Ford Ranger Stormtrak im Test: Noch Pick-up oder schon komfortabler Pkw?
Wie nah an einen Pkw kann man einen Pick-up bekommen? Ford versucht es mit dem Ranger Stormtrak mit Komfort-Interieur – der kann den Truck in ihm aber nicht verleugnen.
Köln – Pritschenwagen, Pick-up, Truck: Unter welchem Namen auch immer, die Pkw mit Ladefläche erfreuen sich unterschiedlicher Beliebtheit und sprechen verschiedene Kunden an. Während sie in Amerika oder Asien als Alternative zum SUV auch unter normalen Autofahrern viele Fans finden (der Ford F-150 ist das meistverkaufte Auto der USA), gelten sie in Europa, vor allem in Deutschland, nach wie vor als Nutzfahrzeuge für Handwerker und Hausmeister. (Ford F-150 Lightning: Deshalb ist der Elektro-Pick-up so günstig)
Ford Ranger Stormtrak im Test: Noch Pick-up oder schon komfortabler Pkw?
Immer wieder scheitern Hersteller mit dem Versuch, den Pick-up hierzulande im Pkw-Markt zu etablieren, etwa Mercedes mit der X-Klasse. Ein Modell jedoch erfreut sich stetig wachsender Beliebtheit: der Ford Ranger, meistverkaufter Truck in Europa und auch Deutschland.

Zwar ist auch der in Südafrika gebaute Ford Ranger vor allem auf Baustellen und Bauernhöfen zu sehen, doch mancher Privatkunde erliegt ebenfalls dem Charme des gefälligen Designs und der robusten, offenen Ladefläche. Dem möchte Ford nun mit drei Varianten nachhelfen: dem Ranger Wolftrak (ab 42.114 Euro), der auch optisch seine Offroad-Fähigkeiten hervorhebt, dem auf sportlich getrimmten, mit 70.000 Euro allerdings hoffnungslos überteuerten Ranger Raptor Special Edition und – als interessanteste Version – dem Ranger Stormtrak. (Tesla und Ford abgehängt: Erster elektrischer Pick-up startet mithilfe dieses Konzern-Riesen)
Ford Ranger Stormtrak im Test: Fast ein normaler Gepäckraum
Der zielt mit seinem aufgewerteten Leder-Interieur und auf Wunsch exklusiven Lackierung „Lucid-Rot“ direkt auf Autofahrer, die es gerne mal etwas abenteuerlicher hätten, aber auch Pkw-Komfort schätzen. Ein optionales elektrisches Rollo verwandelt die Ladefläche in einen fast normal nutzbaren Kofferraum, die optionale, für Privatfahrer empfehlenswerte Doppelkabine davor bietet Platz für fünf Personen. (Ford setzt Zeichen gegen Hetze – weil ein User im Netz gelästert hat)
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Ford Ranger Stormtrak im Test: Überholmanöver sind ein Vergnügen
Das Trucker-Feeling gibt’s zum Grundpreis von knapp 56.000 Euro trotzdem serienmäßig dazu. Man sitzt SUV-mäßig hoch, der 213 PS starke Dieselmotor arbeitet vernehmlich. Überholmanöver werden zum kernigen Vergnügen: Wenn die 10-Gang-Automatik nach dem Kickdown runterschaltet und den über 2,2 Tonnen schweren, gut 5,30 Meter langen Wagen kräftig brummend beschleunigt wie einen Sport-Kombi, fühlt man sich als König der Landstraße.
Technische Daten Ford Ranger Stormtrak Doppelkabine | |
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Motor/Getriebe/Antrieb | Vierzylinder-Turbodiesel / 10-Gang-Automatik / Allrad |
Leistung/Drehmoment | 156 kW (213 PS)/500 Nm bei 1.750 – 2.000 U/min |
Vmax/0–100 km/h | 180 km/h / 9,0 s |
Länge/Breite/Höhe | 5,28/1,87/1,85 m |
Leergewicht | 2.246 kg |
Ladefläche Länge/Breite | 1,58/1,56 m |
Normverbrauch/CO2-Ausstoß | 9,2 l/100 km / 241 g/km |
Preis | 55.972 Euro |
Der Fahrkomfort ist den hinteren Blattfedern angemessen: Hier fährt eben doch kein moderner Pkw, sondern ein Nutzfahrzeug, das Straßen-Unebenheiten ungerührt weitergibt. Zwischen all den weichgespülten SUV kann das aber erfrischend ehrlich wirken. Zumal die Offroad-Fähigkeiten denen eines echten Geländewagens in nichts nachstehen: Zuschaltbarer Allrad-Antrieb, Getriebe-Untersetzung, ein Sperrdifferential und ein großer Böschungswinkel ermöglichen Fahrern, die wissen, was sie tun und tun müssen, nahezu überall ein Durch- und Weiterkommen.
Ob die Käufer des Ford Ranger Stormtrak das dann auch nutzen, ist eine andere Frage. Aber da unterscheiden sie sich ja nicht von den Fahrern einer Mercedes G-Klasse oder eines Land Rover Defender. Mit dem Unterschied, dass sie im Stormtrak wesentlich preisgünstiger den harten Kerl geben können.