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Brabus GLE 900 Rocket: Hier fährt das schnellste SUV der Welt

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Von: Marcus Efler

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Der Bottroper Mercedes-Tuner Brabus hat sich den GLE vorgenommen. Das Top-Tempo des Rocket 900 ist spektakulär.

Bottrop – Dass dem Mercedes-Haustuner Brabus mal etwas peinlich ist, hat es bislang wohl noch nie gegeben. Schließlich lebt der Aus- und Aufrüster aus Bottrop nicht schlecht davon, die Grenzen des guten Geschmacks bis weit über das übliche Limit hinaus zu dehnen. Doch wenn die Entwickler in diesen Tagen zur Ausfahrt mit dem ersten Exemplar des GLE Coupé in der 900 Rocket Edition bitten, dann fragen sie höflich, ob man den Klappenauspuff aus dem Prototypen nicht vielleicht geschlossen lassen könnte. Denn erstens ist der aufgebockte Flachmann auch im Standard-Betrieb schon laut genug und zweitens schämen sie sich tatsächlich ein bisschen für das Trommelfeuer, das sonst aus den armdicken Endrohren ballert. (Brabus 800 Mercedes-AMG GLS 63 im Test: Extremes SUV imponiert durch Wucht und Tempo)

Brabus GLE 900 Rocket: Hier fährt das schnellste SUV der Welt

Dabei sind Bescheidenheit und Zurückhaltung bei diesem Auto eher fehl am Platz. Schließlich ist der Rocket so ziemlich das Auffälligste, Brüllendste und Brachialste, was aus einem GLE werden kann: ein Kampfanzug aus Carbon, mit mächtigen 24-Zöllern in den weit ausgestellten Radhäusern sowie Nüstern im Bug, groß genug, um den Vordermann von der Straße zu saugen, plus einem extrem breiten Diffusor am Heck. (Extrem-Tuning: Mini-Fahrerin macht Polizei sprachlos)

Brabus GLE 900 Rocket, fahrend
Nur echt mit den roten Streifen: der Brabus GLE 900 Rocket © Brabus

Brabus GLE 900 Rocket: Noch mehr Hubraum, noch schneller auf 100 km/h

Und das Design ist nicht viel mehr als eine Fingerübung, genau wie das Interieur aus mattrotem Lack auf dem eloxierten Metall und dem opulenten Leder. Denn die dickste Dosis gibt es für den Motor: Wo bei Mercedes ein vier Liter großer V8 mit 612 PS die Spitze markiert, bohren sie den Achtzylinder in Bottrop auf 4,5 Liter auf, pressen mehr Luft und mehr Sprit in die Kammern. So kommt der GLE auf 900 PS, während das maximale Drehmoment von 850 auf 1.250 Nm steigt, bevor es zum Segen der Automatik auf 1.050 Nm runtergeregelt wird. Kein Wunder, dass das SUV den Sprint auf Tempo 100 damit aus dem Stand in heftigen 3,2 statt 3,8 Sekunden schafft. („Car-Freitag“ hält Polizei in Atem: Trifft sich die Tuning-Szene trotz Corona?)

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Brabus GLE 900 Rocket, von seitlich hinten
Am Heck des Brabus GLE 900 Rocket beeindruckt der mächtige Diffusor. © Brabus

Brabus GLE 900 Rocket: Kleinserie schon bald ausverkauft?

Brabus verlangt für den GLE 900 Rocket Edition mindestens 453.489 Euro und macht sich trotzdem keine Sorgen über den Verkauf der limitierten Kleinserie. Denn wenn es auch nur halb so gut läuft wie beim G 900 Rocket Edition aus dem Frühjahr, sind die 25 Exemplare in ein paar Tagen vergriffen und sie müssen mindestens genauso viele weitere Interessenten enttäuschen. Oder zumindest auf das nächste Rocket-Projekt vertrösten: Ein paar passende Kandidaten für den V8-Motor gibt es ja noch im AMG-Portfolio. (Umstellung für AMG-Fans: Darum schlägt die Mercedes-Sportmarke leisere Töne an)

Interieur des Brabus GLE 900 Rocket
Auffällig: das Interieur des Brabus GLE 900 Rocket mit viel Rot © Brabus

Brabus GLE 900 Rocket: 330 km/h – kein anderes SUV ist schneller

Ganz nebenbei wollen sie in Bottrop übrigens auch den peinlich lauten Klappenauspuff bis zur Markteinführung noch tauschen. Aber keine Sorge, zum Leisetreter wird der Rocket deshalb noch lange nicht. Nachdem sich die Fahrdaten mittlerweile bestätigt haben, dürften Bentley und Co. auch so die Ohren klingeln. Und Lamborghini, dessen Urus immerhin 305 km/h schafft, sowieso: Denn mit sage und schreibe 330 km/h Spitze wird der GLE 900 Rocket Edition ganz nebenbei auch noch zum schnellsten straßenzugelassenen SUV der Welt. (Von Benjamin Bessinger/SP-X)

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