Tesla: Jedes zweite Auto schon mit Akkus der Zukunft – umstrittene Chemie fliegt raus
Kobalt und Nickel ade: Tesla verbaut immer mehr Batteriezellen mit preisgünstiger und sauberer Technologie. Sie haben allerdings einen großen Nachteil.
Austin (USA) – Bei der Diskussion zum Thema Elektroautos zählt sie so sicher zu den Gegen-Argumenten wie die löcherige Lade-Infrastruktur und die umstrittene Klimabilanz: Die Nutzung von Kobalt, das womöglich bald zur Neige geht, und dem teuren Nickel für die Akku-Produktion. Auch sind die Abbau-Maßnahmen für diese Rohstoffe gesundheitlich und ökologisch oft bedenklich.
Daher forschen Hersteller von Autos und Akkuzellen mit Hochdruck daran, die bisherigen Lithium-Ionen-Akkus durch andere Technologien zu ersetzen. Große Hoffnungen ruhen dabei auf Lithium-Eisenphosphat-Akkus (LFP). Viele Firmen wie Tesla – und auch Apple bei der Entwicklung seines iCar – setzen auf diese Zukunfts-Zellen, die geringere Kosten sowie bessere Umweltverträglichkeit versprechen.
Tesla: Jedes zweite Auto schon mit Zukunft-Akkus – umstrittene Chemie fliegt raus
Gerade Tesla scheint beim Einsatz von LFP-Akkus in der Serienfertigung besonders weit zu sein. Denn fast die Hälfte der im ersten Quartal dieses Jahres produzierten Fahrzeuge sei damit ausgestattet, teilten die Texaner in ihrem Quartalsbericht mit: Nämlich im Model 3 mit Heckantrieb sowie im Model Y (das auch im deutschen Werk in Grünheide, das gerade durch einen Chemie-Unfall von sich Reden macht, produziert wird). Künftig soll das sogar für 75 Prozent der Akkus gelten.
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Tesla: Akkus der Zukunft bieten schlechtere Reichweite
Allerdings haben die neueren Akkus gegenüber denen mit bekannter Lithium-Ionen-Technik eine geringere Energiedichte, also eine niedrigere Reichweite. Diesen Nachteil gleicht Tesla nach eigenen Angaben durch effizientere Motoren aus: So könne ein Model 3 mit einem LFP-Akku eine Reichweite von 430 Kilometern nach der amerikanischen EPA-Norm (die als etwas strenger als die europäische WLTP gilt) erreichen.
Modelle mit besonders hoher Reichweite wie Long-Range-Versionen und das Model S nutzen dagegen noch die bisherige Akku-Technologie. Hier, und auch beim immer wieder verschobenen Cybertruck, möchte Tesla aber künftig auf besonders effiziente Batteriezellen des Typs 4680 umsteigen, die aber noch keine Serienreife für Autos erreicht haben.