Wallbox: Ladeleistung, Kosten, Anschluss – was man bei einem Hausanschluss beachten muss

Ein Elektroauto muss regelmäßig geladen werden. Das geht nicht nur an öffentlichen Säulen, sondern auch an einer privaten Ladestation – der sogenannten Wallbox.
- Wallboxen laden Elektroautos komfortabel und sicher
- Der Anschluss ist sowohl im Innen- als auch im Außenbereich möglich
- Die Ladeleistung hängt von verschiedenen Faktoren ab
Das Laden eines Stromers wird immer einfacher: Die Zahl der öffentlichen Ladestationen nimmt kontinuierlich zu. Bequemer ist es, das Elektroauto auf dem eigenen Grundstück mit frischer Energie zu versorgen. Der Anschluss an eine normale Haushaltssteckdose kann allerdings gefährlich sein. Eine sichere Alternative ist die Installation einer Wallbox mit angemessener Ladeleistung. Die Kosten variieren – und hängen auch von einer möglichen Förderung ab.
Eine Haushaltssteckdose ist für regelmäßiges Laden eines E-Autos nicht geeignet – die Alternative lautet: Wallbox
Die in vielen Carports und Garagen montierten Haushaltssteckdosen mit 3,7 Kilowatt (kW) sind nicht für lange Ladevorgänge mit hoher Ladeleistung ausgelegt. Wer dennoch ein Elektroauto anschließt, muss viel Zeit einplanen und mit einer Überhitzung der Leitungen rechnen. Dann springt die Sicherung heraus und der Ladevorgang bricht ab. Darüber hinaus besteht das Risiko eines Kabelbrands. Diese Gefahr ist bei einer Wallbox nahezu ausgeschlossen.
Die mit einem speziellen Fehlerstromschutzschalter (FI-Schalter) ausgestattete Ladestation verhindert lebensgefährliche Unfälle und kommt problemlos mit höheren Ladeleistungen zurecht. Sie gilt daher als ideale Schnittstelle zwischen dem Ladekabel und dem heimischen Stromnetz. Die Installation einer Wallbox muss von einem Fachbetrieb vorgenommen werden. Mieter und in einem Mehrfamilienhaus lebende Wohnungseigentümer dürfen den Einbau nur dann durchführen lassen, wenn der Vermieters respektive die Miteigentümer der Maßnahme zustimmen. Die mit dem Anschluss verbundenen Kosten müssen sie selbstständig tragen. In manchen Fällen ist eine Förderung möglich.
Aufbau und Anschluss: So funktioniert eine Wallbox
Eine Wallbox ist mit ein oder zwei Ladepunkten für Wechselspannung ausgestattet. Für die Steuerung des Ladevorgangs ist der Electric Vehicle Charge Controller zuständig. Er übernimmt die Kommunikation mit dem Elektroauto und legt die Ladeleistung fest. Die Sicherheit der Wandladestation gewährleisten Schutzmechanismen wie der FI-Schalter und ein Schutzschalter, der die Überlastung des Ladekabels verhindert.
Viele Wallboxen sind abschließbar. Sie verfügen über einen Kartenleser (RFID) oder Schlüsselschalter, die den Zugang zum Ladepunkt erst nach erfolgreicher Identifikation des Nutzers freigeben. Den in das Fahrzeug fließenden Strom misst die Wallbox mit einem eichrechtskonformen Zähler. Dieser macht eine vom restlichen Haushalt getrennte Erfassung von Verbrauch und Kosten möglich.
Der Anschluss einer Wallbox erfolgt über Anschlussklammern, die an die heimische Installation angeschlossen werden. Modelle mit integrierter Kommunikationsschnittstelle (Bluetooth, SIM-Karte oder WLAN) lassen sich per App oder Browser auch aus der Ferne steuern. Eine Alternative zur fest installierten Wallbox sind Mobile Charger, für die unter Umständen ebenfalls eine Förderung in Anspruch genommen werden kann.
Die Ladeleistung hängt nicht nur von der Spannung der Wallbox ab
Ob BMW, Audi oder Tesla: Die Batterie eines Elektroautos benötigt Gleichstrom. Das deutsche Stromnetz wird allerdings mit Wechselstrom betrieben. Um dieses Problem zu beheben, statten die Hersteller ihre Fahrzeuge mit einem integrierten Laderichter (Konverter) aus. Er wandelt die Energie automatisch um.
Die tatsächliche Ladeleistung hängt ab von:
- der Wallbox
- dem im Elektrofahrzeug verbauten Ladegerät
- dem verwendeten Ladekabel
In diesem Zusammenspiel bestimmt die schwächste Komponente, mit welcher Geschwindigkeit das Elektroauto lädt. Die meisten Wallboxen arbeiten mit 3-Phasen-Wechselstrom (Drehstrom) und einer Spannung von 400 Volt. Eine Stromstärke von 16 Ampere vorausgesetzt erreichen sie eine Ladeleistung von 11 kW; bei 32 Ampere sind es sogar 22 kW. Das Laden eines 30-kWh-Akkus dauert damit etwa drei Stunden beziehungsweise 90 Minuten.
Beim Anschluss an eine einphasige 3,7-kW-Ladestation (230V) würden knapp 10 Stunden vergehen, bis die Batterie geladen ist. Die Installation einer höherwertigen Wallbox verkürzt den Ladevorgang also deutlich – ist aber genehmigungspflichtig und ohne entsprechendes Onboard-Ladegerät sinnlos. Außerdem verursacht die Anschaffung hohe Kosten, selbst bei eventueller Förderung. Der ADAC empfiehlt daher grundsätzlich die Anschaffung einer 11-kW-Wallbox.
Kosten einer Wallbox: Mit einer Förderung wird es günstiger
Die Kosten einer Wallbox sind abhängig von den Funktionen und der Ladeleistung des einzelnen Modells. Grundsätzlich ist mit Kosten in Höhe von mindestens 500 Euro zu rechnen – ohne Installation. Für besonders hochwertige Boxen können mehr als 2500 Euro fällig werden.
Der Anschluss einer privaten Ladestation wird von vielen Städten und Ländern unterstützt. Diese Förderung reduziert die Anschaffungskosten, ist in ihrer Ausgestaltung allerdings nicht einheitlich geregelt. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW) setzt sich dafür ein, Hindernisse beim Aufbau einer privaten Ladeinfrastruktur aus dem Weg zu schaffen und die Förderung weiter auszubauen. Der mit dem Auto „getankte“ Strom ist in der Regel so teuer wie der normale Haushaltsstrom. Wer seine Wallbox mit der eigenen Photovoltaik- oder Solaranlage verbindet, kann hier noch einmal Geld sparen.