Die Spritpreise an Deutschlands Tankstellen schwanken täglich, dabei machen die Steuern den Löwenanteil aus. Abends sind Diesel und Benzin dabei besonders günstig, am Wochenende müssen Autofahrer indes tief in die Tasche greifen.
Spritpreise: Alle Infos zu den Kosten für Benzin und Diesel
In Deutschland sind stand 2022 67,7 Millionen Fahrzeuge zugelassen, die meisten davon sind noch immer mit einem Verbrennungsmotor unterwegs. Entsprechend spielt der Spritpreis für die meisten Autofahrer noch immer eine wichtige Rolle.
Doch die Kosten für Diesel und Benzin schwanken immer wieder deutlich. Zu Beginn der Coronapandemie im Jahr 2020 zahlten Autofahrer an den Tankstellen so wenig wie seit langem nicht mehr. In Folge des Kriegsausbruchs in der Ukraine im März 2022 erreichten die Spritpreise neue Rekordwerte, die deutlich über dem bis dato teuersten Tankjahr 2012 lagen.
Spritpreise: Bundesregierung ruft Markttransparenzstelle ins Leben
Das Jahr 2012 brachte auch eine entscheidende Änderung mit sich: die Gründung der Markttransparenzstelle für Kraftstoffe (MTS-K), die Ende 2013 den Regelbetrieb aufnahm. Sie ist dem Bundeskartellamt unterstellt und sorgt dafür, dass Kunden die Spritpreise an den Tankstellen besser vergleichen können.
Die Kraftstoffpreise für Diesel und Benzin werden den Autofahrern dann über verschiedene Apps, wie “clever tanken” und Google Maps oder über die Navigationssysteme in Echtzeit zur Verfügung gestellt.
Spritpreise: So setzen sich Benzin- und Dieselpreis zusammen
Der Spritpreis, den die Kunden am Ende an der Tankstelle zahlen, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Einer dieser Faktoren ist der Rohölpreis, denn wenn dieser steigt, werden auch Diesel und Benzin teurer. Gleiches gilt für den Kurs des US-Dollars: Ist dieser im Vergleich zum Euro sehr stark, wird der Ankauf von Öl teuer, was die Kosten der Mineralölkonzerne in die Höhe treibt. Beim Benzinpreis machen diese beiden Faktoren jedoch nur etwa 45 Prozent aus.
Der größere Teil der Kosten beim Benzin entfällt auf die Steuer, diese machen etwa 49 Prozent aus. Beim Dieselpreis liegt der Anteil der Mehrwert und Mineralölsteuer indes bei rund 39 Prozent. Bei beiden Kraftstoffen kommt zudem noch eine CO2-Abgabe hinzu. Der Anteil von Gewinn und Kosten liegt lediglich bei sechs Prozent. Der Großteil entfällt dabei jedoch auf die Kosten, die 12,4 Cent pro Liter aus machen. Der Gewinn liegt bei grade einmal 1-2 Cent pro Liter, wie Aral auf ihrer Homepage offenlegt. Die Tankstellenkette geht dabei von einem Spritpreis von 198,9 für den Liter Super E1ß aus.
Spritpreise: Tipps helfen dabei, günstiger zu tanken
Wer billig tanken möchte, dem seien einige Tipps ans Herz gelegt. Neben dem Preisvergleich über Smartphone-Apps, die auf die Daten der Markttransparenzstelle zurückgreifen, kommt es auch auf den richtigen Zeitpunkt an.
So sind Diesel und Benzin an den Tankstellen vor allem dann besonders teuer, wenn es auf das Wochenende zugeht. Insbesondere samstags ist der Andrang an den Tankstellen besonders hoch, während es dienstags und mittwochs besonders leer ist. Das spiegelt sich auch in den Kraftstoffpreisen wider.
Spritpreise: ADAC empfiehlt Tankstellenbesuch am Abend
Und auch die Tageszeit hat einen Einfluss auf den Spritpreis. So betont der ADAC immer wieder, dass die Spritpreise in den Abendstunden niedriger ausfallen als morgens. Schwankungen von bis zu zehn Cent innerhalb eines Tages sind dabei nicht selten. Entsprechend empfiehlt der ADAC zwischen 18 und 19 Uhr beziehungsweise zwischen 20 und 22 Uhr zu tanken.
Auch die Wahl der Tankstelle kann Geld sparen, so fallen die Spritpreise an den freien Tankstellen in der Regel niedriger aus als bei Ketten. Zudem empfiehlt es sich nicht an der Autobahn zu tanken, sondern abzufahren und einen Autohof oder eine Zapfsäule in einem nahe gelegenen Ort zum Tanken zu nutzen.
Spritpreise: Diesel ist billiger als Benzin
Bei den Benzinpreisen lässt sich zudem auch durch die Wahl des Kraftstoffes Geld sparen. In der Regel kostet der Biosprit Super E10 bis zu sechs Cent weniger als normales Super. Kraftstoffe wie Super Plus (mindestens 98 Oktan) oder die Premium-Spritsorten der großen Ketten sind noch teurer
Deutliche Unterschiede bei den Spritpreisen gibt es in der Regel auch zwischen Benzin und Diesel. Der Hauptgrund für den Unterschied ist dabei der unterschiedliche Steuersatz auf die beiden Kraftstoffe. Zusätzlich wirkt sich auch die Nachfrage auf dem Weltmarkt auf den Preisunterschied zwischen Benzin und Diesel aus. Insbesondere die Nachfrage nach Heizöl triebt den Dieselpreis dabei in die Höhe. Nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine kam es zudem dazu, dass Diesel zeitweise teurer war als Super E10. Das lag einerseits an der gestiegenen Heizölnachfrage, anderseits daran, dass Deutschland einen Teil seines Dieselbedarfs auch aus Russland bezog.
Spritpreise: Steuersenkung soll Diesel und Benzin günstiger machen
Als Reaktion auf die Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf die Spritpreise kündigte die Bundesregierung im März 2022 zahlreiche Maßnahmen zur Entlastung der Bürger an, von denen auch die Autofahrer profitieren.
So soll die Preise an den Tankstellen in Deutschland deutlich sinken, da die Energiesteuer auf das europäische Mindestmaß gesenkt wird. Diese Maßnahme tritt zum 1, Juni in Kraft und gilt dann für drei Monate. Zuvor war auch ein Tankrabatt im Gespräch, wie er beispielsweise in Frankreich eingeführt worden war.