Lexus lässt schalten: Manuelles „Getriebe“ für Elektroautos (mit Video)
Vermissen Autofahrer in Elektro-Pkw eine Handschaltung? Das jedenfalls glaubt Toyotas Edelmarke Lexus – und erprobt ein virtuelles Getriebe.
Zeiten ändern sich, und mit ihnen die Art, Auto zu fahren. So ist aus dem Automatik-Getriebe, das vor einigen Jahren noch Luxus-Limousinen vorbehalten war, mittlerweile eine Standardausstattung für viele Automodelle in allen Klassen geworden. In normalen Pkw arbeitet es komfortabler als eine Handschaltung und spart Sprit, in Sportwagen wechselt es die Übersetzung schneller, und ist deshalb auch aus dem Motorsport nicht mehr wegzudenken – zumal der Fahrer bei einer Doppelkupplungs-Automatik die Gänge auch manuell anwählen kann.

Lexus lässt schalten: Manuelles „Getriebe“ für Elektroauto
Bis auf das höhere Gewicht hat das automatische Getriebe gegenüber dem manuellen also nur Vorteile, weshalb viele Hersteller wie Mercedes und VW letzteres nach und nach aussortieren (während BMW es vorerst beibehalten will). Elektroautos benötigen wegen ihres durchgängig hohen Drehmoments ohne gar kein Getriebe mehr, lediglich Sportwagen wie der Porsche Taycan oder der Audi e-tron GT portionieren die starke Power mit zwei Gängen.
Jeep plant mit dem Magneto allerdings einen Off-Roader-Stromer mit sechs Gängen. Denn offenbar gibt es auch im Elektro-Zeitalter Kunden, die sich so ans „Sprit umrühren“ gewohnt haben, dass sie im Stromer einen Schalthebel nicht missen möchten – glaubt man auch bei Lexus. Die Edelmarke von Toyota (die Japaner krempeln gerade ihre Elektro-Strategie um) haben im Prototyp auf Basis des elektrischen Lexus UX300e jedenfalls eine manuelle Schaltung mit Kupplung eingebaut, wie das britische Sportwagen-Magazin Evo berichtet.
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Lexus lässt schalten: Virtuelles Getriebe simuliert verschiedene Autotypen
Die erzeugt das Feeling und die Akustik der unterschiedlichen Drehzahlen bei verschiedenen Gängen von Verbrenner-Fahrzeugen. „Von außen ist dieses Fahrzeug so leise wie jedes andere batterieelektrische Auto. Aber der Fahrer kann alle Empfindungen eines Fahrzeugs mit Schaltgetriebe erleben“, erklärt Chefingenieur Takashi Watanabe: „Es handelt sich um ein softwarebasiertes System, das so programmiert werden kann, dass es das Fahrerlebnis verschiedener Fahrzeugtypen reproduziert, sodass der Fahrer sein bevorzugtes Mapping auswählen kann.“ Es können also verschiedene Fahrzeugtypen wie Sportwagen mit V8-Motor oder Kleinwagen nachgebildet werden. Wie das funktioniert, zeigt dieses Video auf Twitter:
Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.
Die Technik ist allerdings nicht mechanisch mit dem Motor verbunden, es greift allein in die Software-Steuerung ein. Somit handelt es sich bei dem Konzept nicht wirklich um ein Getriebe, sondern um eine Simulation. Inwieweit diese virtuelle Schaltung dabei helfen könnte, eingefleischte Verbrenner-Fans in ein Elektroauto zu locken, sei dahingestellt.