Tesla Model 3 soll 15.000 Kilometer fahren – ohne eine Ladesäule zu nutzen
Elektrisch fahren ohne Lade-Infrastruktur: Australische Forscher wollen beweisen, dass dies möglich ist – allein mit der Kraft der Sonne.
Newcastle (Australien) – Mit ihrer modernen Akku-Technologie und ihrem Energie-Management gehören die Modelle von Tesla zu jenen Elektroautos, die eine besonders gute und alltagstaugliche Reichweite bieten – auch wenn sie die prestigeträchtigen Superwerte etwa eines Lucid Air oder von Prototypen wie dem Mercedes EQXX nicht erreichen. 1.000 Kilometer gelten mittlerweile als erstrebenswertes Ziel.
Anmerkung der Redaktion
Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.
Tesla soll 15.000 Kilometer fahren – ohne eine Ladesäule zu nutzen
Das Tesla Model 3 schafft nach offiziellen Angaben bis zu 580 Kilometer, im Alltag sind es je nach Fahrweise deutlich weniger. Auch die äußeren Umstände beeinflussen die Reichweite deutlich: etwa das Wetter. Bei Kälte sinkt der Kilometerwert rapide, und wo stets die Sonne scheint, ist er höher. Warum also dort nicht noch einen Schritt weiter gehen, und die Solarenergie direkt in die Akkus füllen?
Das Münchner Start-up Sono Motors versucht sich bei seinem Modell Sion an genau diesem Ansatz: Auf der Karosserie installierte Solarzellen sollen die Reichweite deutlich erhöhen. Welches Potenzial diese Idee hat, wollen nun Forscher der Universität Newcastle im australischen Bundesstaat New South Wales nachweisen – indem sie ein Tesla Model 3 über zwölf Wochen auf eine 15.000 Kilometer lange Reise über den Kontinent schicken, während der es nicht an Ladesäulen parken muss.

Tesla soll 15.000 Kilometer fahren – dank Riesen-Roll-Panel
Anders als beim deutschen Sion sind die Solarzellen für das Projekt „Charge around Australia“ freilich nicht auf dem Auto installiert, sondern werden separat mitgeführt, und bei Lade-Bedarf ausgerollt. Mit handelsüblichen Panels, wie man sie von Hausdächern kennt, ist das natürlich nicht möglich – weshalb die Forscher sie aus PET (der Kunststoff, aus dem auch Einwegflaschen bestehen) im 3D-Drucker herstellten und mit einer speziellen, Lichtenergie einfangen Farbe beschichten. Das Ergebnis ist in diesem YouTube-Video zu sehen:
Tesla soll 15.000 Kilometer fahren – mit preisgünstiger Solartechnik
Das 18 Meter lange Roll-Panel kostet nach Angaben der Forscher nur zehn australische Dollar (knapp sieben Euro) pro Quadratmeter, ist damit deutlich günstiger als die herkömmliche Silizium-Technik – liefert aber schon bei weniger Sonneneinstrahlung Energie.
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Sollte das Experiment funktionieren, könnte es Elektroautos vom Ladesäulen-Netz unabhängig machen, und so die noch immer weit verbreitete Reichweiten-Angst lindern. Auch Gegenden, in denen es kaum oder nur wenige Ladestationen gibt, ließen sich dann für die Elektromobilität erschließen.