Mitsubishi Eclipse Cross als Plug-in-Hybrid: Das SUV-Coupé ist auf Effizienz getrimmt
Der Mitsubishi Eclipse Cross geht in Zukunft nur noch als Plug-in-Hybrid an den Start. Umfeld und Vorzeichen für das überarbeitete SUV-Coupé sind schwierig. Wir sind ihn gefahren.
Friedberg (Hessen) – Mitsubishi macht es sich in Europa derzeit nicht leicht. Erst stoppte der japanische Autohersteller vergangenes Jahr alle neuen Modelle und ab 2023 soll er basierend auf der Renault-Plattform französische Schwestermodelle verkaufen. Keine guten Vorzeichen für den überarbeiteten Mitsubishi Eclipse Cross, der ab sofort nur noch als Plug-in-Hybrid erhältlich ist.
Was Mitsubishi auf dem europäischen Markt zukünftig anstellen will, bleibt bestenfalls vage erkennbar. Die Japaner haben nicht nur mit Modellen wie dem Mitsubishi Colt oder dem rustikalen Mitsubishi Pajero eine überaus traditionsreiche Historie – sondern mit dem Mitsubishi Outlander auch den meistverkauften Plug-in-Hybrid in Europa. Eine Spitzenposition, die es zu verteidigen gilt: „Mitsubishi freut sich auf die Modelle auf Basis der Renault-Plattformen für den europäischen Markt und auf neue Kunden“, sagt Takao Kato, der mächtige CEO von Mitsubishi Motors. Ein klares Bekenntnis zur Marke hört sich anders an – und so dürfte es auch der von Grund auf überarbeitete Mitsubishi Eclipse Cross PHEV beim Kunden nicht so leicht haben, wie vonseiten des Unternehmens erhofft. Wir haben uns angeschaut, wie sich das neue SUV-Coupé fährt. (Mitsubishi: Rückzug vom europäischen Markt – war’s das für immer?)

Mitsubishi Eclipse Cross als Plug-in-Hybrid: Das SUV-Coupé ist auf Effizienz getrimmt
Neben den optischen Veränderungen mit neuem Markengesicht und einer deutlich gefälligeren Heckansicht ist der Mittelklasse-Crossover nunmehr ausschließlich als Plug-in-Hybrid unterwegs. Den Antrieb kennen wir bereits vom auslaufenden Mitsubishi Outlander, für den in den USA bereits der Nachfolger vorgestellt wurde. Auch im neuen Mitsubishi Eclipse Cross gibt es einen 2,4-Liter-Vierzylinder-Saugmotor (72 kW / 98 PS), der von zwei Elektromotoren unterstützt wird. Während die Vorderachse vom Verbrennungsmotor und einem Elektromotor (60 kW / 82 PS) mit Kraft versorgt wird, macht das zweite Elektromodul (70 kW / 95 PS) an der Hinterachse die Plug-in-Hybrid-Variante des Eclipse Cross zum Allradler – auch wenn die Kardanwelle nach hinten fehlt. (Neuer Mitsubishi Outlander: Das Japan-SUV hat nicht nur bei der Optik zugelegt)

Beide Elektromotoren werden von einem 13,8 kWh großen Akkupaket gespeist, das eine elektrische Reichweite von über 50 Kilometern garantieren soll. Dauert es an der Wallbox zähe vier Stunden, bis die Batterie geladen ist – vergehen an der Schnellladesäule nur 25 Minuten, bis der Akku zumindest 80 Prozent seiner Leistungsfähigkeit erreicht. (Mazda 3 Skyactiv-X 2.0 M Hybrid im Test: Das Motorkonzept ist was Besonderes)
Mitsubishi Eclipse Cross als Plug-in-Hybrid: Nicht gerade sportlich – dafür komfortabel
Am Steuer des Mitsubishi Eclipse Cross merkt man schnell, dass sich fahrdynamisch keine Bäume ausreißen lassen. Der Vierzylinder-Verbrenner ist dafür extrem auf Effizienz getrimmt und gibt sich nach Werksangaben mit starken 1,8 Litern Super Benzin auf 100 Kilometern zufrieden. Die Fahrleistungen selbst sind trotz der stattlichen 138 kW / 188 PS eher mittelmäßig. Geht es in 10,9 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, wird die Höchstgeschwindigkeit bei 162 km/h abgeregelt. Das ist für einen Plug-in-Hybrid langsam – und liegt eher auf dem Niveau einiger Elektro-SUV. Apropos: Rein elektrisch schafft der Japaner es auf 135 km/h. (Peugeot 508 PSE im Test: Die sportlichen Ambitionen des Hybrid haben ihren Preis)

Die Fahrbarkeit im Alltag passt bei sehr entspannten Geschwindigkeiten bis 120 km/h oder 130 km/h – darüber wird es mühsamer. Ein kleiner Zwischenspurt zum Überholen oder Ausnutzen einer Lücke wird zum Wagnis – das man eher nicht riskieren sollte. Hier bietet uns der Mitsubishi Eclipse Cross Plug-in-Hybrid auf Autobahnen und Landstraßen einfach zu wenig Dynamik. Dazu ist das maximale Drehmoment von 193 Nm bei 2.500 U/min zu gering. Die sehr leichtgängige Lenkung liefert wenig Rückmeldung von der Fahrbahn – auch die Bremsen könnten bissiger sein. Die Fahrwerksabstimmung des gut zwei Tonnen schweren Hybrid-SUV ist dagegen betont komfortabel und federt die meisten Bodenunebenheiten spürbar ab. (Apple iCar soll 120.000 Euro kosten – sieht so das Ende der deutschen Autoindustrie aus?)
Mitsubishi Eclipse Cross als Plug-in-Hybrid: Vor allem der Innenraum wirkt gelungen
Gewonnen hat der 4,54 Meter lange Mitsubishi Eclipse Cross bei seiner Überarbeitung im Innenraum. Der Fahrer freut sich über die bessere Sicht nach hinten, weil die geteilte Heckscheibe ad acta gelegt wurde. Hinter der Heckklappe verbirgt sich ein Laderaum von 359 Litern, der sich durch Umlegen der geteilten Rückbank auf immerhin 1.108 Liter erweitern lässt. Der Sitzkomfort ist sehr ordentlich und auch im Fond lässt es sich platzmäßig nicht nur auf kurzen Strecken aushalten. (Neuer Nissan Qashqai: Mehr Platz und mehr Assistenzsysteme als bisher – aber nur zwei Motoren)

Die Bedienung der einzelnen Fahrzeugfunktionen über das Lenkrad sowie den acht Zoll großen Touchscreen klappt nach kurzer Eingewöhnung problemlos. Wohl nur wenige Kunden dürften sich für die 39.890 Euro teure Basisausstattung entscheiden. Deutlich interessanter – aber ebenfalls kostspielig – sind die Versionen „Intro Edition“ und „Top“ für 45.390 beziehungsweise 47.590 Euro. (Von Stefan Grundhoff/press-inform)
Technische Daten Mitsubishi Eclipse Cross PHEV | |
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Motor | Vierzylinder-Saugmotor mit 2 Elektromotoren |
Leistung | 138 kW / 188 PS |
Max. Drehmoment | 193 Nm bei 2.500 U/min |
Höchstgeschwindigkeit | 162 km/h |
Beschleunigung 0 – 100 km/h | 10,9 Sekunden |
Normverbrauch | 1,8 Liter Super/100 km; 19,3 kWh; 41 g CO2 |
Ladevolumen | 359 bis 1.108 Liter |