Volvo V90 B4 Cross Country im Test: So schlägt sich der Basis-Diesel
SUV erfreuen sich aktuell gigantischer Beliebtheit. So mancher schwört jedoch unverändert auf einen Kombi – und wie gut der sein kann, zeigt der Volvo V90 Cross Country.
Göteborg – Volvo und Kombi – das gehört einfach zusammen, auch wenn die chinesischen Schweden längst zu einer SUV-Marke geworden sind, bei denen Modelle wie XC40 und XC60 den Ton angeben. Gleichzeitig soll der Sprung in die Elektromobilität gelingen und sukzessive alle Modelle des Portfolios auf Elektromotoren umgestellt werden. Da erscheint der ebenso schicke wie edle Oberklassekombi des Volvo V90 Cross Country wie aus einer anderen Zeit, denn im Gegensatz zum normalen V90 ist dieser nicht als Plug-in-Hybrid zu bekommen. (Volvo V90 Recharge T6 im Test: Wird er den deutschen Business-Kombis gefährlich?)
Hier verrichten normale Verbrenner – Benziner und Diesel – ihre ebenso kraftvolle wie effiziente Arbeit mit tatkräftiger Unterstützung eines Mildhybrid-System. Dieses Hybridsystem beinhaltet einen integrierten Startergenerator nebst 48-Volt-Lithium-Ionen-Batterie und Bremsenergie-Rückgewinnung. Im Gegensatz zur deutlich leistungsstärkeren Konkurrenz gerade aus Deutschland und England müssen unter der Haube jedoch vier Zylinder reichen, denn während Audi, BMW, Mercedes oder auch Jaguar in dieser Klasse Sechs- und sogar Achtzylinder anbieten, muss im Schweden ein Zylinderquartett reichen, um für entsprechenden Vortrieb zu sorgen. (Volvo XC60 Recharge T8 im Test: Gelungene Modellpflege mit zwei kleinen Schwächen)

Volvo V90 B4 Cross Country im Test: So schlägt sich der Basis-Diesel
Eine Elektroversion oder zumindest ein Plug-in-Hybrid bleibt beim V90 Cross Country außen vor und so ist für Langstreckenliebhaber wohl der 235 PS starke Topdiesel die rechte Wahl. Für viele dürfte jedoch die Basisvariante des 145 kW / 197 PS starken Volvo V90 Cross Country B4 ausreichen, denn dieser bewegt den 4,93 Meter langen Allradler schon durch sein maximales Drehmoment von 420 Nm flott genug. Aus dem Stand geht es in 8,8 Sekunden auf Tempo 100 und der Normverbrauch ist mit 6,2 Liter Diesel auf 100 Kilometern ebenfalls in Ordnung – hier soll das Mildhybrid-System eine Reduzierung von 15 Prozent bringen.
Das kleine Akkupaket steuert beim starken Beschleunigen eine Zusatzleistung von 10 kW / 14 PS / 40 Nm als Elektroboost bei. Wer sonoren Motorklang oder eine langstreckentaugliche Höchstgeschwindigkeit will, muss ohnehin zur Konkurrenz wechseln, denn bei Volvo wird seit geraumer Zeit bei 180 km/h abgeregelt, während Modelle aus Ingolstadt, München oder Stuttgart zumeist erst bei 250 km/h den Anker werfen. (Volvo XC40 Recharge im Alltagstest: Gelungener Stromer – aber Vorsicht mit dem Gasfuß)

Volvo V90 B4 Cross Country im Test: Sogar leichte Wasserdurchfahrten sind drin
Doch auch wenn sich der schicke Allradler auf der linken Autobahnspur schwertut, glänzt er, wenn es mal etwas unwegsamer wird. Dafür sorgt nicht nur der echte Allradantrieb mit elektronisch gesteuerter Lamellenkupplung, der im Vergleich zu einer elektrischen Hinterachse auch bei längeren Bergfahrten hält, was er verspricht, sondern auch eine leicht erhöhte Bodenfreiheit von 21 Zentimetern. Mit einer Wattiefe von 30 Zentimetern sind sogar leichte Wasserdurchfahrten drin. Wichtiger dürfte den meisten Kunden aber der große Alltagsnutzen sein, den der Allradkombi mit der serienmäßigen Achtgang-Automatik seinem Nutzer hinterm Steuer einräumt. Dazu gefällt das hohe Komfortniveau trotz 19- bis 21-Zoll-Radsatz und ein Platzangebot, das einem wochentags wie auch am Wochenende alle Möglichkeiten lässt.

Volvo V90 B4 Cross Country im Test: Navigation dank Google immer aktuell
Der Innenraum gehört bekanntermaßen zu den Stärken des mindestens 64.150 Euro teuren Volvo V90 und hier unterscheidet sich der im Stammwerk Torslanda bei Göteborg produzierte Cross Country nicht vom normalen Volvo V90. Die Verarbeitung ist gut, das Styling dezent, wie man es von den Schweden kennt. Das gilt auch für die Instrumentierung, bei der es der V90 vielleicht etwas zu puristisch angehen lässt. Nur optional im Angebot – das sinnvolle Head-up-Display. Bedienung und den zentralen Multifunktionsbildschirm hat Volvo in die Hände von Google gelegt und das ist ein guter Schritt. Die Menüführung funktioniert einwandfrei und die Navigation ist somit auf einem konkurrenzlos aktuellen Stand, wenn es um eine Routenführung geht.
Technische Daten Volvo V90 B4 Cross Country AWD | |
---|---|
Motor/Getriebe/Antrieb | Vierzylinder-Turbodiesel / Achtgang-Automatik / Allrad |
Leistung/Drehmoment | 145 kW (197 PS) / 420 Nm ab 1.750 U/min |
Vmax/0–100 km/h | 180 km/h / 8,8 s |
Leergewicht | 2.100 kg |
Ladevolumen | 560 – 1.526 Liter |
Normverbrauch | 6,2 l/100 km |
CO2-Ausstoß | 162 g/km |
Basispreis | 69.400 Euro |
Noch mehr spannende Auto-Themen finden Sie in unserem kostenlosen Newsletter, den Sie gleich hier abonnieren können.
Volvo V90 B4 Cross Country im Test: Maximales Ladevolumen von 1.526 Litern
Neben dem guten Platzangebot können die elektrisch verstellbaren Sitze des Volvo V90 vorne wie hinten überzeugen. Einzig die elektrisch ausfahrbare Oberschenkelauflage zeigt wie einst bei BMW eine unschöne Rinne, die dem Komfort nicht gerade zuträglich ist. Im Fond gibt es anklappbare Kopfstützen, Sitzheizung und zwei USB-Schnittstellen – so muss es sein. Hinter der elektrischen Heckklappe bietet der Kofferraum ein Volumen von 560 Litern, das sich durch Umlegen der geteilten Rücksitzbank auf bis zu 1.526 Liter erweitern lässt. Die Serienausstattung ist ohnehin top, weil der Volvo V90 Cross Country obligatorisch in der besten Ausstattungsvariante Pro angeboten wird. Sinnvoll, aber nur optional zu haben: das adaptive Luftfahrwerk an der Hinterachse mit aktiver Fahrwerksregelung. (Von Stefan Grundhoff/press-inform)