Elektroautos im ADAC-Ecotest: Das sind die größten Stromschlucker
Über die Reichweite von Elektroautos wird gern diskutiert. Sie steht und fällt mit dem Verbrauch. Der ADAC hat ihn unter Realbedingungen überprüft – mit teils ernüchterndem Ergebnis.
Landsberg am Lech – Elektroautos sind sauber, leise, kraftvoll – so weit die Wahrnehmung unter den meisten Autofahrern. Wobei das mit dem „sauber“ natürlich relativ ist: Immer wieder bezweifeln Studien die Klimafreundlichkeit der Stromer. Vor allem der Energie-Aufwand zur Akku-Produktion wird bemängelt. Aber auch die Frage, wie hoch der Stromverbrauch während der Fahrt ist, spielt eine Rolle. Schließlich wird bisher erst ein Teil der Energie CO2-neutral erzeugt. (VW-Boss Herbert Diess: „Autofahren für einen Euro“ – geht das wirklich?)
Elektroautos im ADAC-Ecotest: Das sind die größten Stromschlucker
Für den Autofahrer ist der Stromverbrauch seines Elektroautos natürlich genauso wichtig, vor allem beim Laden unterwegs kann der Strom schließlich richtig teuer werden. Trotzdem blicken die meisten bei der Kauf-Entscheidung zuerst auf die Reichweite. Die Kilowattstunden pro 100 Kilometer werden eher achselzuckend in Kauf genommen, anders als beim Verbrenner der Spritverbrauch. Dabei lohnt es sich durchaus zu vergleichen: Die Unterschiede sind teils beträchtlich, wie der ADAC bei seinen Testfahrten immer wieder feststellt. (Elektroauto laden wird einfacher: Neues Gesetz beseitigt App-Chaos)
Elektroautos im ADAC-Ecotest: Beim Laden geht Strom verloren
Die Mitarbeiter im Technikzentrum Landsberg am Lech ermitteln den Stromkonsum mit ihrem eigenen Eco-Test unter den Bedingungen des realen Verkehrsalltages. Außerdem berechnen sie den Ladeverlust mit ein: Strom, der an der Ladesäule verloren geht – als würde man beim Verbrenner an der Tankstelle jedes Mal ein paar Liter verschütten.
Noch mehr spannende Auto-Themen finden Sie in unserem kostenlosen Newsletter, den Sie gleich hier abonnieren können.

Das Ergebnis überrascht nicht wirklich: Die Verbrauchswerte liegen teils deutlich über den Werksangaben, die natürlich unter Optimalbedingungen ermittelt werden. Damit steigen natürlich die Kosten für den Fahrer, denn logischerweise sinkt die Reichweite entsprechend mit.
Und das sind die schlimmsten Stromfresser laut ADAC:
Automodell | ADAC-Verbrauch | Werksangabe nach WLTP |
---|---|---|
Polestar 2 Long Range Dual Motor | 29,2 kWh/100 km | 19,3 kWh/100 km |
Nissan e-NV200 Evalia (40 kWh) | 28,1 kWh/100 km | 25,9 kWh/100 km |
Mercedes EQC 400 AMG Line | 27,6 kWh/100 km | 22,6 kWh/100 km |
Jaguar I-Pace EV400 S AWD | 27,6 kWh/100 km | 22,0 kWh/100 km |
Audi e-tron 55 quattro | 25,8 kWh/100 km | 23,0 kWh/100 km |
Und das sind die Elektroautos mit dem geringsten Verbrauch:
Automodell | ADAC-Verbrauch | Werksangabe nach WLTP |
---|---|---|
Hyundai Ioniq Elektro Style | 16,3 kWh/100 km | 13,8 kWh/100 km |
VW e-up! Style | 16,7 kWh/100 km | 14,5 kWh/100 km |
Seat Mii Electric Plus | 17,3 kWh/100 km | 14,9 kWh/100 km |
Mini Cooper SE | 17,6 kWh/100 km | 14,8 – 16,8 kWh/100 km |
BMW i3 (120 Ah) | 17,9 kWh/100 km | 15,3 kWh/100 km |

Die gesamte Liste des ADAC gibt’s hier. Logischerweise sind die sparsamen Autos eher die kleinen, die Luxusautos verbrauchen deutlich mehr – aber auch innerhalb ihrer Klasse sind die Unterschiede teils beachtlich. Vor allem Versionen mit höherer Reichweite schlucken mehr Strom: Schließlich schleppen sie mehr Akkugewicht mit sich rum.