Audi Q4 e-tron Sportback: Dieses Extra wird ein echter Hingucker
Der Audi Q4 e-tron ist noch gar nicht auf dem Markt, da zeigen die Ingolstädter schon die Coupé-Version mit dem Namenszusatz Sportback. Wir haben sie uns angesehen.
- Der Audi Q4 e-tron Sportback ist die Coupé-Variante des Ingolstädter Kompakt-SUV
- Weil es sich um ein reines E-Auto handelt, verspricht Audi einen sehr geräumigen Innenraum
- In einer Disziplin schlägt sich das Coupé besser als das Standard-Modell
Ingolstadt – Die Corona-Krise hat den Autobauern in diesem Jahr schon in vielerlei Hinsicht Probleme beschert – unter anderem mit dem Ausfall der Automessen. Bereits im April hätte der Ingolstädter Autobauer Audi in Peking das Showcar zum Audi Q4 e-tron Sportback präsentieren wollen – doch daraus wurde nichts. Die Peking-Messe wurde inzwischen auf September verschoben (Corona als Todesstoß: Automessen vor dem endgültigen Aus?). Nun stellte die Marke mit den vier Ringen das Auto in einer Videokonferenz vor. Grundsätzlich handelt es sich um ein Conceptcar – doch wie Audi betont, werden die Änderungen zum Serienauto, das wie das Schwestermodell Audi Q4 e-tron im Volkswagen-MEB-Werk Zwickau gebaut wird, marginal sein.
Audi Q4 e-tron Sportback: Das SUV-Coupé basiert auf dem modularen Elektrifizierungsbaukasten
Die drei Buchstaben MEB stehen für den modularen Elektrifizierungsbaukasten des Volkswagen-Konzerns, auf dem der Audi Q4 e-tron Sportback basiert. Aktuell gibt es vier Plattformen im Konzern, auf denen reine Elektroautos gebaut werden.
- MLB Evo (Weiterentwicklung des modularen Längsbaukastens): Darauf basieren aktuell nur der Audi e-tron und der Audi e-tron Sportback. (Audi e-tron S Sportback: Der Elektro-Koloss beeindruckt mit seiner Fahrdynamik – nur eine Sache trübt den Spaß)
- J1: Auf dieser Plattform entstehen der Porsche Taycan und der Audi e-tron GT.
- MEB (Modularer Elektrifizierungsbaukasten): Auf dieser Variante für kleinere Fahrzeuge basiert neben dem Audi Q4 e-tron auch der VW ID.3.
- PPE (Platform Premium Electric): Auf dieser – gemeinsam von Audi und Porsche entwickelten – Plattform sollen große und leistungsstarke Elektro-Fahrzeuge entstehen.

Audi Q4 e-tron Sportback: Verbesserte Aerodynamik im Vergleich zum Standard-SUV
Beim Audi Q4 e-tron Sportback handelt es sich um die Coupé-Variante des Ingolstädter Kompakt-SUV. Optisch prägt den Sportback natürlich das stärker abfallende Dach. Wie Philipp Römers, der für das Exterieur-Design des Fahrzeugs verantwortlich ist, erklärt, habe man in Vergleich zum Standard-Q4 die Aerodynamik optimieren können: „Wir konnten den cw-Wert um einen Prozentpunkt verbessern“. Und dieser eine Prozentpunkt mache viel aus. Der cw-Wert liegt dann bei 0,26.

