Der japanische Autogigant Toyota ist mit wieder deutlichem Vorsprung vor Volkswagen der größte Autohersteller der Welt. 1937 gegründet, residiert der asiatische Hersteller in der gleichnamigen Stadt Toyota in der Präfektur Aichi. Von Kleinwagen über Offroader bis hin zu Luxus- und Nutzfahrzeugen bilden die Japaner in ihrem breiten Portfolio quasi alle Arten von Automobilen ab. Bekannt waren die Japaner vor einigen Jahren für ihre Hybridmodelle, mittlerweile müssen sie bei der Elektrifizierung einen deutlichen Vorsprung der Konkurrenz aufholen.
Toyota: Auris, Corolla, Yaris – Modelle und Geschichte der Asiaten
Vor der Volkswagen AG ist Toyota derzeit der größte Autohersteller der Welt. Zeitweise wechselten sich beide Konzerne an der Spitze ab, aktuell liegt Toyota mit 10,5 Millionen verkauften Fahrzeugen 2021 aber zehn Prozent und damit relativ klar vor Volkswagen. Laut der Forbes-Global-2021-Liste ist Toyota das zwölftgrößte börsennotierte Unternehmen der Welt.
Zu den über 500 Tochterunternehmen der Toyota Motor Corporation gehört auch die Luxusmarke Lexus, während die Kleinwagenmarke Daihatsu in Europa eingestellt wurde. Im Jahr 2005 besteht ging Toyota eine Kooperation mit der Subaru Corporation ein. Seit April 2008 hält Toyota eine Minderheitsbeteiligung von 20 Prozent an der Subaru Corporation und damit an der von ihr produzierten Automarke Subaru. Mit dem japanischen Herstellern Isuzu und Hino betreibt Toyota ein Joint-Venture für Lkw.
Toyota: Gründung und Name des japanischen Autokonzerns
1937 gründete Kiichi Toyoda die Toyota Motor Corporation in ihrer heutigen Form gegründet. Sein Vater hatte zuvor erfolgreich Webstühle gebaut und das Startkapital für die Toyota Motor Corporation durch den Verkauf eines Patents erwirtschaftet. Wieso aber der Name „Toyota“ mit dem harten „t“ statt des Familiennamens?
Zu dieser Entscheidung führten mehrere Faktoren: Eine der Ursachen findet sich in der japanischen Silbenschrift Katakana. Hier liegen zwischen „Toyoda“ und „Toyota“ zwei kleine Striche. Lässt man sie weg, wird aus dem „d“ ein „t“. Das reduziert die Zahl der Schriftzeichen auf acht, was einfacher zu schreiben ist. Außerdem gilt die „8“ gilt in Japan als Glückszahl. Ein Firmenname ungleich dem Familiennamen bedeutete für die Familie auch eine Trennung von Arbeits- und Privatleben sowie mehr Privatsphäre.
Toyota: das allererste Modell und die Entstehung von Toyota City
Schon 1935 entwarf Toyota den Prototypen A1. Die ersten Fahrzeuge, von denen heute keines mehr erhalten ist, waren 1935 fertig. Eines davon war in einer buddhistischen Zeremonie geweiht, und Kiichiro Toyoda fuhr mit ihm zum Grab seines Vaters Toyoda Sakichi, der ihm das Geld für die Gründung seiner Automobilfabrik gegeben hatte. Vom serienreifen AA entstanden zwischen 1936 und 1943 1.404 Exemplare. Während des Krieges konzentrierte sich Toyota auf die Produktion von Lkw für das Militär. Noch vor einer geplanten Bombardierung der Werke durch die Amerikaner endete der Krieg. Die kommerzielle Produktion nahm Toyota 1947 mit dem Modell SA wieder auf.
Seinen Sitz hat Toyota heute in der gleichnamigen japanischen Stadt in der Nähe von Tokio. Mehr nach als Wolfsburg von Volkswagen ist die Gemeinde von dem Autohersteller geprägt, der dort die Hauptverwaltung und sieben der zwölf japanischen Werke unterhält. Insgesamt produzieren die Japaner an 51 Standorten in 26 Ländern. Aktueller CEO ist Akio Toyoda, der Enkel von Firmengründer Kiichiro Toyoda.
Toyota in Deutschland – so präsentiert sich Japans Nr. 1
Die Geschichte von Toyota in Deutschland begann 1971. Die „Deutsche Toyota-Vertrieb GmbH & Co. KG“ übernahm in diesem Jahr als Generalimporteur den Vertrieb. Als Zentrale diente anfangs eine 70 Quadratmeter große Bürofläche in Köln. Das erste Fahrzeug der Marke in Deutschland war der Toyota Corolla 1211 Coupé. Die Toyota Deutschland GmbH hat ihren Sitz auch heute noch in Köln.
