Share Now: So wollen BMW und Daimler Carsharing auf das nächste Level heben
„Die neue Ära des Carsharings“: Das ist das Motto des gemeinsamen Joint-Ventures der BMW Group und Daimler AG. Mit mehr Autos und Vielfalt will Share Now die urbane Mobilität revolutionieren.
- Share Now ist ein Carsharing-Anbieter von BMW und Daimler
- Es entstand 2019 aus einer Fusion der Carsharing-Unternehmen DriveNow und car2go
- Share Now-Nutzer müssen sich auf höhere Preise einstellen
Stuttgart - Mehr Autos, mehr Vielfalt und mehr Verfügbarkeit: Der neue Carsharing-Anbieter Share Now mit Sitz in Berlin möchte die Mobilität in den Städten nicht nur verwandeln, sondern auch das führende Mobilitätsdienstleistungsunternehmen werden.
Premium-Carsharing: Share Now von BMW und Daimler als App
Dazu haben sich die beiden konkurrierenden Carsharing-Services Drive Now von BMW und car2go von Daimler am 12. November 2019 zusammengeschlossen. Seit Anfang 2020 bietet Share Now in 18 städtischen Gebieten, die in zehn Ländern weltweit liegen, mit etwa 14.000 Fahrzeugen sogenanntes „Free Floating Carsharing“ an. Folgende Premium-Fahrzeuge können ausgeliehen werden:
- Smart
- Mini
- Mercedes Benz
- BMW
Darunter sind 3.400 Elektroautos, das entspricht einem Anteil von rund 25 Prozent der Fahrzeugflotte.
Das bedeutet, dass angebotene Fahrzeuge per Smartphone-App an jeder Straßenecke und rund um die Uhr gemietet werden können. Nach Nutzung werden Sie innerhalb des jeweiligen Geschäftsgebietes wieder zurückgegeben.
Berlin, München & Co.: Hier finden Sie Share Now-Fahrzeuge
In diesen deutschen Städten können Sie bereits Share Now nutzen und Fahrzeuge ausleihen:
- Berlin
- Hamburg
- München
- Köln
- Düsseldorf
Minuten-, Stunden-, Tagestarif bei Share Now – Preise im Überblick
Sie haben die Wahl zwischen drei Tarifen, die Sie in der Share Now-App per Smartphone buchen können:
Minutentarif
Die Carsharing-Preise pro Minute sind wie folgt:
Smart | ab 0,19 Euro/Min. |
Mini | ab 0,28 Euro/Min. |
Mercedes-Benz | ab 0,31 Euro/Min. |
BMW | ab 0,31 Euro/Min. |
Stundentarif
Planen Sie eine Tour für mehrere Stunden, wählen Sie am besten diesen Tarif. Dieser liegt bei mindestens 7,99 Euro pro Stunde. Dieser umfasst meist eine festgelegte Kilometerzahl. Für jeden Kilometer, der über diese Zahl hinausgeht, wird eine Langstreckengebühr von 0,39 Euro pro Kilometer berechnet.
Tagestarif
Haben Sie vor, ein bis mehrere Tage Share Now zu nutzen, empfiehlt sich der Tagestarif. Fahrzeuge sind dann ab 24,99 Euro pro Tag buchbar. Zudem werden 0,19 Euro pro gefahrenen Kilometer fällig.
Kfz-Steuer, Versicherung, Benzin und Strom und Parken sind bei Share Now ebenfalls inklusive. Auch die Registrierung per App ist gratis, zudem erhalten Neukunden fünf Euro Fahrguthaben oben drauf.
Carsharing mit Share Now – Diese Zusatzkosten müssen Sie beachten
Allerdings wurden mit der Fusion von Drive Now und car2go auch die Preise teurer. Der Grund dafür sind Kosteneinsparungen. Mit der Folge, dass am 14. Januar 2020 die Preise in bestimmten Bereichen angehoben wurden.
Zum Vergleich: So zahlten Kunden für das Abstellen eines Fahrzeugs am Flughafen bisher eine Gebühr von 5,99 Euro, seit Mitte Januar 2020 sind es mit Share Now schon bis zu 13,99 Euro.
Darüber hinaus kann ein Zuschlag von bis zu 9,99 Euro erfolgen, wenn Sie Ihre Fahrt mit Share Now außerhalb einer sogenannten „Drop-Off-Zone“ beenden. Daher sollte Sie als Kunde künftig verstärkt an den äußeren Stadtteilen aufpassen, wo Sie das Fahrzeug abstellen.
Außerdem verlangt Share Now teilweise eine umstrittene Schutzgebühr, die sogenannte Fahrerschutzgebühr (FSG). Diese beträgt 0,99 Euro auf jede Miete eines Fahrzeugs erhoben, welches folgende Kriterien erfüllt:
- Fahrzeuge der Führerscheinklassen M und L (Mercedes Benz und BMW)
- Tarife und Pakete unter 24 Stunden
Der Carsharing-Anbieter rechtfertigt die Gebühr, um so den bestmöglichen Versicherungsschutz gewährleisten zu können. Dadurch soll sich die Selbstbeteiligung im Falle eines Unfalls nur auf bis zu 750 Euro Schadensersatz reduzieren.
„Dynamic Pricing“ – Ändert Share Now ständig seine Tarifpreise?
Außerdem fällt beim Minutentarif auf, dass der Preis innerhalb einer Fahrzeugkategorie oftmals stark schwankt – je nachdem, wo und wann Sie in der App suchen. Dem Carsharing-Anbieter zufolge ist der Grund dafür die Verfügbarkeit.
So soll es teilweise zu wenige oder zu viele Autos zu dem Zeitpunkt geben, wenn Sie es brauchen. Deshalb passt sich der Minutenpreis automatisch an Zeit und Ort an. Die Optimierung des Absatzes wird im Marketingbereich auch „Dynamic Pricing“ genannt.
Händler nutzen diese umstrittene Strategie, um teilweise mehrmals täglich die Preise für Produkte oder Dienstleistungen anzupassen. Diese werden meist anhand automatischer Algorithmen berechnet.
Wann Sie bei Share Now sogar mit Bußgeld rechnen müssen
Stellen Sie ein Fahrzeug außerhalb eines Geschäftsgebiets von Share Now ab, verlangt der Carsharing-Anbieter ein Bußgeld von 500 Euro. Das gilt auch, wenn Sie als Kunde eine andere Person das Auto fahren lassen oder Ihre Login-Daten für die Share Now-App weitergeben.
Minutenpakete bei Share Now gestrichen
Wer vor der Fusion Drive Now-Kunde war, konnte zudem Prepaid-Pakete buchen. So bezahlte der Kunde im Voraus für eine bestimmte Minutenanzahl, was der Carsharing-Anbieter mit Rabatt belohnte. So war neben einem Fahrzeugmodell der Wahl noch eine Vollkaskoversicherung inklusive.
Doch bei Share Now gibt es diese Minutenpakete nicht mehr. Abschließend ein Beispiel: Während vor der Fusion zehn Minuten über ein Prepaid-Angebot bei Drive Now 2,90 Euro kosteten, zahlen Kunden bei Share Now für dieselbe Minutenanzahl nun 3,60 Euro.