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BMW 320d Touring im Test: Das bringt das Facelift der 3er-Reihe

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Von: Marcus Efler

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Die 3er-Reihe ist das wichtigste Auto von BMW. Nun wurden Limousine und Kombi überarbeitet – was vor allem dem Innenraum deutlich zugutekommt.

Die 3er-Reihe gilt als das Auto, das über Erfolg und Misserfolg von BMW entscheidet. Ob als Privat-Pkw oder Dienstwagen: Kein anderes Auto mit dem weiß-blauen Emblem (das übrigens nicht, wie oft vermutet, einen Propeller darstellt), findet mehr Kunden. 16 Millionen mal wurde es seit Einführung der Modellreihe vor 45 Jahren verkauft, allein die aktuelle Generation seit 2019 etwa 1,1 Millionen mal.

BMW 320d Touring im Test: Das bringt das Facelift der 3er-Reihe

Folgerichtig fassten die Münchner ihre untere Mittelklasse für das Facelift nur sehr behutsam an. Zumindest optisch: Die kosmetischen Korrekturen an Front und am Heck, dort mit einer Schürze in Diffusor-Optik, werden wohl nur Experten auffallen. Die überarbeitete Niere wirkt nun, wie BMW es selber ausdrückt, „muskulöser“, und lässt die 3er-Reihe auch in der Länge um ein paar Millimeter wachsen, aber wichtiger ist eindeutig, was sie nicht wurde: nämlich größer. Das betonen die Verantwortlichen ausdrücklich. Einen Aufruhr in den sozialen Netzwerken, wie ihn etwa das Design des XM verursachte, kann man bei dieser Brot- und Butter-Baureihe nun wirklich nicht gebrauchen.

BMW 320d Touring
Sportlicher Kombi: Der überarbeitete BMW 320d Touring. © Fabian Kirchbauer/BMW

BMW 320d Touring im Test: Handschaltung ist nicht mehr lieferbar

Am meisten passiert im Interieur: Dort ersetzt der extrabreite, leicht zum Fahrer gebogene Digitalscreen, wie er aus dem elektrischen BMW i4 bekannt ist, das bisherige Kombi-Instrument samt Mittelkonsole. Der wirkt frisch und modern, und lässt sich nach ein wenig Eingewöhnung auch intuitiv bedienen. Das bekannte iDrive-Prinzip mit dem großen Dreh- und Druck-Knopf plus verbesserter Sprachsteuerung (mit integrierter Alexa) ist aber nach wie vor an Bord.

Ebenso wie der Wahlschalter für das sanft schaltende Achtgang-Automatikgetriebes: Eine Handschaltung wird es bei keiner Motorisierung mehr geben. Schon beim Vorgänger war die Nachfrage nach ihr so gering, dass die Einsteuerung in den Produktionsprozess teurer war als die Serienausstattung mit Automatik. An Motoren wird die komplette Palette an Benzinern und Dieseln angeboten, teilweise mit 48-Volt-Mildhybrid oder Plug-in-Technologie. BMW erfüllt also weiterhin sein Versprechen, den Kunden keine bestimmte Antriebsart aufzunötigen.

BMW 320d Touring im Test: Kombi klar vor Limousine

Für die Testfahrt stand ein 320d Touring zur Verfügung – die Kombi-Version liegt in Deutschland mit 70 Prozent Order-Anteil klar vor der Limousine. Tatsächlich verbindet sie Alltagstauglichkeit und dynamischen Anspruch auf sehr ansprechende Weise. Ein Raumwunder à la VW Passat Variant mag sie nicht sein, aber der Gepäckraum bis zur Dachkante erweitert ihren Nutzen für Musterkoffer oder Sportgepäck eben um genau so viel, wie es BMW-Fahrer schätzen.

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Interieur der BMW 3er-Reihe
Das Cockpit der 3er-Reihe stammt aus den Elektro-Modellen. © Fabian Kirchbauer/BMW

Der Dieselmotor verrät sich vor allem im Stand, während der Fahrt verrichtet er brav, unauffällig und mit kräftigem Drehmoment über einen weiten Tourenbereich seinen Dienst. Der reale Verbrauch pendelt sich auf gut sechs Liter ein.

BMW 320d Touring
Motor/Getriebe/Antrieb2,0l-Vierzyl.-Turbodiesel Mildhybrid/8-Gang-Automatik/Heck
Leistung/Drehmoment140 kW (190 PS) / 400 Nm bei 1.750 – 2.500 Nm
Vmax/0–100 km/h225 km/h / 7,5 s
Länge/Breite/Höhe4.71/1,83/1,44 m
Gepäckvolumen500 – 1.510 l
Normverbrauch5,7 – 5,0 l/100 km
CO2-Emission150 – 132 g/km
Preis53.200 Euro
Basispreis 3er (BMW 318i Limousine)43.900 Euro

Das Fahrwerk nervt in der Basis-Abstimmung nicht mit übertriebener Sportlichkeit, eine zügige Gangart erfüllt aber auch in diesem BMW den PR-Slogan von der „Freude am Fahren“. Insgesamt wertet die Überarbeitung die 3er-Reihe mit Feinschliff auf, ohne das bisherige Modell abzuwerten. Mit einem Einstiegspreis von 43.900 Euro ist sie freilich alles andere als ein Schnäppchen, auch BMW steht bei den diesjährigen Preisrunden schließlich nicht untätig am Rand. Ob er für die Marke aus München weiterhin den Premium-Zuschlag zahlen möchte, muss letztendlich jeder Käufer selber entscheiden.

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