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Anfahren am Berg: Zwei Methoden, mit denen Autofahrer es richtig machen

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Das Anfahren an einer Steigung kann für viele Autofahrer eine große Herausforderung darstellen. Wahlweise funktioniert es mit oder ohne Handbremse.

Nicht nur Fahranfänger (bei denen der Führerschein besonders schnell weg sein kann) haben ihre liebe Mühe und Not, am Berg anzufahren. Besonders bei steilen Hängen oder nassen und glatten Straßen kann es schnell passieren, dass das Auto abgewürgt wird und am Hang rückwärts rollt. Dabei kann es zu Kollisionen mit anderen Fahrzeugen kommen. Selbst erprobte Fahrer müssen bei der Berganfahrt in die Trickkiste greifen. Glücklicherweise gibt es nützliche Tipps, um Autos mit Schaltgetriebe trotz Steigung zu starten. Mit etwas Übung schaffen es auch Automatik-gewöhnte Fahrer, mit Kupplungs-, Gas- und Bremspedal klarzukommen. Dabei gibt es zwei unterschiedliche Methoden – je nachdem, ob die Handbremse oder Fußbremse verwendet wird.

Anfahren am Berg – Methode 1: mit Handbremse

Die Technik mit der Handbremse (die im Winter gerne mal festfriert) hilft dabei, das Auto vorm Rückwärtsrollen zu bewahren, während man den Schleifpunkt findet und den Motor auf Touren bringt. Empfohlen wird diese Methode vor allem Fahranfängern oder unerfahrenen Autofahrern. Wie funktioniert das ganze also?

Ziehen Sie die Handbremse fest, sobald das Auto auf einer Steigung angehalten wird. Drücken Sie die Kupplung durch und legen Sie den ersten Gang ein. Üben Sie anschließend etwas Druck auf das Gaspedal aus, während Druck von der Kupplung genommen wird. Nun fängt der Wagen leicht an zu vibrieren; der Schleifpunkt ist erreicht. An diesem Punkt beginnt der Motor mit seiner Arbeit, das Auto vorwärtszubewegen, jedoch rollt das Fahrzeug noch nicht. Das ist das Zeichen, dass die Handbremse langsam gelöst werden kann.

Ein Mann fährt ein Auto mit Schaltgetriebe
Auch langjährige Autofahrer haben Probleme mit dem Anfahren am Berg © Lev Dolgachov/IMAGO

Nun können Sie stetig Gas geben, bis der Motor genügend Drehmoment erzeugt, um das Auto in Bewegung zu bringen. Je höher die Steigung, desto mehr Gas ist für die Beschleunigung erforderlich. Als Richtwert für das Anfahren am Berg gilt eine Zahl von etwa 3.000 Umdrehungen pro Minute. Beim normalen Anfahren soll sich der Drehzahlmesser dagegen zwischen 1.000 bis maximal 2.000 Umdrehungen pro Minute befinden.

Anfahren am Berg – Methode 2: ohne Handbremse

Um ohne Handbremse an einer Steigung anzufahren, wird etwas mehr Geschick und Erfahrung benötigt. Routinierte Autofahrer bevorzugen diese Variante, da sie ihren Wagen damit letztendlich schneller ins Rollen bringen als mit der Handbremse-Methode.

Das Prinzip funktioniert ähnlich wie mit Handbremse. Auf einer Steigung wird zunächst die Fußbremse betätigt, damit das Auto nicht rückwärts rollt. Legen Sie anschließend den ersten Gang ein und treten Sie die Kupplung durch. Wechseln Sie vom Brems- auf das Gaspedal, während Sie langsam die Kupplung (bei der sich ein Defekt durch verschiedene Anzeichen ankündigen kann) loslassen, bis der Schleifpunkt erreicht ist. Im Vergleich zum Anfahren mit Handbremse ist etwas mehr Gas nötig, um das Fahrzeug in Bewegung zu bringen. Ansonsten riskieren Sie, dass der Wagen nach hinten rollt. Dann müssen Sie sofort auf das Bremspedal treten, um einen Zusammenprall mit anderen Fahrzeugen zu verhindern. Autofahrer brauchen also auf jeden Fall das nötige Fingerspitzengefühl, um zügig und ohne Rückwärtsrollen vom Berg wegzukommen.

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Häufige Fehler und Probleme beim Anfahren – Schleifpunkt finden

Gerade an Steigungen ist es riskant, wenn der Motor durch eine falsche Bedienung abgewürgt wird. Dann kann es nicht nur zum Hupkonzert, sondern zu gefährlichen Unfällen kommen. Selbst erfahrene Autofahrer haben manchmal Probleme beim Anfahren. Beispielsweise, wenn sie in einem anderen Fahrzeug unterwegs sind und sich erst an den Kupplungsschleifpunkt gewöhnen müssen. Dieser kann sich von Auto zu Auto deutlich unterscheiden. Wenn die Kupplung zu schnell losgelassen wird, kann das Auto ruckartig abgewürgt werden. Das Gleiche passiert, wenn zu wenig Gas gegeben wird. Das ist im Straßenverkehr nicht nur gefährlich, sondern belastet auch den Motor.

Häufige Fehler und Probleme beim Anfahren – Auto kann rückwärts rollen

Wird die Kupplung dagegen zu langsam losgelassen, kann das Auto beim Anfahren rückwärts rollen. Ein zu langes Schleifen lassen belastet die Kupplung außerdem stark. Der Belag der Kupplungsscheibe wird schneller abgenutzt und die Reibung produziert Hitze. Dann bilden sich typische Gerüche: Die zu heiß gewordene Kupplung riecht verbrannt und kann sogar qualmen.

Auch ein zu beherzter Tritt des Gaspedals hat schädliche Folgen für das Auto. Beim sogenannten scharfen Anfahren entsteht ein stärkerer Reifenverschleiß, außerdem wird die Hinterradbremse stark belastet. Der Kavalierstart stellt wegen des unnötigen Lärms eine Ordnungswidrigkeit dar und wird mit einem Bußgeld in Höhe von 10 Euro geahndet.

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