Kia Sportage im Alltagstest: So fährt das kompakte Korea-SUV für die Familie
SUV-Modelle in handlicher Größe lösen die klassischen Kompaktwagen zunehmend ab. Das liegt auch an gelungenen Angeboten wie dem Kia Sportage
Hyundai und Kia gehören zusammen, erledigen aber unterschiedliche Aufgaben. Während Hyundai vor allem auf praktische Fahrzeuge für die Familie setzt, schneidert Kia auf gleicher technischer Basis eher sportliche und design-orientierte Lifestyle-Mobile.
Der Bruder des aktuellen Hyundai Tucson ist der neue Kia Sportage. Nachfolger eines überaus erfolgreichen SUV (immerhin das beliebeste Kia-Modell in Europa) – auch dank eines guten Preis-Leistungs-Verhältnisses. Die nunmehr fünfte Generation wurde sogar speziell für Europa entwickelt.

Kia Sportage im Test: Interieur mit Details aus dem Stromer EV6
Das auffällige Front-Design mit der dominanten Nase (BMW lässt grüßen) hebt sich deutlich vom Durchschnitt ab, immer wieder begutachten Passanten den geparkten Wagen ausgiebig. Der qualitativ hochwertige Innenraum zeigt, was Nathalie Bucher, Interieur-Designerin bei Kia Deutschland mein, wenn sie sagt: „Das Auto ist wie ein zweites Wohnzimmer“.

Kia Sportage im Test: Mehr Platz bei nur wenig gewachsenen Außenmaßen
In der Länge legte der Kia Sportage überschaubare drei Zentimeter auf 4,52 Meter zu, in der Breite um einen Zentimeter auf 1,87 Meter, genauso wie beim Radstand, der auf 2,68 Meter wuchs. Das Platz-Pus im Innenraum fällt größer aus, als diese Zahlen vermuten lassen: Hinten findet man viel Raum vor – und dass die Lehnen der Rückbank per Hebel nach vorne schnellen, ist überaus praktisch und bequem.
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Kia Sportage im Test: Viele Assistenten an Bord
Bei der Konnektivität und dem Infotainment spielt der Sportage ohnehin ganz vorne mit: Er bietet Einbindung des Smartphones via Apple CarPlay oder Android Auto und viele hauseigene Apps, die per Berührung aktiviert werden. Die schmale Touchscreen-Leiste für alternativen Zugriff auf Audio, Klima-Steuerung und anderen Funktionen vereinfacht die Bedienung – wenn man das Umschalt-Prinzip erst mal intus hat. Dazu gibt’s die Hersteller-typischen Feinheiten wie die Display-Einblendung des Toten Winkels beim Abbiegen oder den Hinweiston, der Smartphone-Tipper an der roten Ampel darauf hinweist, dass es weitergeht.

Kia Sportage im Test: Das Fahrwerk wirkt nicht sehr harmonisch
Erlaubt ist die Ablenkung im Standja, denn der Benzin-Motor ist dann aus. Vom Mildhybrid-System mit 48 Volt, über der der Testwagen des Sportage 1.6 T-GDI verfügte, bemerkt der Fahrer nicht viel. Grundsätzlich ist der 180 PS starke Kia eher entspannter Reisebegleiter als Sportler – wenn auch das Fahrwerk bei den Bemühungen, den europäischen Geschmack zu treffen, für manche Geschmäcker etwas zu straff abgestimmt wurde. Nach neun Sekunden ist Landstraßentempo 100 erreicht, bei völlig ausreichenden 201 km/h ist Schluss. Beim Verbrauch gibt Kia 6,9 Liter pro 100 Kilometer, der reale Spritkonsum liegt mit etwa 7,5 Litern da noch im akzeptablen Bereich.
Kia Sportage 1.6 T-GDI DCT AWD | |
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Motor/Getriebe/Antrieb | 1,6l-Vierzyl.-Benziner Mildhybrid/7-Gang-Doppelkupplung/Allrad |
Leistung/Drehmoment | 132 kW (180 PS)/265 Nm bei 1.500 – 5.500 U/min |
Vmax/0–100 km/h | 201 km/h / 9,0 s |
Länge/Breite/Höhe | 4,52/1,87/1,65 m |
Ladevolumen | 562 – 1.751 l |
Leergewicht | 1.648 kg |
Normverbrauch/CO2-Emission | 6,9 l/100 km / 156 g/km |
Preis | 45.490 Euro (Basispreis 27.790 Euro) |
Der neue Kia Sportage kostet mindestens 27.790 Euro, die gefahrene Version mit Doppelkupplungsgetriebe, Allradantrieb und GT-Line schlägt mit 45.490 Euro zu Buche. Zum Vergleich: Der VW Tiguan beginnt bei 29.855 Euro. Zumindest beim Preis-Leistungs-Verhältnis behalten die Koreaner also ihren Vorsprung – für ein technisch und optisch absolut gleichwertiges Produkt.