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Spritpreise sinken: Diesel und Benzin könnten zur Inflationsbremse werden

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Von: Simon Mones

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Diesel und Benzin sind aktuell deutlich günstiger als noch 2022. Die niedrigen Spritpreise könnten sich sogar als Inflationsbremse erweisen.

Ein Jahr ist es her, dass die Spritpreise in Folge des russischen Angriffs auf die Ukraine in die Höhe schossen. Nicht zuletzt, weil sich der Rohölpreis dramatisch verteuert hatte. Inzwischen haben sich die Preise für Benzin und Diesel wieder etwas normalisiert und schwimmen sogar etwas gegen den Strom und könnten so die Inflation ausbremsen. Denn während alles teurer wird, purzeln die Preise an den Tankstellen munter weiter.

Verglichen mit den Preisen im März 2022 hat man aktuell fast schon das Gefühl, ein Schnäppchen zu machen. Damals knackte Diesel mit 2,321 Euro den bisherigen Rekord aus dem Jahr 2012 deutlich. Und auch Super E10 stellte mit 2,203 Euro einen neuen Rekord auf. Auch unterm Strich war das vergangene Tank-Jahr das teuerste aller Zeiten. Obwohl der Sinkflug schon im Oktober anfing und bis Weihnachten anhielt.

Spritpreise sinken: Diesel und Benzin könnten zur Inflationsbremse werden

Zwar gab es zum Jahresbeginn noch mal einen leichten Anstieg. Von den Rekord-Spritpreisen im März 2022 sind die Spritpreise aber noch immer weit entfernt. Und erstmals seit Langem ist Diesel wieder günstiger als Benzin. Im Februar kosteten E10 und Diesel im bundesweiten Monatsschnitt 1,754 Euro pro Liter, wie der ADAC ermittelt hat. Bei einer ähnlichen Entwicklung im März wäre Diesel rund 18 Prozent günstiger als noch 2022, Super läge knapp 15 Prozent unter dem Vorjahresmonat.

Mann beim Tanken
Im Vergleich mit 2022 zahlen Autofahrer an der Tankstelle deutlich weniger. © Edophoto/Imago

Die Auswirkungen wären jedoch nicht nur an der Tankstelle sichtbar. Würden sich Benzin und Diesel im Vergleich zum Vorjahr so deutlich vergünstigen, hätte das auch Auswirkung auf die Inflationsrate. Die jüngst eingeführten neue Gewichtung des Verbraucherpreisindexes ergibt sich rechnerisch eine dämpfende Auswirkung von knapp einem halben Prozentpunkt.

Spritpreise sinken: Diesel und Benzin könnten noch günstiger werden

Eigentlich ein Grund zur Freude, doch der ADAC ist dennoch nicht zufrieden. Insbesondere der Preisunterschied zwischen Diesel und Benzin ist demnach noch zu klein. „Hier ist noch mehr Luft drin als bei Benzin“, sagt ADAC-Kraftstoffmarkt-Experte Jürgen Albrecht.

Und auch sonst sieht der ADAC-Experte bei Diesel und Benzin Potenzial für weitere Senkungen der Spritpreise.  „Anders als in Teilen des vergangenen Jahres hängen die Spritpreise wieder enger mit dem Ölpreis zusammen“, sagt er. „Ich halte es nicht für sehr wahrscheinlich, dass er stark steigt. Wenn die Wettbewerbskräfte wirken und nichts Außergewöhnliches passiert, könnte sich Sprit in den nächsten Monaten noch etwas verbilligen.“

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Beim Diesel liegt das unter anderem auch am Ende der Heizperiode, aber eben auch am im Verhältnis zur Steuerlast zu hohem Preis. Das würde sich dann vermutlich ebenfalls in der Inflationsrate bemerkbar machen. Allerdings müssten die Autofahrer dazu auch bewusst tanken und ihre Marktmacht nutzen. „Die Mineralölkonzerne werden ihre Margen nicht freiwillig aufgeben“, betont Albrecht. (Mit Material der dpa)

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