Haben Sie im Ausland das Handy am Steuer, müssen Sie mit einer saftigen Strafe rechnen
Das Fahren mit dem Handy am Ohr birgt ein großes Unfallrisiko. Da sind sie alle europäischen Länder einig. Bei der Höhe des Bußgeldes aber noch nicht.
- Werden Sie mit dem Handy am Steuer erwischt, drohen Bußgelder.
- Schließlich gefährden Sie mit ihrem Verhalten andere Fahrer.
- Geldstrafen können im europäischen Ausland bis zu 400 Euro.
München – In Deutschland ist das Telefonieren mit dem Handy am Steuer verboten. Bei Nichtbeachtung wird der Fahrer streng bestraft und muss eine hohe Geldstrafe zahlen. Im schlimmsten Falle muss er sich wegen fahrlässiger Körperverletzung oder sogar Tötung vor Gericht verantworten.
Handy am Steuer: Nutzungsverbot durch neues Gesetz verschärft
Seit Oktober 2017 wurde das Handyverbot während des Autofahrens neu geregelt. Gemäß § 23 Absatz 1a der Straßenverkehrsordnung (StVO) ist es Autobesitzern nicht erlaubt, während der Fahrt das Handy ans Ohr zu halten und zu telefonieren.
Das gleiche gilt auch, wenn Sie währenddessen eine Navi-App über das Berühren des Displays bedienen. Stattdessen darf ein Handy laut StVO nur dann benutzt werden, wenn der Fahrer
- das Gerät weder aufnimmt noch in den Händen hält (z.B. mithilfe einer Handy-Halterung).
- zur Bedienung und Nutzung nur einen kurzen Blick (bei gleichzeitiger Blickabwendung vom Straßenverkehr) auf das Gerät wirft.
Übrigens: Das Nutzungsverbot gilt nicht nur für Smartphones oder Navigationsgeräte, sondern auch für ins Auto eingebaute Musik-, Navigations- und sonstige Geräte. Wer erwischt wird, muss mit einem Bußgeld von 100 Euro und einem Punkt in Flensburg rechnen.
So gefährden Sie mit dem Handy am Steuer andere Fahrer
Der Grund für das drastische Durchgreifen: Durch die Ablenkung erhöht sich das Unfallrisiko massiv. Im schlimmsten Falle könnten auch andere Verkehrsteilnehmer in Mitleidenschaft gezogen werden.
Schätzungen gehen laut dem ADAC (mit Sitz in München, geführt von August Markl (72)) davon aus, dass bei jedem zehnten Verkehrsunfall mit Personenschaden Unachtsamkeit die Ursache ist. Darunter sollen vor allem Smartphones und Navigationsgeräte die Autofahrer vom Verkehrsgeschehen abgelenkt haben.
Das sind die Bußstrafen für Handy am Steuer in Europa
Auch im europäischen Ausland geht die Polizei gegen solche Verkehrssünder hart vor. Am teuersten ist der Griff zum Handy am Steuer in den Niederlanden. Im westlichen Nachbarland müssen Sie, wenn Sie von der Polizei erwischt werden, satte 240 Euro hinblättern.
In der Schweiz zahlen Sie hingegen „nur“ 85 Euro, wenn Sie mit dem Handy am Steuer ertappt werden. Das Kuriose daran ist allerdings, dass zu schnelles Fahren oftmals deutlich mehr kostet als in Deutschland.
Bußgeldkatalog weiterer Länder im Vergleich:
Land | Bußgeld |
Belgien | ab 110 Euro |
Bosnien-Herzegowina\t | ab 50 Euro |
Bulgarien | 25 Euro |
Dänemark | 200 Euro |
Estland | bis 400 Euro |
Finnland | 100 Euro |
Frankreich | ab 135 Euro |
Griechenland | 100 Euro |
Großbritannien | ab 230 Euro |
Island | 40 Euro |
Italien | ab 169 Euro |
Irland | ab 60 Euro |
Kroatien | 70 Euro |
Lettland | 15 Euro |
Litauen | ab 85 Euro |
Luxemburg | 145 Euro |
Niederlande | 240 Euro |
Norwegen | 135 Euro |
Österreich | ab 50 Euro |
Polen | ab 50 Euro |
Portugal | ab 120 Euro |
Rumänien | ab 125 Euro |
Schweden | 160 Euro |
Schweiz | 85 Euro |
Slowakei | ab 100 Euro |
Slowenien | 120 Euro |
Spanien | ab 200 Euro |
Tschechien | ab 40 Euro |
Ungarn | ab 50 Euro |