Ridepooling, Ridehailing, Ridesharing: So funktionieren Uber, CleverShuttle, MOIA & Co.
Ridesharing ist ein Überbegriff für Ridepooling und Ridehailing sowie andere Mitfahrgelegenheiten. Anbieter sind unter anderem MOIA, Free Now Ride, CleverShuttle und Uber.
- Der Begriff Ridesharing beschreibt im Prinzip eine Mitfahrgelegenheit
- Ridehailing funktioniert ähnlich wie eine Taxifahrt – und hat nur ein einziges Ziel für die Fahrgäste
- Beim Ridepooling teilen sich mehrere Mitfahrer mit einem ähnlichen Ziel ein Auto oder einen Mini-Van
Was in den USA mit Uber, Lyft und ähnlichen Diensten begonnen hat, ist mittlerweile auch längst in Deutschland angekommen: Im Rahmen der sogenannten Sharing Economy werden in Städten inzwischen auch Fahrzeuge geteilt. Manche Großstadtbewohner haben inzwischen kein eigenes Fahrzeug mehr, sondern besorgen sich bei Bedarf eine Mitfahrgelegenheit oder nutzen einen Fahrdienstleister. Dabei lässt sich zwischen Ridehailing, Ridepooling und Ridesharing unterscheiden:
- Ridehailing: Früher haben Personen an der Straße ein Taxi gerufen („hailing“), heute geht dies mithilfe von Apps auf Knopfdruck. Uber ist neben Lyft wohl der bekannteste Anbieter von Mitfahrmöglichkeiten. Der Service funktioniert ähnlich wie ein Taxi.
- Ridesharing: Wer eine Fahrt teilt, nimmt an einer Mitfahrgelegenheit teil. Diese kann kommerziell, aber auch privat sein. In Deutschland ist BlaBlaCar der größte Anbieter von nicht-kommerziellen Mitfahrmöglichkeiten.
- Ridepooling: Besonders effizient ist das Ridepooling. Hier wird per IT-Algorithmen ausgerechnet, welche Fahrgäste ein ähnliches Ziel haben, und per Shuttle werden diese dann am gewünschten Ort abgesetzt. Bekannte Anbieter sind Clevershuttle, MOIA, Free Now Ride und BerlKönig.
Ridepooling als Teil der Sharing Economy in Deutschland
Der deutsche Begriff für Ridepooling lautet „bedarfsgesteuerter Flächenbetrieb“. Dabei handelt es sich um eine Dienstleistung, die der Beförderung von Personen dient. Viele Fahrgäste sprechen von einer Kombination aus Taxi und Öffentlichem Nahverkehr. Der Grundgedanke vom Ridepooling besteht darin, nicht so viele Autos mit nur einem Fahrer zu haben, die über 20 Stunden am Tag stillstehen, sondern stattdessen auf ein eigenes Fahrzeug zu verzichten und bei anderen Personen mitzufahren.

Die sogenannte Sharing Economy, zu der zum Beispiel auch der Ferienwohnungsvermittler AirBnB gehört, versucht, beschränkte Ressourcen zu schonen und durch intelligente Nutzung neue Möglichkeiten anzubieten. Ridepooling-Dienste haben zudem den Vorteil, dass sie spontan, flexibel und leicht zu nutzen sind. Durch die Funktionsweise per App, die Ortung per GPS-Satellitendienst sowie die intelligente Routenplanung sind Ridesharing, Ridehailing und Ridepooling sowohl für die Fahrer als auch für die Mitfahrer sehr angenehm zu nutzen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass weniger Treibstoff verbraucht wird als bei einzelnen Fahrzeugen. Somit sind Uber, MOIA, Free Now Ride und CleverShuttle dank der geringeren CO2-Emissionen Alternativen zum eigenen Auto.
Uber, CleverShuttle, MOIA, Free Now Ride und Co als beliebteste Ridesharing-Services
Ridesharing lässt sich als Überbegriff nutzen, denn hier geht es darum, Fahrten zu teilen. Während Uber, das erst im Jahr 2019 langsam in Deutschland bekannt wurde, und Free Now Ride zum Ridehailing gehören, lassen sich die Anbieter Clever Shuttle und MOIA zum Ridepooling zählen. Bei diesen Diensten fahren oft mehrere Passagiere mit, die sich untereinander nicht kennen, mit und werden zu nahegelegenen Zielen transportiert. Daher dauert die Fahrt meist etwas länger als die direkte Fahrt von A nach B mit Uber oder einem anderen Ridehailing-Anbieter.

Ridesharing ist günstiger als der Besitz eines eigenen Autos, da Kosten wie die Kfz-Versicherung, der Parkplatz und die Wartung wegfallen. Spritkosten sind in den Nutzungspreisen mit eingerechnet. Die Preise hängen vom Anbieter, aber auch von der Länge der Strecke, der Wartezeit durch eventuellen Stau und von weiteren Faktoren wie der Tageszeit ab. Viele Nutzer entscheiden sich für einen Ridesharing-Dienst, um die Erste Meile oder die Letzte Meile, also die Strecke zu einer anderen Verkehrsanbindung, die zu weit zum Laufen ist, zu überbrücken. Auch umweltbewusste Personen, Mitfahrer ohne Führerschein oder zum Beispiel Menschen auf dem Rückweg von einer Party oder mit schweren Einkäufen sind potenzielle Kunden von Ridesharing.
Uber: Für alle, die ein Fahrzeug nicht mit fremden Fahrgästen teilen wollen
Anders als MOIA und CleverShuttle ist Uber einem Taxi sehr ähnlich. Viele Einzelpersonen, Paare oder kleine Gruppen rufen sich gern eines dieser privaten Autos, das von außen nicht erkennen lässt, dass es zu einem Ridehailing-Service gehört. Ursprünglich ging es bei Uber darum, auf dem Heimweg von der Arbeit eine andere Person, die in der Nähe wohnt, mitzunehmen und sich so einen kleinen Zuverdienst zu ermöglichen. Inzwischen sind Uber-Fahrer meist Profis, die sich nur dem Ridehailing widmen. Laut dem deutschen Personenbeförderungsgesetz müssen sie für ihre Dienste eine entsprechende Genehmigung vorlegen können.

Zur Definition von Uber gehört auch ein Ridepooling-Element, denn Nutzer können zwischen dem individuellen „UberX“ und dem geteilten „UberPool“ wählen. Letzteres ermöglicht es, bis zu vier Personen unabhängig voneinander das gleiche Uber-Fahrzeug zu rufen und auf dem Weg an der gewünschten Destination abgesetzt zu werden. Ein weiterer Begriff für diesen Ridesharing-Service lautet „Dynamic Ridesharing“.
Free Now Ride: Ein Ridehailing-Angebot von Daimler und BMW
Viele Autohersteller sind inzwischen auf das Thema Ridesharing angesprungen. Neben MOIA als Angebot von Volkswagen haben auch Daimler und BMW einen eigenen Service entwickelt: Free Now Ride ist ähnlich wie Uber ein Ridehailing-Anbieter. Nutzer können per App jederzeit das gewünschte Fahrzeug an ihre Adresse rufen und nach wenigen Minuten einsteigen. Im Unterschied zu Uber ist Free Now Ride sehr günstig und überzeugt mit vielen Angeboten. Nach Ablauf des Discounts oder Gutscheins sind die Kosten von Free Now Ride mit Uber vergleichbar. Ridepooling ist hingegen oft günstiger, aber manche Nutzer bevorzugen es, der einzige Mitfahrer zu sein. Es handelt sich um eine persönliche Vorliebe.
Auch für Taxifahrer und Autovermieter stellt der Ridepooling-Trend eine mögliche zusätzliche Einnahmequelle ein. Zum Beispiel gibt es seit einiger Zeit mit Sixt Ride einen weiteren Anbieter.
MOIA: Das Ridesharing-Angebot von Volkswagen in Hamburg
MOIA ist eine Tochter von Volkswagen. Bisher sind die Ridepooling-Minibusse der Wolfsburger nur in der Hamburger Innenstadt verfügbar. Sie sollen dank niedriger CO2-Emissionen die Umwelt schonen, beim Überbrücken der Letzten Meile helfen und eine Alternative zum Nahverkehr darstellen. Zur Vermarktung von MOIA gehört dementsprechend der Luxus-Aspekt – in Abgrenzung zu manchen Ridehailing und Ridesharing Services, die sich eher auf die praktische Seite der Beförderung konzentrieren. Als Beispiel ist der Berlkönig-Service der Berliner BVG zu nennen.
CleverShuttle: Umweltfreundliches Ridepooling
Ähnlich wie bei MOIA handelt es sich auch bei CleverShuttle um einen Ridepooling-Anbieter. CleverShuttle legt besonders viel Wert auf Umweltfreundlichkeit. Die grünen Fahrzeuge nutzen Ökostrom und Wasserstoff, um CO2-freie Fahrten anzubieten. Derzeit (Stand März 2020) ist der Service in Berlin, München, Leipzig, Dresden, Düsseldorf und Kiel verfügbar. Das Unternehmen plant, zukünftig auch in weiteren Städten unterwegs zu sein.
Laura Puttkamer