Nissan Qashqai e-Power im Alltagstest: Elektro-Effizienz auf Kurzstrecke
Der Nissan Qashqai vereint das Beste aus beiden Welten: den spritzigen Antrieb des Elektromotors und die Reichweite des Verbrenners. Wie aber schlägt er sich im Alltag?
Die Elektromobilität nimmt immer mehr an Fahrt auf. Doch nicht jeder Hersteller wagt den harten Cut. Zum Übergang setzen viele noch auf Hybrid-Technologien, die jedoch seit Anfang 2023 nicht mehr gefördert werden. Dazu zählt auch Nissan. Die Japaner bieten neben reinen Elektroautos auch Hybride und Mild-Hybride sowie e-Power-Modelle an. Eines dieser Fahrzeuge ist der Qashqai. Doch wie schlägt sich das SUV im Alltag? Wir haben es getestet!
Nissan verspricht ein einzigartiges elektrisches Fahrerlebnis ohne manuelles Laden. Möglich wird das, weil der Verbrennungsmotor beim Qashqai e-Power nicht für den Antrieb zuständig ist. Diesen Job übernimmt der Elektromotor (190 PS/140 kW). Den Strom dafür erzeugt der Verbrennungsmotor und auch beim Bremsen wird Energie zurückgewonnen. Gespeichert wird diese in einer 2,1-kWh-Batterie. Die Reichweite soll so bei fast 1000 Kilometern liegen.
Nissan Qashqai e-Power im Alltagstest: Elektro-Effizienz auf Kurzstrecke
Grade im Stadtverkehr glänzt der Nissan Qashqai so mit niedrigen Verbräuchen und das auch auf der Kurzstrecke. Teilweise lag der Verbrauch bei grade einmal 6 Litern und kommt somit nah dran an die versprochenen 5,1 Liter auf 100 Kilometer. Wer will, kann kurzzeitig auch ganz ohne den Benzinmotor im EV-Modus durch die Gegend cruisen. Allzu sehr sollte man dann aber nicht aufs Gas drücken, denn dann schaltet sich der Verbrenner mit seinen 158 PS (116 kW) wieder zu. Doch auch dann fährt es sich mit dem Qashqai e-Power angenehm ruhig – dank der niedrigen Drehzahl.

Und auch außerhalb der Stadt ist das SUV sehr effizient unterwegs. Nissan verspricht einen Durchschnittsverbrauch von 6,5 Litern auf der Autobahn und 4,7 Liter auf der Landstraße. Kombiniert gönnt sich der Qashqai e-Power laut Werksangabe lediglich 5,3 Liter. Dieser Werte sind auch im Alltag durchaus realistisch – selbst bei etwas zügigerer Fahrt. Leider ist bei 170 km/h Schluss.
Nissan Qashqai e-Power im Alltagstest: Ausstattung überzeugt trotz Schwächen
Dafür überzeugt der Nissan Qashqai e-Power in der Ausstattungslinie Tekna+ (ab 48.070 Euro, unser Testwagen lag bei ca. 50.000 Euro) mit seiner umfangreichen Ausstattung an Fahrassistenten, wie z.B. einem Parkassistenten, Front- und Rückfahrkamera. Hartplastik findet sich nur an wenigen Stellen. Stattdessen gibt es viel Leder. Ein besonderes Highlight: Der Fahrersitz fährt nach hinten, sobald man ein oder aussteigen will. Und auch die Massage-Funktion der Sitze gefällt und tut auf langen Strecken sehr gut. Überhaupt ist der Sitzkomfort sehr angenehm.
Nissan Qashqai e-Power | |
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Motor | Elektromotor (190 PS/140 kW) + R3-Turbo (158 PS/116 kW) |
Antrieb | Vorderrad, stufenloses Getriebe |
Länge/Breite/Höhe in mm | 4425/2084/1625 |
0-100 km/h , Vmax | 7,9 s , 170 km/h |
Verbrauch | 5,3 l/100 km |
Preis | ab 41.360 Euro |
Ein Lob gibt es zudem für das Head-up-Display. Die Abbildungen sind gut zu erkennen und insgesamt sehr übersichtlich dargestellt. Hier ist auch gut zu sehen, wenn der integrierte Tempomat aktiviert ist. Im Test verweigerte dieser jedoch einige Male den Dienst, weil die Kamera den Abstand zum Vordermann nicht ermitteln konnte. Zum Teil wurden auch falsche oder nicht vorhandene Geschwindigkeitsbegrenzungen angezeigt. Zusammen mit dem Spurhalteassistenten werden längere Fahrten so trotzdem deutlich entspannter. Abzüge gibt es jedoch für das e-Pedal. Das muss bei jeder Fahrt manuell aktiviert werden.
Nissan Qashqai e-Power im Alltagstest: Mittelkonsole entpuppt sich als Schwachstelle
Die Verbindung mit Apple CarPlay funktioniert wiederum problemlos. Leider gilt das nicht für die induktive Ladematte in der Mittelkonsole. Hier kam es im Test immer wieder vor, dass der Ladevorgang plötzlich endete. Hier kann man aber alternativ auch auf die USB-Anschlüsse in der Armlehne zurückgreifen.

Die Mittelkonsole hat sich in unserem Test jedoch als Schwachstelle entpuppt. So wäre es unserer Meinung nach sinnvoller gewesen, die Becherhalter weiter vorne unterzubringen. Und auch der Warnblinker ist unter den Lüftungen äußerst ungünstig angebracht und im Dunklen nur schwer zu finden. Hier wäre ein größerer Knopf in der Nähe des Schalthebels wünschenswert gewesen.

Unterm Strich schlägt sich der Nissan Qashqai e-Power im Alltagstest jedoch mehr als beachtlich und ist insbesondere für Wechselwillige ein guter Zwischenschritt auf dem Weg zum Elektroauto. In Sachen Ausstattung muss sich das SUV zudem nicht vor der höherwertigen Konkurrenz verstecken.