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Nummernschilder weg: Was nach einem Kennzeichen-Klau zu tun ist

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Von: Christian Schulz

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Ein rotes Auto ohne hinteres Nummernschild steht auf einem regennassen Parkplatz.
Wenn die Nummernschilder gestohlen wurden, zieht das viele lästige Behördengänge und Verwaltungsakte nach sich. © Jens Wolf/dpa

Werden die Nummernschilder vom Auto gestohlen, ist das echt nervig, denn der Diebstahl zieht nicht nur Lauferei und Kosten nach sich. Das müssen sie nach einem Klau beachten.

Berlin – Sie gehen morgens ganz normal zu Ihrem Auto und wollen gerade einsteigen – doch was ist das? Die Nummernschilder fehlen, sind weg, wurden geklaut. Was zunächst wie ein schlechter Scherz wirkt, ist leider meist keiner und bedeutet viel Stress und Aufwand. Doch damit nicht genug: Ihre Fahrt endet, noch bevor sie überhaupt begonnen hat. Denn ob unverschuldet oder nicht – ohne Nummernschild zu fahren ist in Deutschland streng verboten.

Den Diebstahl müssen Sie als Autobesitzer umgehend der Polizei melden. Darüber hinaus sollten Sie Anzeige erstatten. Denn meist werden die geklauten Kennzeichen für Straftaten missbraucht – etwa beim Benzindiebstahl oder um die Prüfplakette abzulösen und weiterzuverwenden. Und dafür wollen Sie wohl kaum ihren Kopf hinhalten. Die Versicherung ist ebenfalls zügig zu informieren. (Tesla Model 3: Besitzerin legt Autodiebe rein – darum sollte man nie einen Tesla klauen)

Ein Mann entfernt ein Nummernschild von einem Fahrzeug.
Seien Sie nicht sorglos: Hinter dem Klau eines Nummernschildes steckt meist kriminelle Absicht. © ACE Auto Club Europa/dpa

Nummernschilder weg: Was Sie nach einem Kennzeichen-Klau tun müssen

Neue Kfz-Kennzeichen bekommen Sie als Halter nur bei der Kfz-Zulassungsstelle des jeweiligen Hauptwohnsitzes. An Unterlagen sind dafür die Diebstahlsanzeige der Polizei, ein Ausweis, die Zulassungsbescheinigung Teil I und II sowie das originale Dokument der letzten Hauptuntersuchung (HU) nötig. Erst damit bekommen Sie neue Fahrzeugpapiere. Die alte Buchstaben-Zahlen-Kombination ist allerdings futsch. Sie wird gesperrt und für zehn (!) Jahre zur Fahndung ausgeschrieben. (Auto-Einbruch per Keyless-Go-Hack – doch das Urteil ist kurios)

Die lästige Rennerei ist damit aber noch nicht zu Ende: Neue Schilder wollen geprägt werden, es braucht eine neue Umweltplakette und andere Dokumente, die mit der alten Nummer verknüpft waren, etwa einen neuen Anwohnerparkausweis. Neben Zeit und Nerven rechnet der Auto Club Europa (ACE) mit bis zu 35 Euro Verwaltungsgebühren, etwa 25 Euro für die neuen Schilder sowie 35 Euro für neue Fahrzeugpapiere. Die Belege sollten Sie gut aufbewahren. Wird der Dieb ermittelt, haftet er für die Kosten. (Deutschlands dreistester Autodieb: Er klaute gleich dreimal)

Ein Opel steht ohne Kfz-Kennzeichen auf einem Parkplatz.
Sind auf einem Parkplatz auf einmal die KfZ-Kennzeichen verschwunden, ist nicht nur guter Rat teuer. © Peter Steffen/dpa

Nummernschilder weg: Bei verlorenen Schildern braucht es keine Anzeige

Wer sicher ist, dass er sein Nummernschild nur verloren hat, kann auch auf die Polizei verzichten, muss aber laut ACE eine eidesstattliche Versicherung bei der Zulassungsstelle abgeben. Auch dann ist jedoch ein neues Kennzeichen erforderlich. Die alte Nummer wird ebenfalls gesperrt, damit Missbrauch ausgeschlossen ist. Falls noch vorhanden, ist das zweite Nummernschild mitzubringen. Anders verhält es sich bei beschädigten Kennzeichen, etwa durch einen Unfall. In diesem Fall können Sie die Schilder einfach bei der Zulassungsstelle tauschen lassen. (Autodiebe verursachen Schäden in Millionenhöhe – so schützen Sie Ihr Fahrzeug)

Experten-Tipp: Halterungen für Nummernschilder zum Stecken sind äußerst praktisch beim Schildertausch, erleichtern aber auch den Diebstahl. Etwas zeitraubender machen Sie es für Langfinger, wenn Sie die Schilder durchbohren und fest mit dem Auto verschrauben. Aufgrund dessen, dass mehr Aufwand immer auch größeres Risiko bedeutet, schrecken die Übeltäter vielleicht vor ihrer Tat zurück. Der ADAC verweist hierbei auf spezielle Schrauben, die sich nicht mit herkömmlichen Schraubendrehern lösen lassen. Zudem gibt es besonders diebstahlsichere Kennzeichenhalter für etwa 50 Euro. (Mit Material der dpa)

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