Genesis GV60: Pfiffiger Stromer überzeugt mit Design, Verbrauch und 420 PS Leistung

Genesis ist erst seit rund zwei Jahren auf dem deutschen Markt, aber nach wie vor legt die koreanische Marke ein atemberaubendes Tempo vor. Einer der jüngsten Sprösslinge ist der vollelektrische GV60.
Zwei Wochen lang begleitete uns der Genesis GV60 in der Version Sport Plus im Alltag. Das SUV der Nobelmarke, die zum Hyundai-Konzern gehört, hat zwei Schwestern: Hyundai Ioniq 5 und KIA EV6.
Lob: Dieses Modell ist das bislang pfiffigste im Portfolio der Hyundai-Tochter. Und das liegt nicht an der leuchtend gelben Lackierung Sao Paulo Lime (870 Euro Aufpreis). Der GV60 ist außen und innen flott gestaltet, bei der Funktionalität muss man keine Abstriche machen. Es ist alles da, wo man es vermutet oder schnell findet. Dazu haben die Ingenieure in der Mittelkonsole einen Gag verbaut: Nach dem Druck auf den Startknopf dreht sich eine illuminierte Glaskugel und legt die Gangwahlknöpfe frei.
Genesis GV60 mit 430 PS auf Tempo 235
Bevor man aufs Fahrpedal drückt, sollte man sich vor Augen führen, dass dieser GV60 dauerhaft über 430 PS Leistung verfügt und 60 Zusatz-PS via Boost-Taste zehn Sekunden lang aktiviert werden können. In 4,0 Sekunden wird das 2182 Kilogramm schwere SUV von null auf Tempo 100 beschleunigt und als Höchstgeschwindigkeit sind 235 km/h angegeben.
Unser Exemplar war mit digitalen Außenspiegeln ausgestattet (1460 Euro extra), die per Kamera das Geschehen auf zwei Bildschirme werfen. Das bedarf nur kurzer Gewöhnung, dann freut man sich darüber, dass es so gut wie keinen toten Winkel mehr gibt, denn der GV60 ist auch mit den beim Blinken aktivierten Zusatzkameras ausgestattet, die von den Hyundai- und Kia-Topmodellen bekannt sind.
300 Kilometer Reichweite bei winterlichen Bedingungen
Der Akku unter der Haube reichte bei winterlichen Bedingungen und ohne exzessives Ausreizen der Leistung für rund 300 Kilometer. Dabei machte die Wahl des Fahrmodus (Eco, Comfort, Sport, Snow) kaum einen Reichweiten-Unterschied. 432 Liter fasst der Kofferraum (erweiterbar auf 1550 Liter), im Staufach unter der Fronthaube lässt sich das Ladekabel praktisch unterbringen. Passagiere hinten sitzen eher hoch, reisen aber dank guten Sitzen und viel Komfort (u.a. Sitzheizung) gerne mit.
Kritik: Wir vermissten hinten einen Scheibenwischer, die Heckscheibe ist geteilt und das Blechkleid schmutzt im Schmuddelwetter nur zu leicht ein. Der Wendekreis von 12,6 Metern erfordert beim Rangieren eine gewisse Kurbelei und das Fahrwerk gibt deutlich Rückmeldung über den Straßenzustand.
Kosten: Der Genesis GV60 Sport Plus kostet 71 010 Euro, unser Exemplar hatte noch für knapp 14 000 Euro Extras. Als Verbrauch ermittelten wir 25 kWh/100 Kilometer.
Fazit: Mit dem GV60 hat Genesis einen spannenden Beitrag zum Thema Elektroauto im Angebot – mit dem altbekannten Wehklagen über einen zu hohen Preis und eine zu geringe Reichweite.