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Bentley Bacalar: Darum bekommt ein Käufer sein Exemplar mit vier Türen

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Von: Marcus Efler

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Wem ein Bentley Cabriolet zu gewöhnlich ist, dem könnte der Bacalar gefallen – solange es nicht regnet. Darum bekommt ein Käufer ihn sogar mit vier Türen.

Monterey (Kalifornien) – Es ist ein sonniger Samstagmorgen in der kalifornischen Luxus-Enklave Pebble Beach, ein paar Meilen von Monterey entfernt. Trotz der Sommersaison weht selbst um kurz nach zehn Uhr noch kühle Luft vom Pazifik herüber. Doch auch ohne Sitzheizung kann man es aushalten mit Blick auf Leder, Wolle und Hölzer, die edler nicht sein könnten. Die Heizung bläst derweil 22 Grad warme Luft in den geöffneten Innenraum des Bacalar. Der Blick vom 17-Mile Drive mit seiner zerborstenen Küste ist spektakulär. Der offene Bentley passt perfekt an diesen Ort mit seinen zahllosen Luxusvillen, extrem teuren Autos und Schönheitsoperationen: das einzige Vorserienfahrzeug einer Sonderedition, wie es bei Bentley noch keine gegeben hat. (Von Corona-Hilfen: Mutmaßlicher Betrüger gönnt sich diesen Bentley – und noch viel mehr)

Bentley Bacalar: Darum bekommt ein Käufer sein Exemplar mit vier Türen

Die gerade einmal zwölf Kunden können sich ihren Bacalar nach eigenen Wünschen individualisieren. Doch welcher Lack, welche Hölzer und welche Kombination aus Carbon, Leder und Wolle auch immer: Technisch bleibt der offene Doppelsitzer ein aufwendig umgebautes Continental GT Cabriolet, das durch wochenlange Karosseriearbeiten zu einer strahlend schönen Barchetta wurde – einer kleinen, schnellen Luxusyacht auf vier Rädern. Dass es auf Wunsch so schnell wie möglich vorangeht, dafür sorgt der bekannte Zwölfzylinder mit sechs Litern Hubraum, einer Leistung von 659 PS und 950 Nm Drehmoment. Die imposante Höchstgeschwindigkeit: über 320 km/h, die einem die Frisur trotz Windfang im Rücken zerstören. (Bentley Bentayga Hybrid im Test: Konkurrenz schafft mehr elektrische Reichweite)

Bentley Bacalar, fahrend
Testfahrt besser mit Helm: unterwegs im Bentley Bacalar © Bentley

Bentley Bacalar: Echter Karosseriebau wie vor 100 Jahren

Ähnlich wie BMW-Tochter Rolls-Royce belässt es auch die Volkswagen-Marke Bentley in ihrer hausinternen Edelschmiede Mulliner nicht bei der Individualisierung durch Leder, Holz oder Lackierung, sondern kehrt zum echten Karosseriebau zurück. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts kreierte die Karosserieschmiede H. J. Mulliner & Co. einzigartige Aufbauten für die Reichen und Schönen. Nach einer wechselvollen Geschichte landeten die Veredelungsspezialisten schließlich bei Bentley. Die besinnen sich nun auf die Wurzeln dieser Handwerkskunst: Das Resultat ist ein exklusiver Zweisitzer mit dem Namen Bentley Bacalar. Der Name bezieht sich auf die Laguna Bacalar, die Teil der mexikanischen Halbinsel Yucatan ist. Weil es hier traditionell nicht regnet, verzichtet der Bacalar übrigens auf ein schützendes Dach. (Bentley Continental GT Speed: Das Coupé legt bei der Leistung noch mal zu)

Bentley Bacalar, fahrend
Individuell dank Höckern hinter den Sitzen: der Bentley Bacalar © Bentley

Bentley Bacalar: 750 neu entwickelte Komponenten

Der Bacalar erinnert deutlich an den Bentley Continental, sieht jedoch durch seine zahlreichen Details an Front, Heck und Flanke spektakulärer als das Basismodell aus. Mehr als 750 Komponenten wurden für das edle Dutzend neu entwickelt. Viele Teile wie der Heckdeckel oder die komplette Frontschürze, die ein Teil zusammen mit den vorderen Kotflügeln bildet, sind aus Kohlefaser gefertigt. Auch die hinteren Kotflügel sind breiter als gewöhnlich, und so wirkt der Bacalar bulliger und sportlicher als der normale GT. Die offene Schönheit passt perfekt zu einer Ausfahrt entlang der kalifornischen Küstenlinie, die hier rund um die Halbinsel von Pebble Beach am schönsten ist und wo eben auch jene Kundschaft für den mindestens 1,8 Millionen Euro teuren Bacalar wohnt. (Bentley Flying Spur Hybrid hat nur sechs Zylinder: Noch Luxus oder schon öko?)

Bentley Bacalar: 48 Volt mit elektronischer Wankstabilisierung

Die üppige Motorleistung wird leicht heckbetont über die beiden Antriebsachsen auf die Straße gebracht, damit im Bedarfsfall auch der Vortrieb passt. Das bekannte Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe hat bei dem entspannten Cruisen auf dem 17-Mile Drive kaum Arbeit und so bleiben die schnellen Gangwechsel dem flotteren Galopp außerhalb des geschlossenen Areals vorbehalten. Dann hat auch das 48-Volt-Bordnetz samt elektronischer Wankstabilisierung mehr zu tun. Das Fahrwerk mit Luftfederung garantiert die gelungene Spreizung der Fahrmodi zwischen komfortabel bis sportlich. Das Cockpit umschmiegt den Fahrer und hinter den beiden Sitzen finden die exklusiv für den Bentley hergestellten Schedoni-Taschen perfekt Platz. Selbst in dieser Zwei-Millionen-Liga kostet dieses Gepäck-Set noch Aufpreis. (Fußball-Star Paul Pogba holt Rolls-Royce nach 270 Tagen bei Polizei ab – hat er ihn nicht nötig?)

Interieur des Bentley Bacalar
Im Interieur zeigt sich jeder Bentley Bacalar anders. © Bentley

Bentley Bacalar: Ein Kunde bekommt seinen mit vier Türen

Wie einzigartig der Nobel-Gleiter ist, zeigt schon allein die Tatsache, dass für jeden Sitz 148.199 Stiche der aufwendigen Stickereien nötig sind. Für das Cockpit wird zum Beispiel Riverwood Holz von natürlich gefallenen Bäumen, die rund 5.000 Jahre in den Flüssen und Seen Ostenglands lagen, verwendet. Doch es geht noch exklusiver: So verlangte einer der Kunden, seinen Bentley Bacalar ohne Außenspiegel zu bekommen. Da dies jedoch der Zulassungsvorschriften widersprechen würde, bekommt er nicht nur den individuell zusammengestellten Bacalar, sondern auch einen zweiten Satz Türen – ohne Außenspiegel. Damit kann er dann auf dem heimischen Areal machen, was er will. Und hoffentlich nur dort. (Von Stefan Grundhoff/press-inform)

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