Škoda Fabia 1.0 TSI im Test: Moderne Technik und mehr Platz – aber Kleinigkeit stört
Die vierte Generation des Škoda Fabia macht in vielen Bereichen einen Sprung nach vorne – nur der Elektrifizierung verweigert sich der tschechische Kleinwagen.
Mladá Boleslav – Jiri Dietrich redet nicht lange um den heißen Brei herum: „Eine Elektrifizierung ist im A0-Segment zu teuer“, sagt der Leiter der kleinen Baureihen bei Škoda und ergänzt freimütig: „Deswegen mussten wir ein bisschen mit der Physik spielen.“ Die Physikstunde aus Mladá Boleslav hat das Thema Verbrauchsoptimierung durch Aerodynamik. Die Kapitel stammen beim Fabia aus dem modernen, bekannten Lehrbuch und tragen die Überschriften: aktiv verstellbare Kühlerjalousie sowie aerodynamisch optimierte Räder und Außenspiegel. Alleine die variablen Lamellen des Kühlergrills sparen bei einer Geschwindigkeit von konstant 120 km/h bis zu 0,2 Liter auf 100 Kilometer oder bis zu fünf Gramm CO2 pro Kilometer. (Opel Corsa: Dieses Extra aus der Oberklasse ist ein echtes Highlight)

Škoda Fabia 1.0 TSI im Test: Moderne Technik und mehr Platz – aber Kleinigkeit stört
Zusammen mit Feinheiten wie einem möglichst glatten Unterboden und dem kleinen Dachspoiler kommt ein cw-Wert von 0,28 heraus – das sind 0,04 weniger als beim Vorgänger und resultiert mit dem 81 KW / 110 PS Motor und dem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe in einem Durchschnittsverbrauch von 4,7 l/100 km. Wir brauchten bei unserer Testfahrt allerdings 2,4 l/100 km mehr. So beeindruckend die Windschlüpfrigkeit des neuen Škoda Fabia auch sein mag, beim Fahren merkt man die fehlende Elektrifizierung. Wo sonst die E-Maschine helfend eingreift, kommen jetzt bei einer schnellen Beschleunigung die Trägheit der Turbolader-Schaufeln und die Auswirkungen der Abgasnormen zum Tragen. (Renault Clio E-Tech: Warum sich der Franzose von vielen anderen Hybriden unterscheidet)

Škoda Fabia 1.0 TSI im Test: Start-Stopp-Technik könnte geschmeidiger agieren
Vor allem, wenn man im Spar-Fahrprogramm Eco unterwegs ist. Zwar kann man dem Phänomen entgegenwirken, indem man den Automatikhebel einmal nach unten schiebt und so das Getriebe auf „S“ wie sportlich stellt. Die Alternative ist der Sport-Fahrmodus, der das grundsätzliche Drehzahlniveau erhöht, damit aber auch Geräuschkulisse und Verbrauch. Dass der Fabia 1.0 TSI nach 9,6 Sekunden aus dem Stand die 100-km/h-Marke knackt und bis zu 205 km/h schnell ist, zeigt, dass man mit dem kleinen Tschechen-Polo alles andere als eine rollende Schikane ist. Wer den 1.339 Kilogramm schweren Fabia nicht ständig mit einem hyperaktiven rechten Fuß zu einem Vollsprint auffordert, ist dennoch flott und entspannt unterwegs. Dafür sorgt auch das komfortable Fahrwerk. Apropos: Für 48-Volt-Starter-Generator-verwöhnte Fahrer könnte die Start-Stopp-Technik etwas geschmeidiger agieren. (Ford Fiesta mit Mildhybrid im Test: Kleiner Spaßmacher zum fairen Preis)
Škoda Fabia 1.0 TSI im Test: Kofferraumvolumen wächst auf 380 Liter
Aber das ist Jammern auf hohem Niveau, zumal die vierte Generation des Fabia in anderen Bereichen deutlich zulegt. Mit einer Länge von 4,11 Metern (plus elf cm), einer Breite von 1,78 Meter (plus 4,8 cm) stößt der Fabia in die Dimensionen eines VW Golf IV vor. Das macht sich nicht nur im Fond bemerkbar, wo selbst größere Erwachsene für einen Kurztrip Platz finden, sondern auch beim Kofferraum, der mit einem Volumen von 380 Liter 50 Liter mehr fasst als der Vorgänger. Legt man die Lehnen der Rückbank um, werden 1.190 Liter daraus.

Škoda Fabia 1.0 TSI im Test: Auch beheizbares Lenkrad ist nun erhältlich
Dass der Škoda Fabia IV ein erwachsenes Fahrzeug ist, liegt aber nicht nur an den gewachsenen Abmessungen, sondern auch an der modernen Technik. Das digitale 10,25 Zoll große Kombiinstrument lässt an Variabilität und Informationsgehalt kaum Wünsche offen und der bis zu 9,2 Zoll große Touchscreen informiert den Fahrer über alles Wichtige und fungiert zudem als Kommunikationszentrale. Dazu kommen neue Ausstattungsdetails wie ein beheizbares Lenkrad und eine beheizbare Windschutzscheibe, während sich die Passagiere in der zweiten Reihe über eigene Luftdüsen freuen. Die Verarbeitung des Interieurs ist wirklich ordentlich und die Materialien ebenfalls. Allerdings sitzen wir in der Top-Version „Style“, die mindestens 23.390 Euro kostet.
Technische Daten Škoda Fabia 1.0 TSI | |
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Motor/Getriebe/Antrieb | Dreizylinder-Benziner / 7-Gang-Automatik / Front |
Leistung/Drehmoment | 81 kW (110 PS) / 200 Nm bei 2.000 – 3.000 U/min |
Länge/Breite/Höhe | 4.108 / 1.780 / 1.459 mm |
Leergewicht | 1.339 kg |
Vmax/0–100 km/h | 205 km/h / 9,6 s |
Normverbrauch | 4,7 l/100 km |
Ladevolumen | 380 bis 1.250 Liter |
Basispreis | 16.290 Euro |
Škoda Fabia 1.0 TSI im Test: Clevere Extras wollen Autofahrer-Leben erleichtern
Da sind dann Helfer wie der Frontradarassistent inklusive City-Notbremsfunktion und der Spurhalteassistent enthalten. Wogegen der Spurwechsel- und Ausparkassistent (600 Euro) Aufpreis kostet, genauso wie Scheibenbremsen hinten (150 Euro) und der Knieairbag für den Fahrer und Seitenairbags hinten (400 Euro). Ein Highlight in jedem Škoda sind die Simply-Clever-Extras, die dem Autofahrer das Leben leichter machen sollen: Im Škoda Fabia IV sind 43 solcher Features enthalten, davon fünf Škoda-Premieren. Dazu gehören ein Clip in der Mittelkonsole, um Kreditkarten und das Parkhausticket zu fixieren oder eine faltbare Sonnenblende für das Panoramadach. (Von Wolfgang Gomoll/press-inform)
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