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Elektro-SUV-Studie Lyriq von Cadillac – Audi und Mercedes im Visier

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Von: Sebastian Oppenheimer

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Ein Cadillac Lyriq vor einem Gebäude am Abend.
Soll E-SUV wie dem Audi e-tron und Tesla Model X Konkurrenz machen: der Cadillac Lyriq. © Cadillac

Mit dem Lyriq greift GMs Luxus-Tochter Cadillac bei den Elektro-SUV an: Mit einer Reichweite von 480 Kilometern und autonomen Fahrfunktionen hat der Elektrokreuzer Teslas Model X sowie Mercedes EQC und Audi e-tron im Visier.

Detroit – Mit ausschmückenden Worten sind die Amerikaner selten zurückhaltend – vor allem, wenn es um neue Produkte geht. Alles ist „great“ (großartig) oder „awesome“ (fantastisch). Also auch das neue Elektro-SUV Lyriq: „Angefangen mit den Lyriq wird Cadillac den amerikanischen Luxus in den nächsten zehn Jahren neu definieren“, trompetet der Nordamerika-Chef von GM, Steve Carlisle (58). Das Selbstbewusstsein geht sogar so weit, dass von einem neuen Industriestandard gesprochen wird, auch wenn manche der Funktionen die im „Super Cruise“-Technikpaket schon bei anderen Autos vorgestellt wurden, wie etwa der „selbsttätige Spurwechsel auf Kommando“ (Mercedes E-Klasse). Im Visier haben die Amerikaner mit dem Lyriq Teslas Model X, den Jaguar iPace sowie den Audi e-tron und den Mercedes EQC.

Elektro-SUV-Studie Lyriq von Cadillac: Riesiger 33-Zoll-Bildschirm erinnert an Byton

Natürlich bietet der Cadillac Lyriq auch automatisierte Fahrfunktionen, die auf rund 200.000 Meilen geeigneter Straßen funktionieren sollen. Also mit Einschränkungen. Beim Head-up-Display verwendet Cadillac in seinem Elektro-SUV (Garantien auf E-Auto-Akkus: Nach 160.000 Kilometern ist nicht Schluss) erstmals zusätzlich zu den klassischen Anzeigen Augmented Reality, wodurch Symbole und Informationen scheinbar auf die Straße vor dem Fahrer projiziert werden. Beim riesigen 33-Zoll-Bildschirm, der sich vor dem Fahrer aufbaut, haben sich die Amerikaner eine Scheibe von Bytons „Coast-to-Coast-Monitor“ abgeschnitten.

Blick in den Innenraum des Cadillac Lyriq.
Riesiges Display: Im Innenraum erinnert der Cadillac Lyriq an den Byton M-Byte. © Cadillac

Cadillac Lyriq: Heckantrieb ist Standard – bei Bedarf schaltet sich eine E-Maschine an der Vorderachse zu

Der Lyriq markiert den Anfang einer neuen Cadillac-Formensprache. Die Lichtspiele des großen Kühlergrills dürften auch die Audi-Designer (Audi Q4 e-tron Sportback: Dieses Extra wird ein echter Hingucker) vor Freude strahlen lassen. Sehen lassen kann sich das monströse SUV mit seiner coupéhaften Dachlinie auf alle Fälle. Grundsätzlich verlässt sich der Lyriq auf den Heckmotor, bei Bedarf springt eine zweite E-Maschine auf der Vorderachse ein und schiebt das SUV vermutlich mit etwa 450 PS an. Dazwischen liegt die riesige 100-Kilowattstunden-Batterie der neuen Ultium-Plattform, die laut den begeisterten Cadillac Technikern für einen niedrigeren Schwerpunkt und eine steifere Karosserie sorgt. Die Zellen der Akkus kommen von LG Chem und zusammen mit den Koreanern will GM in Ohio eine Batteriefabrik bauen, um die Versorgung mit den wichtigen Bauteilen sicherzustellen.

Cadillac Lyriq: Reichweite von rund 480 Kilometern

Die Reichweite (Reif für ein Elektroauto? Mit diesen fünf Fragen finden Sie es heraus) des Lyriq soll rund 480 Kilometer betragen und die Achslastverteilung von nahezu 50:50 hilft beim Kurvenfahren. An einer Gleichstromladestation werden die Akkus mit bis zu 150 Kilowatt gefüllt und beim Gleichstromladen des Level 2 sind immerhin noch 19 kW möglich. Beides sehr ordentliche Werte, die natürlich je nach Zustand der Batterie variieren können. In Nordamerika geht Cadillac eine Partnerschaft mit EVgo ein, um genügend Ladestationen gegen die Reichweitenangst bereitzustellen. Bis zum Jahr 2025 sollen so rund 2.700 weitere Stromtankstellen entstehen. Im Inneren des Luxus-Kreuzers fehlt es den Passagieren an nichts. Riesige Monitore an den Lehnen der Vordersitze dienen als privater Kinosaal, der mit 19 Lautsprechern bestückt ist. Dazu kommen jede Menge Chrom, Holz und Leder.

Cadillac Lyriq: Ob der E-SUV auch nach Deutschland kommt, ist bislang unklar

Bei der Entwicklung des Lyriq haben die Cadillac-Manager ganz genau auf die Kunden gehört, die klargemacht haben, dass sie bereit sind, keinen hohen Aufpreis für ein Elektromobil zu zahlen. Das dürfte die Konkurrenten in den USA unter Druck setzen. Ob –und wenn ja, wann – das in den USA und China gebaute E-SUV auch nach Deutschland kommt, ist bislang ungewiss. Der Preis dürfte ebenfalls auf einem mit dem Audi e-tron und Mercedes EQC vergleichbaren Niveau bei rund 80.000 Euro liegen. Wann der Lyriq auf dem US-Markt zu haben sein wird, ist bislang ebenfalls noch unklar – wir gehen von 2022 aus. (Mit Material von press-inform und SP-X)

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