Wie schnell dürfen Sie mit Ihren Reifen fahren? Ein Buchstabe verrät es
Jeder Autoreifen ist nur für eine bestimmte Höchstgeschwindigkeit zugelassen – welche das ist, verrät ein Buchstabe auf der Reifenflanke.
Beim Thema Reifenwechsel gibt es grundsätzlich zwei verschiedene Lager. Während viele Autobesitzer den Tausch am liebsten der Werkstatt überlassen, erledigen andere den Reifenwechsel am liebsten selbst – und lagern die Reifen auch selbst zu Hause ein. Wenn man lieber selbst Hand anlegt, sollte man aber auch wissen, was die zahlreichen Codes auf den Seitenwänden der Reifen zu bedeuten haben. Eine wichtige Information ist der sogenannte Geschwindigkeitsindex (oder auch „Speed-Index“): Er gibt an, wie schnell mit einem Reifen gefahren werden kann.
Autoreifen: Ein extrem wichtiger Faktor für die Sicherheit
Nicht immer wissen Autofahrer, welche Bedeutung ein Reifen für die Sicherheit während der Fahrt hat. Deshalb ist es grundsätzlich wichtig, ein wenig Geld in einen qualitativ hochwertigen Reifen zu investieren (der ADAC hat kürzlich 50 Sommerreifen getestet). Und genauso wenig wie man im Winter mit Sommerreifen unterwegs sein sollte, sollte man auch im Sommer nicht die Winterreifen drauf lassen.

Reifenhersteller ermitteln den Geschwindigkeitsindex auf dem Rollenprüfstand
Jeder Reifen ist nur für eine bestimmte Höchstgeschwindigkeit zugelassen. Bis zu diesem Tempo garantiert der Hersteller bei korrektem Reifendruck einen einwandfreien Dauerbetrieb. Ermittelt wird der Geschwindigkeitsindex auf dem Rollenprüfstand im Testlabor. Im Abstand von zehn Minuten wird das Tempo um zehn km/h gesteigert, bis der angegeben Höchstwert erreicht wird. Der Reifen muss die Geschwindigkeit unter anderem bei verschiedenen Belastungszuständen halten können.
Codes auf der Reifenflanke: Lastindex und Geschwindigkeitsindex
Der Geschwindigkeitsindex ist der letzte Buchstabe der Reifenbezeichnung. Diese könnte zum Beispiel lauten 205/55 R16 91V. In diesem Fall wäre „V“ der Geschwindigkeitsindex und würde bedeuten, dass der Reifen maximal mit einer Geschwindigkeit von bis zu 240 km/h gefahren werden darf. Die Zahl davor ist der Lastindex, der die maximale Belastung pro Reifen angibt. Allerdings ist die Zahl – in unserem Beispiel „91“ – keine konkrete Kilogramm-Angabe. Der Wert lässt sich in einer Tabelle nachschauen – hier wären es 615 Kilo pro Reifen.
Hier einige Beispiele für Geschwindigkeitssymbole auf Reifen:
Code | maximale Geschwindigkeit |
---|---|
P | 150 km/h |
Q | 160 km/h |
R | 170 km/h |
S | 180 km/h |
T | 190 km/h |
U | 200 km/h |
H | 210 km/h |
V | 240 km/h |
VR | > 210 km/h |
ZR | > 240 km/h |
W | 270 km/h |
Y | 300 km/h |
Welchen Geschwindigkeitsindex braucht man mindestens? Der Fahrzeugschein verrät es
Auf Autos müssen immer Reifen montiert sein, deren Geschwindigkeitsindex der bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs entspricht – der entsprechende Buchstabe findet sich auch im Fahrzeugschein. Reifen mit einem höheren Index dürfen gefahren werden. Sollte im Schein also ein H-Reifen (210 km/h) eingetragen, aber ein V-Reifen montiert (240 km/h) sein, dann ist das erlaubt. Ein niedrigerer Index als im Fahrzeugschein eingetragen ist in der Regel nicht zulässig.
Eine Ausnahme bilden Winterreifen. Hier darf der Geschwindigkeitsindex unter der bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit des Wagens liegen. Allerdings muss dann im Sichtfeld des Fahrers ein Aufkleber angebracht sein, der auf die zulässige Höchstgeschwindigkeit der Reifen hinweist – und daran muss sich der Fahrer natürlich auch halten.