Elektroautos: Endlich Laden ohne Kabel? Innovative Technologie wird schon an Taxis erprobt
Für viele Elektroautobesitzer stellt das Laden ihrer Stromer noch immer die größte Herausforderung dar. Ladestationen sind rar gesät. Doch vielleicht nicht mehr lange.
Graz – Nervig, zeitraubend und ein Grund, warum sich viele Deutsche noch scheuen, ihren Verbrenner gegen ein Elektroauto einzutauschen: Das mühselige Laden des Akkus von Stromern sowie auch teils geringe Reichweiten sorgen dafür, dass einige Besitzer viel Zeit und Mühe in die Suche nach Ladestationen stecken müssen. Und das ist hierzulande nicht so einfach: Denn noch immer gibt es laut E-Auto-Besitzern Nachholbedarf, was die Ladeinfrastruktur deutschlandweit angeht.
Elektroautos: Endlich Laden ohne Kabel? Innovative Technologie wird schon an Taxis erprobt
Ein österreichisches Unternehmen namens „Easelink“ hat das Problem erkannt und sich etwas sehr Praktisches ausgedacht. Die Grazer Firma hat eine sogenannte konduktive Ladetechnologie entwickelt, was ganz einfach bedeutet, dass das Laden von Stromern in Zukunft ohne Kabel funktionieren soll. Stattdessen fährt das E-Auto in eine speziell ausgerüstete Parkbucht auf eine Ladeplatte und wird dort abgestellt. Parkbucht und Fahrzeug verbinden sich und Strom fließt. Der Fahrer muss nicht mal aussteigen. Das innovative Konzept nennt das Unternehmen: „Matrix Charging“. („Audi charging hub“: Schnelllade-Lounges geplant – Fremdfabrikate kriegen weniger)

Dabei entsteht zwischen dem sogenannten Connector, der am Unterboden des E-Autos installiert ist und sich absenkt, eine Verbindung mit einem Ladepad, das in den Boden der Parkbucht eingelassen ist. Geladen wird mit einer Stromleistung von 11 kW AC, später sollen bis zu 22 kW AC und 100 kW DC bei 800 Volt unterstützt werden. Um die Alltagstauglichkeit der neuen Technologie zu testen, wird diese in einem Pilotprojekt in zwei österreichischen Städten – Wien und Graz – erprobt. (Polizei fährt jetzt VW ID.3 – Netz lacht: „Verfolgung abgebrochen, Akku leer“)
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Elektroautos: Bald Laden ohne Kabel? „Matrix Charging“ im Pilotprojekt
Unter dem Slogan „eTaxi Austria“ sollen insgesamt zehn Taxistände und 66 Fahrzeuge mit der neuen Technologie ausgerüstet werden, darunter der VW ID.4 und der Hyundai Ioniq 5, deren Umrüstung Easelink finanzieren will. Bewährt sich das Konzept des „Matrix Charging“, soll es auch auf den privaten Gebrauch ausgedehnt werden. Angeblich sind schon ein Nachrüst-Set sowie eine Kooperation mit bekannten Automobilherstellern und -zulieferern für die Großserie in Planung. (VW ID.4 mit Wohnwagen will an Tankstelle laden: „Ziemlich miese Nummer“)
Wie viel E-Auto-Besitzer das Ganze kosten wird, ist noch unklar. Allerdings könne sich das Unternehmen auf Anfrage des Branchendienstes „electrive.net“ vorstellen, dass die Technologie künftig für alle Fahrzeug-Preissegmente zur Verfügung stehen wird.