Porsche Taycan: Von wegen Over-the-Air-Update – alle müssen in die Werkstatt
Ein halbes Jahr nach Einführung des Porsche Taycans hat der Hersteller bereits ein Software-Update angekündigt, aber von wegen „over the air“. Das ärgert Besitzer – während sich andere darüber lustig machen.
- Der Porsche Taycan ist das Aushängeschild für Elektromobilität von Porsche
- Nun soll er ein Software-Update erhalten
- Allerdings nicht per Funk, sondern in der Werkstatt
Stuttgart – Der Volkswagen-Konzern hat sich auf die Fahne geschrieben, die Elektromobilität in Deutschland voranzutreiben. Seit einem halben Jahr gibt es von Tochterfirma Porsche den Stromer namens Taycan. Und der wurde im Vorfeld ordentlich angepriesen.
Porsche macht sich zum Gespött – weil Software-Update in der Werkstatt eingespielt wird
Nach dem Motto „Kribbeln für jede einzelne Nervenzelle“ hat der Sportwagenbauer aus Stuttgart-Zuffenhausen (Vorstandsvorsitzender: Oliver Blume (52)) versprochen, dass der E-Flitzer „mit seinem innovativen Gesamtkonzept für die Zukunft gewappnet“ sei und gleichzeitig der Fahrspaß nicht zu kurz komme. Doch daran scheinen wohl immer mehr Porsche-Kunden zu zweifeln.
Denn jetzt wurde ein Schreiben aus der Konzernzentrale öffentlich, dass der Taycan ein Software-Update braucht. Ist ja eigentlich nichts Besonderes, aber was die Kunden des PS-Boliden (mit einer Leistung von bis zu 761 PS) verstimmt: Es kann nicht per Funk (Over-the-Air oder OTA) eingespielt werden, was bei Fahrzeugen dieses Preissegments absolut üblich ist und typischerweise über WLAN oder das Mobilfunknetz erfolgt. (Millionenschaden: Bugatti Chiron kracht in Porsche Cabrio – diese Aktion war der Auslöser)
Taycan-Fahrer außer sich – doch Konzern verweist auf Komplexität des Updates
Angeblich handele es sich bei der Software-Aktualisierung um ein so komplexes Verbund-Update, dass Besitzer schnellstmöglich einen Werkstatt-Termin vereinbaren sollen. Im Porsche-Zentrum wird das Update anschließend durchgeführt. (Lieferzeiten bei E-Autos: Wie viele Monate man aktuell warten muss) Ein Taycan-Fahrer postete das Schreiben sogleich auf Twitter und tat seinem Unmut kund: (Wie auch tz.de berichtet*)
Ein weiterer Kunde teilte den Tweet auf seiner LinkedIn-Seite und fügte sarkastisch hinzu: „,Over-the-Air‘-Updates bei Porsche werden ... ähm ... in der Werkstatt ausgeführt. ‚Over-The-Workbench‘ sozusagen.“ (JP Kraemer: Muss er nach Vollgas-Fahrt für zwei Jahre in den Knast?)
Doch im Schreiben verteidigt sich der Hersteller des Sportflitzers mit den Worten, dass eine „so große Datenmenge transferiert [wird], dass ein reibungsloses Update im Porsche Zentrum mit einer Hochgeschwindigkeitsleitung sichergestellt“ werden kann. (Elektroautos erleben echte Preisschlacht – diese Rabatte sind drin)
Immerhin soll die Prüfung kostenfrei für Taycan-Fahrer sein sowie die Funktion „aller Steuergeräte“ gecheckt werden, verspricht der Konzern. Sollte man wohl auch meinen – bei einem Listenpreis pro Stück ab 103.000 Euro ... *tz.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks