Innenstädte mit Autos verstopft – so will Getaway Carsharing Abhilfe schaffen
Mit seiner Carsharing-App „Getaway“ trat Gründer Edgar Scholler einst in „Die Höhle der Löwen“ auf. Ein Deal kam nicht zustande – dennoch will er Carsharing neu denken.
- Carsharing-Anbieter Getaway möchte, dass Privatautos mehr ausgelastet werden
- Privatautos sind mit modernster Technologie ausgestattet
- Private Autobesitzer sollen wöchentlich bis zu 160 Euro verdienen
Berlin – Anstatt stundenlang auf Antwort vom Autobesitzer zu warten, will das Berliner Startup Getaway privates Carsharing revolutionieren. So sollen Kunden im Gegensatz zu anderen Carsharing-Anbietern parkende Autos endlich spontan anmieten und vermieten können.
Getaway Carsharing: Auto vermieten – und 160 Euro absahnen
Schließlich hat sich das Carsharing-Unternehmen zum Ziel gesetzt, die Verschwendung gemeinsam zu stoppen. So soll mit jedem Getaway-Auto der Bedarf an bis zu 20 konventionellen Autos kompensiert werden.
2015 wurde das Startup von Edgar Scholler gegründet. Darüber können Autobesitzer ihre Fahrzeuge über eine App vermieten – und dabei wöchentlich bis zu 150 Euro mehr verdienen. Die Getaway-App ist über den App Store oder den Google Play Store erhältlich.
Gründer Edgar Scholler ist von seiner Carsharing-Idee überzeugt: „45 Millionen Autos stehen in Deutschland im Durchschnitt 23 Stunden am Tag unbenutzt herum“, erklärt er gegenüber t3n.de.
Privates Carsharing: Getaway will mit moderner Technologie Umwelt schonen
Dabei sei Studien zufolge fast die Hälfte aller deutschen Autofahrer bereit, ihr Fahrzeug gegen Entgelt zu vermieten. Mit Getaway wolle er das ermöglichen, so Scholler – und das ganz ohne Schlüsselabgabe. Dieser befindet sich im Handschuhfach des gewünschten Wagens.
Das Besondere an diesem privaten Carsharing-Dienst: Das Startup stattet die Autos von Besitzern einmalig mit einer speziellen Hardware aus, einem kleinen GPS-Gerät, die unter anderem das Öffnen des Fahrzeugs per App ermöglicht. Die Installation kostet allerdings 199 Euro. So können andere Nutzer dann freie Autos in Ihrer Umgebung finden und sofort anmieten.
Übrigens: Das Auto ist im Schadensfall über eine von Getaway angebotene Vollkaskoversicherung abgesichert. Diese läuft über eine Kooperation mit der Gothaer Versicherung mit Sitz in Köln.
Zudem erhalten Sie eine Tankkarte. Der Tankstand muss immer mindestens 25 Prozent betragen. Die Mietpreise beginnen ab 30 Cent pro Kilometer.
Getaway in „Die Höhle der Löwen“ – privates Carsharing soll bekannter werden
Um sich bei einem breiteren Publikum bekannt zu machen, war Getaway-Chef Edgar Scholler sogar bereits in die Vox-Gründershow „Die Höhle der Löwen“ (Ende 2017) zu sehen.
Dort wollte er von den Investoren 800.000 Euro – und dafür 20 Prozent der Unternehmensanteile abgeben. Am Ende kam es zwar zu keinem Deal, dennoch arbeitet Getaway weiter an einer wirtschaftlichen und ökologischen Lösung für den Individualverkehr.
Deshalb ist der Peer-to-Peer-Anbieter 2018 auch eine Kooperation mit dem Strombetreiber innogy mit Sitz in Essen eingegangen, um gemeinsam eine deutschlandweite Elektromobilitäts-Offensive zu starten. Im selben Jahr wurden neben Berlin nur erste Pilotprojekte in Stadtrandgebieten sowie bei Essen im Ruhrgebiet gestartet.
Privates Carsharing aus Berlin – Kundenerfahrungen über Getaway
Privates Carsharing ist in Deutschland noch wenig bekannt. Dennoch gibt es auch zum Berliner Startup Getaway bereits ein paar Kundenerfahrungen. Und diese fallen überwiegend positiv aus.
So finden Nutzer das Carsharing-Modell sehr sinnvoll, da die Städte teilweise mit zu vielen Autos vollgestopft sind. Schließlich gefällt Ihnen, dass die Umwelt dadurch geschont und weniger belastet wird.
Allerdings monieren auch viele Kunden, dass ihnen die 199 Euro für die Installation der Carsharing-Technologie zu teuer sind. Die wenigsten sind dazu bereit, erst so viel Geld zu investieren, bevor Sie mit Ihrem Privatauto Einkommen erzielen können.