E-Auto: Prämien, Ladestationen, Reichweiten – alles über Förderung, Preise und Infrastruktur

Mit höheren Prämien, Ausbau der Infrastruktur von Ladestationen und verbessertem Batterie-Recycling soll der Absatz elektrischer Fahrzeuge gefördert werden.
- E-Autos werden mit bis zu 8.000 Euro Zuschuss gefördert
- Die Bundesregierung gibt drei Milliarden Euro für Infrastruktur der Ladestationen aus
- Norwegen zeigt den Weg zur E-Mobilität durch hohe Förderungen
Eschborn – 2020 beschloss die Bundesregierung, den Umweltbonus für E-Autos zu erhöhen. Das gilt rückwirkend für alle E- und Hybrid-Autos, die ab 15. November 2019 zugelassen wurden und förderungsfähig sind.
Die höchstmögliche Prämie als Förderung für E-Autos und Hybridautos beträgt:
- Hyundai: 8.000 Euro
- BMW, Citroen, Honda, KIA, Mazda: 6.000 Euro
- Mini, Nissan, Opel, Peugeot, Renault: 6.000 Euro
- SEAT, Skoda, smart, Volkswagen: 6.000 Euro
- Audi, Mercedes-Benz, Volvo: 5.000 Euro
- Ford, Toyota, Mitsubishi: 4.500 Euro
Die Kosten teilen sich Autohersteller und Bund. Beträgt der Nettolistenpreis des E-Autos in Deutschland maximal 40.000 Euro, liegt der Zuschuss des Bundes bei 3.000 Euro. Bei einem höheren Listenpreis sind es 2.500 Euro. Hyundai trägt freiwillig einen höheren Herstelleranteil. Plug-In-Hybride (von außen an Ladestationen aufladbar) werden mit 2.250 bzw. 1.875 Euro gefördert.
Bestimmte E-Autos sind förderungsfähig, wobei sowohl Leasing als auch das Kaufen gefördert wird. Selbst wenn das Auto gebraucht gekauft wird, kann es für die zweite Zulassung im Inland eine Prämie geben.
E-Auto: Ladestationen, Infrastruktur und Reichweiten
Um E-Autos attraktiver zu machen, werden zusätzlich zur Prämie immer mehr Ladestationen installiert. Insgesamt drei Milliarden Euro sollen dafür von der Bundesregierung zur Verfügung gestellt werden. Der Ausbau der Infrastruktur ist neben einer Förderung von Leasing oder Kaufen auch gebrauchter Fahrzeuge sehr wichtig. Fehlende Ladestationen und hohe Kosten beim Aufladen stehen in der Kritik. Anfang November 2019 gab es bundesweit 21.000 Ladestationen, 2030 soll es eine Million sein.
Meist besitzen höherpreisige E-Autos eine höhere Reichweite, aber kleinere Fahrzeuge wie der Opel Ampera-e ziehen nach. Im März 2020 haben folgende Fahrzeuge die größte Reichweite:
- Tesla Model S: 593 km
- Tesla Model 3: 560 km
- Tesla Model X: 470 km
- Jaguar I-Pace: 470 km
- Audi E-tron: 420 km
- Hyundai Kona: 400 km
- Kia Niro: 380 km
- Mercedes EQC: 355 km
- Nissan Leaf e+: 355 km
- Opel Ampera e: 345 km
E-Auto: Weiterentwicklung der Technik und Batterieentsorgung
In der Geschichte gab es schon ab Mitte des 19. Jahrhunderts die ersten E-Autos. Um 1910 verschwanden sie jedoch für etwa einhundert Jahre zugunsten der Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor von der Bildfläche. Die Getriebe von E-Autos sind heute meist stufenlose Automatikgetriebe. Ein Schalten ist nicht erforderlich. Genau genommen ist es also ein Elektroantrieb ohne Getriebe. Noch in der Entwicklung sind allerdings Zwei-Gang-Getriebe, die auf hohe Motorleistungen abgestimmt sein sollen.
Akkus, die nur noch weniger als 70% ihrer Leistung erbringen, können zunächst noch zehn bis zwölf Jahre im stationären Betrieb verwendet werden. Die Batterieentsorgung ist daher erst nach etwa zwanzig Jahren erforderlich. Grundsätzlich ist das Batterie-Recycling jedoch ein diskussionswürdiger Aspekt der E-Mobilität.
Beispiele von E-Autos in Norwegen zeigen, dass durch Prämien, hohe Förderungen und den Ausbau der Infrastruktur von Ladestationen eine höhere Akzeptanz der Fahrzeuge erreicht werden kann. Nicht allein die Reduzierung der Kosten beim Kaufen und Leasing neuer und gebrauchter Fahrzeuge ist wichtig. In Norwegen sind E-Autos bei neu zugelassenen Fahrzeugen bereits in der Mehrheit.
Das E-Auto: Die größten Mythen
Zu den größten Mythen der Elektromobilität gehört neben zu kurzen Reichweiten und zu langen Ladezeiten auch die Aussage, dass man beim Aufladen bei Regen einen elektrischen Schlag erleiden könne. Dem ist natürlich nicht so. Die Aufladezeit über Nacht reicht für jede Batterieaufladung aus, und an schnellen Ladestationen kann eine Batterie meist in 30 Minuten zu 80 % aufgeladen werden. Prämien und Förderungen verringern zudem die hohen Kosten, die beim Leasing und Kaufen auch gebrauchter E-Autos entstehen.
Ein weiterer Punkt ist die hohe CO2-Belastung. Für die Batterieherstellung, die vorwiegend in China geschieht, werden unter anderem Lithium und Kobalt verwendet. Dabei entstehen noch immer schlimme Umweltschäden und tatsächlich eine hohe CO2-Belastung. Über seine gesamte Laufzeit aber ist die Ökobilanz insgesamt besser, insbesondere bei E-Autos mit geringeren Reichweiten. Das E-Auto verursacht dann etwa 70% weniger CO2-Ausstoß als ein Diesel oder Benziner.
Von Elke Huber