Reifenwechsel steht an: Ab welchem Alter müssen neue her?
Manche Autofahrer legen keine großen Strecken zurück, weshalb auch nach vielen Jahren noch genügend Profil auf den Reifen ist. Dennoch sollte man sie nach einem gewissen Zeitraum ersetzen.
Für die meisten Autofahrer steht zweimal im Jahr der saisonale Reifenwechsel an, bei dem man einige Punkte beachten sollte, wenn man ihn selbst durchführt. Der ein oder andere umgeht das Problem mit Ganzjahresreifen – die sich allerdings nicht für jedes Autofahrer-Profil eignen. Abzuraten ist auch davon, im Sommer weiter mit den Winterreifen zu fahren – und umgekehrt natürlich genauso. Gesetzlich vorgeschrieben ist für Reifen eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern – was allerdings als das absolute Minimum gilt. Empfohlen werden bei Sommerreifen mindestens drei Millimeter, bei Winterreifen mindestens vier Millimeter. Doch: Gibt es eigentlich auch so etwas wie ein Verfallsdatum für Reifen?
Profiltiefe messen wie die Profis
Sie möchten auf Nummer sicher gehen, ob das Profil wirklich noch straßentauglich ist? Dann machen Sie es sich einfach – und messen Sie in Sekundenschnelle digital. Ein professioneller Profiltiefenmesser (werblicher Link) kostet nicht einmal 10 €, bringt aber Gewissheit mit einer Genauigkeit von 0,01 mm.
Reifenwechsel steht an: Ab welchem Alter sollten neue her?
Eine gesetzliche Vorschrift zum maximalen Alter von Reifen von Autos existiert in Deutschland nicht, erklärt der ADAC. Empfehlungen von Experten, wann man Reifen – auch mit noch ausreichendem Profil – austauschen sollte, gibt es dennoch. Zunächst einmal sollte man aber wissen, wie man überhaupt das Alter eines Reifens herausfindet. Das Herstellungsdatum der Pneus verrät die sogenannte DOT-Nummer auf der Seitenflanke: Die vierstellige Zahl im letzten Block setzt sich aus Woche und Jahr der Herstellung zusammen: Ein Reifen mit der Prägung 2322 wäre also in der Kalenderwoche 23 des Jahres 2022 produziert worden.
Reifen austauschen: Witterungsbedingungen setzen den Pneus zu
Das Problem: Die Eigenschaften eines Reifens verändern sich im Laufe der Zeit zum Negativen. Extreme Temperaturen, UV-Licht oder Feuchtigkeit beispielsweise, können diesen Prozess beschleunigen. Es verschlechtert sich beispielsweise die Elastizität und auch die Haftfähigkeit der Pneus. Das Material wird spröder und rissig. Laut einer Untersuchung der DEKRA aus dem Jahr 2018 steigt das Risiko des Ausfalls eines Reifens ab einem Alter von sechs Jahren deutlich an.

Reifen austauschen: ADAC empfiehlt Winterreifen nach spätestens acht Jahren zu ersetzen
Speziell bei den „weichen“ Winterreifen ist die Aushärtung ein Problem. Der ADAC empfiehlt deshalb, Winterreifen ab einem Alter von acht Jahren nicht mehr zu nutzen. Sommerreifen sollten spätestens zehn Jahre nach der Produktion ausgetauscht werden. Bei den neuen Reifen lohnt es sich zudem, auf Qualität zu achten – beim jüngsten Sommerreifentest des Automobilklubs fielen sieben Reifen mit der Note „mangelhaft“ durch. Diese Pneus seien laut den Experten teils „brandgefährlich“.
Reifen nach bestimmtem Alter austauschen: gesetzliche Regelung nur für Anhänger und Wohnwagen
Eine gesetzliche Regelung für das Reifenalter gibt es übrigens für Anhänger und Wohnwagen, die bis zu einer Geschwindigkeit von 100 km/h zugelassen sind: Diese müssen spätestens nach sechs Jahren ersetzt werden.
Wer seine Reifen in der Werkstatt wechseln lässt, sollte ohnehin von den Profis darauf hingewiesen werden, wenn die Reifen nicht mehr in Ordnung sind. Wer den Wechsel selber angeht, sollte schon mal bei der Einlagerung der Reifen einen genauen Blick auf die Pneus werfen – und sie zum einen auf Schäden untersuchen und zum anderen das Produktionsdatum unter die Lupe nehmen.