Der Audi Q4 e-tron Sportback ist 4,6 Meter lang, 1,9 Meter breit und 1,6 Meter hoch. Der Radstand beträgt 2,77 Meter. Durch den Wegfall des Verbrennungsmotors und des Kardantunnels verspricht Audi einen äußerst geräumigen Innenraum. Was die Gestaltung des Innenraums angeht, ist das Fahrzeug allerdings identisch mit dem Standard-Q4.
Audi Q4 e-tron Sportback: Ein E-Motor auf der Vorderachse, ein weiterer auf der Hinterachse
Angetrieben wird der Audi Q4 e-tron Sportback von zwei E-Motoren (jeweils einer auf der Vorder- und einer auf der Hinterachse) mit einer Systemleistung von 225 kW (306 PS), das maximale Drehmoment beträgt 310 Nm. Generell hat der Sportback also einen Allradantrieb an Bord, aber um Strom zu sparen, kann der Audi auch nur mit Heckantrieb fahren. Die Höchstgeschwindigkeit ist elektronisch auf 180 km/h begrenzt (Volvo bremst sich aus: die Schweden limitieren ihre Autos ab sofort auf Tempo 180 – und sogar noch weniger).

Mit der 82-kWh-Batterie soll es der Audi Q4 e-tron Sportback auf eine Reichweite von bis zu 450 Kilometer bringen. Die maximale Ladeleistung liegt bei 125 kW, damit soll der Ingolstädter Stromer in 30 Minuten von null auf rund 80 Prozent geladen sein.
Designtechnisch sticht vor allem das Heck des SUV-Coupés ins Auge: „Die Spoilerpositionierung ist sehr markant“, sagt Designer Philipp Römers. „Wir haben sehr lange mit den Kollegen aus dem Windkanal daran gearbeitet.“ Die Heckscheibe geht unter dem Spoiler weiter, was eine einigermaßen gute Sicht nach hinten sicherstellen soll.
Audi Q4 e-tron Sportback: Das Design ist im Vergleich zum Q4 e-tron etwas „lauter“
Generell sei die Gestaltung der Sportback-Variante „lauter“ als die des Standard-Q4-e-tron, erklärt Designer Philipp Römers. So ist der Stoßfänger am Heck beispielsweise deutlich mächtiger, auch die Front wirkt etwas bissiger. Die Kamera-Rückspiegel des Audi e-tron wird es beim Q4-Stromer nicht geben. Dafür sei die MEB-Plattform nicht ausgelegt.

Auffällig ist die lange, extrem flach stehende Windschutzscheibe des Audi Q4 e-tron Sportback. Sie war ununmgänglich, weil der Q4 e-tron der erste Audi (Horror-Crash im Q7 – Familie unverletzt: „Werde den Audi-Ingenieur ...“) mit einem Augmented-Reality-Head-up-Display wird. Mit der Technik sollen die Richtungspfeile der Navigation quasi direkt in die Straße hineinprojiziert werden. Damit nun das Auto wegen der kurzen Motorhaube nicht wirkt wie ein Minivan, griffen die Designer zu einem Trick: Die seitliche Kante der Motorhaube zieht sich bis unter die Außenspiegel, was sie deutlich länger wirken lässt.
Im Audi Q4 e-tron feiert noch ein weiteres Extra Premiere: Das Auto wird der erste Audi mit einer digitalen Lichtsignatur. Das bedeutet, der Besitzer kann Segmente des Tagfahrlichts individualisieren.
Technische Daten Audi Q4 e-tron Sportback | |
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Motor/Antrieb: | Elektromotoren an Vorder- und Hinterachse / Allradantrieb |
Systemleistung/Drehmoment: | 225 kW (306 PS) / 310 Nm |
Vmax/0–100 km/h: | 180 km/h / 6,3 s |
Leergewicht: | knapp über zwei Tonnen |
Batteriekapazität: | 82 kWh |
Reichweite: | bis zu 450 km (WLTP) |
Basispreis: | unter 40.000 Euro |
Viel ändern soll sich an der Optik des Sportback bis zum Serienmodell nicht mehr. „Wir haben die Prämisse, dass der Kunde das Showcar fahren kann“, sagt Designer Philipp Römers. Ein paar Kleinigkeiten werden aber dann doch noch modifiziert. Wer genau hinschaut, wird erkennen, dass das Showcar auf den Bildern keine Türgriffe hat – das Serienauto bekommt aber natürlich welche. Zum genauen Preis will sich Audi noch nicht äußern – nur so viel: Man versuche, beim Basispreis unter 40.000 Euro zu bleiben.