewöhnlich – doch gerade BMW ist eigentlich stolz darauf, einigermaßen zügig liefern zu können, und bewältigte die Chip-Krise bislang mit nur kleineren Blessuren. (BMW ohne Touchscreen: Folgen des Chipmangels immer heftiger)
BMW i4 auf Tesla-Jagd: Samstags-Schichten sollen helfen
Rund 1000 Autos der 3er- und 4er-Reihe baut BMW täglich im Stammwerk München, unter ihnen ist auch der i4. Nun sollen zusätzliche Schichten den Nachfrage-Stau abbauen. Mit dem Betriebsrat wird über eine Samstags-Produktion zusätzlich zu den je zwei Schichten von Montag bis Freitag verhandelt. Sanftes Druckmittel gegenüber der Belegschaft: Notfalls könnte das elektrische viertürige Coupé auch im Werk San Luis Potosí in Mexiko gebaut werden, wo die 3er-Reihe ebenfalls vom Band läuft.