In seiner langen Geschichte brachte Toyota innerhalb seines breiten Spektrums an Fahrzeugen einige bemerkenswerte Fahrzeuge auf den Markt, darunter ikonische Offroader, legendäre Sportwagen und Innovatoren ihrer Zeit.
Toyota 2000 GT
Den Toyota 2000GT entwickelte Toyota in Zusammenarbeit mit dem Motorradhersteller Yamaha Motor. Das Modell wurde 1965 auf der Tokyo Motor Show präsentiert. Zwischen 1967 und 1970 baute Toyota insgesamt nur 351 Exemplare. Daher erzielt der 2000 GT heute auf Auktionen regelmäßig Höchstpreise von bis zu über einer Millionen Euro wurden. Unter der langen Motorhaube des 2000 GT arbeitet ein 2,0-Liter-Reihen-Sechszylindermotor mit 150 PS, die Kraftübertragung übernimmt ein manuelles 5-Gang-Getriebe. Für die Beschleunigung auf Tempo 100 benötigt der 2000 GT zehn Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 220 km/h.
Toyota Corolla
Schon seit 1966 ein Dauerbrenner in der Kompaktklasse und in Deutschland einer der absoluten Verkaufsschlager von Toyota. Seit 2019 wird das aktuelle Kompaktklasse-Modell wieder weltweit als Corolla verkauft. Die neueste Generation präsentierte Toyota auf dem Genfer Autosalon 2018 noch unter dem Namen Auris, der später eingestellt wurde.
Toyota Land Cruiser
Der Land Cruiser von Toyota gehört zu den absoluten Offroad-Ikonen und wird in einem Satz genannt mit anderen Geländewagen wie Jeep Wrangler, Suzuki Jimny oder Land Rover Defender. Schon seit 1951 läuft die Modellreihe. Dass der Land Cruiser eine große Fangemeinde hat, weiß man auch bei Toyota: Die aktuelle Baureihe läuft seit 2021.
Toyota Prius
Der Prius gilt als Wegbereiter moderner Hybrid- und Elektrofahrzeuge. Er kam 1997 auf den Markt und war das erste Großserienmodell mit Hybridantrieb.
Toyota Supra
Der Supra darf als bekanntester Sportwagen von Toyota bezeichnet werden. Der erste Supra war allerdings die Topversion des damaligen Celica, bevor der Supra dann als eigene Modellreihe ausgegliedert wurde. Nach der vierten Generation gab es eine 17 Jahre lange Pause, bis 2019 die aktuelle Generation auf den Markt kam. Technisch basiert das Coupé auf dem Roadster BMW Z4.
Toyota bz4X
Später als die europäische und koreanische Konkurrenz setzte Toyota auf reine Akku-Fahrzeuge. Das etwa 48.000 Euro teure SUV bz4X ist der bislang einzige Stromer im Programm – nachdem Toyota mit dem Mirai bei E-Autos vor allem auf Wasserstoff gesetzt hatte. Außergewöhnlich ist vor allem große Solar-Dach, das die Reichweite erhöhen soll.
Insgesamt führt Deutschland führt Toyota 16 Pkw-Modelle im Programm, inklusive des neuen Elektroautos bz4X und dem Wasserstoff-Fahrzeug Mirai. Dazu kommen der Pick-up Hilux und einige Transporter.
Toyota – der japanische Autogigant im Motorsport
Von Köln aus operiert die Toyota Motorsport GmbH. Ab 1972 war die 300-köpfige Abteilung für die Entwicklung und Produktion der Werksfahrzeuge für die Rallye-Weltmeisterschaft verantwortlich . 1999 stoppte Toyota seine Aktivitäten im Rallyesport nach vier Fahrer- und drei Markenweltmeistertiteln, kehrte aber 2017 zurück. Das Toyota Gazoo Racing Team nimmt an der World Rallye Championship teil,
Mit dem GR010 Hybrid Hypercar fährt Toyota in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft mit, in der sich der Hersteller schon mehrere Titel sichern konnte.
Bei der Rallye Dakar ist Toyota seit 40 Jahren dabei. Mit dem Land Cruiser und dem Hilux fährt man erfolgreich mit. 2019 konnte der katarische Rennfahrer Nasser Al-Attiyah auf Toyota Hilux für die Marke den ersten Gesamtsieg bei einer Dakar einfahren.
Unter dem Laben Gazoo Racing bietet Toyota auch besonders sportliche Fahrzeuge wie dem GR Yaris an.