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VW ID.5: Erste Probefahrt – schnelleres Laden bald möglich?

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Von: Marcus Efler

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Mit seinem nächsten Elektroauto VW ID.5 will Volkswagen anspruchsvollere Kunden begeistern. Auch schnelleres Laden soll demnächst möglich sein.

Wolfsburg – Die Zeiten des fast unendlichen Individualismus beim Automobil sind wohl vorbei. Statt langer Ausstattungslisten und dazugehöriger Details, die bislang bei den Modellen aus dem VW-Konzern die Gleichteilestrategie verschleiern, kommen bei der elektrischen ID-Reihe die gleichen Bauteile deutlich erkennbar zum Einsatz. Beim neuen VW ID.5 bedeutet das: die bekannte Stromer-Plattform MEB mit Heckantrieb und 128 kW / 174 PS oder 150 kW / 204 PS sowie als GTX mit 220 kW / 299 PS und Dual-Motor Allradantrieb. Allerdings wollen die Wolfsburger mit dem Elektro-Coupé nun auch Geschäftskunden zum Stromern verleiten. Deswegen gibt’s den ID.5 ab dem ersten Halbjahr 2022 immer mit großem Akku und 77 Kilowattstunden Kapazität und vermutlich auch einer umfangreicheren Ausstattung zu einem höheren Preis als beim ID.4. (Audi Q4 e-tron, Škoda Enyaq und VW ID.4 – so individuell sind die Technik-Brüder)

VW ID.5: Erste Probefahrt – schnelleres Laden bald möglich?

Wir fahren einen Prototypen des GTX und erkennen unter den obligatorischen Abdeckungen das typische VW-ID-Interieur mit dem 5,3 Zoll großen virtuellen Cockpit, dem zwölf Zoll großen zentralen Touchscreen und dem Head-up-Display, das auch Augmented Reality beherrscht. Letztendlich gibt sich VW deutlich weniger Mühe, die Innenräume der einzelnen Modelle unterschiedlich zu gestalten. Ein Update erhält dafür die Software, bei der sich VW beim Debütmodell VW ID.3 nicht wirklich mit Ruhm bekleckert hat. Weitere Verbesserungen sollen im Laufe des Modellzyklus entweder durch die VW-Händler oder drahtlos („Over the Air“) erfolgen. Schon im Dezember soll bei den ID-Modellen laut VW „nennenswert“ schnelleres Laden möglich sein, wovon auch der ID.5 profitiert. Wird auch höchste Zeit, denn Stromtanken mit maximal 125 kW ist aktuell nicht mehr wettbewerbsfähig. (VW ID.4 GTX im Test: So sportlich fährt sich der kompakte Strom-Crossover)

Getarnter VW ID.5 GTX, fahrend
Noch ist der VW ID.5 GTX mit psychedelischer Tarnfolierung unterwegs. © Hardy Mutschler/VW

VW ID.5 auf erster Probefahrt: Bald soll schnelleres Laden möglich sein

Neben den inneren Werten hat der VW ID.5 im Vergleich zum ID.4 natürlich seine eigene Silhouette, das Fahrwerk und das Gewicht von gut 2,1 Tonnen werden sich aber nicht ändern. Volkswagen will mit der Elektromobilität Geld verdienen und da ist kein Raum für Detailverliebtheit, die VW unter Führung des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Martin Winterkorn ausgezeichnet hat. Immerhin forcieren die Designer beim elektrischen Crossover-Coupé mit 21 Zoll großen Rädern und kurzen Überhängen die sportliche Formensprache. Die Proportionen passen also, zumal der ID.5 mit 4,61 Metern den ID.4 in der Länge um drei Zentimeter überbietet. Das Kofferraumvolumen bleibt mit 543 Litern trotz der abfallenden Dachlinie identisch. (VW ID.4 in China: Elektro-SUV sorgt für Ernüchterung in Wolfsburg)

VW ID.5 auf erster Probefahrt: Heckspoiler wie beim VW Scirocco

Trotz der Tarnfolie erkennt man beim VW ID.5 GTX eine Neuerung, die den Stromer zurück in die Zukunft bringt: Das SUV-Coupé ist das erste Fahrzeug der Wolfsburger seit dem VW Scirocco, das mit einem integrierten Heckspoiler ausgestattet ist. Das dürfte bei der traditionsbewussten Gruppe der anvisierten Kundschaft gut ankommen könnte – auch wenn so ein Bauteil beim Schwestermodell Audi Q4 e-tron Sportback nicht jedermanns Beifall erhält. Allerdings erfüllt der Spoiler auch einen aerodynamischen Zweck, denn er reduziert die störenden Verwirbelungen am Heck. Die höhere Effizienz schlägt sich beim ID.5 GTX denn auch mit rund zehn Kilometer mehr Reichweite im Vergleich zum ID.4. GTX nieder. VW hat noch keine endgültigen Werte, geht aber aktuell von 497 Kilometern aus. (Elektroauto im Praxistest: Wie weit kommt der VW ID.4 tatsächlich?)

Getarnter VW ID.5 GTX, fahrend, von seitlich hinten
Mit Heckspoiler à la Scirocco: der VW ID.5 GTX © Martin Meiners/VW

VW ID.5 auf erster Probefahrt: Kommen noch mehr Variaten?

Beim Fahren gibt sich der VW ID.5 GTX genauso wenig eine Blöße wie der ID.4. Selbst im Eco-Programm ist man mit dem E-SUV-Coupé flott genug unterwegs. Allerdings setzt auch VW in diesem Modus auf Segeln anstatt Rekuperation, also einer starken Bremswirkung beim Lösen des rechten Pedals, da das unbeschwerte Rollen effizienter ist. Wenn man ins Sport-Programm wechselt, wird mehr Agilität und Traktion geboten – Letzteres dank des Allradantriebs mit der Asynchron-Maschine vorne, die den Heckmotor bei Bedarf unterstützt. Der Komfort ist gut und so ist man mit dem ID.5 auch für längere Strecken gewappnet. Auch der ID.5 wird bei 180 km/h abgeregelt, während der Standardsprint auf 100 km/h in etwa 6,2 Sekunden durchaus sportlich wirkt. Dazu hat VW offenbar noch eine Überraschung in der Hinterhand: Schließlich soll ja auch eine Limousine, die das Konzept ID. Vizzion angekündigt hat, umgesetzt werden. Das wäre beim ID.5 durchaus möglich, genauso wie ein Kombi oder dessen sportlicher Bruder (Shooting Brake). Das Fahrwerk wäre ja relativ problemlos anzupassen – und ein bisschen Individualität kann auch im Elektro-Zeitalter nicht schaden. (Von Wolfgang Gomoll/press-inform)

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