Elektroauto: Diese Mythen gehören ins Fabelreich
Immer mehr Deutsche kaufen sich ein Elektroauto. Dennoch halten sich weiterhin viele Mythen. Doch stimmen die überhaupt?
München – Die Liste der Mythen über Elektroautos ist lang. Viele dieser Behauptungen haben sich längst emotional aufgeladen und sorgen im Internet für heftige Diskussionen. Den das Thema spaltet die Autofahrer. Viele haben die Elektromobilität inzwischen für sich entdeckt, für manche bleiben die Stromer schlicht fahrender Elektroschrott, der sich nicht durchsetzen wird. Doch bei genauerer Betrachtung zeigt sich schnell, viele Mythen über Elektroautos gehören ins Reich der Fabeln. Das zeigt auch eine Reihe von Videos, die Audi UK auf YouTube veröffentlicht hat.
Elektroauto: Diese Mythen gehören ins Fabelreich
Ein Argument, das Gegner der Elektromobilität oftmals anführen, ist, dass die Stromer wesentlich teuer sind als Verbrenner. Das mag früher sicherlich gestimmt haben, doch inzwischen sind die Preise für Elektroautos deutlich gesunken. Das lag vor allem daran, dass die Technik neuer und teurer war.

So ist der rein elektrische Audi Q4 e-tron regulär ab 41.900 Euro zu haben, zudem haben die Kunden beim Kauf ein Anrecht auf Fördergelder in Höhe von bis zu 7.500 Euro. Damit liegt der Elektro-SUV preislich auf dem Niveau des kleineren Q3. Doch auch ohne die Prämie ist der Q4 e-tron bereits günstiger als der etwa gleich große Q5, für den Audi mindestens 48.850 Euro haben will.
Elektroauto: Wartungskosten sind höher – doch stimmt das?
Ein weiterer, weit verbreiteter Mythos dreht sich um die Wartungskosten von Elektroautos. Diese seien im Unterhalt schlicht nicht bezahlbar. Doch stimmt das wirklich? Auch hier hat Audi UK ein kurzes Video vorbereitet, das die Behauptungen schnell widerlegt.
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Demnach liegen die durchschnittlichen Wartungskosten des Q4 e-trons bei grade einmal 48 Pfund (rund 57 Euro). Beim Q5 sind es bereits 198 Pfund (ca. 235 Euro), also knapp viermal so viel. In beiden Fällen kommen jedoch noch die Arbeitsstunden hinzu. Auch bei anderen Herstellern dürfte das ähnlich aussehen. Und das hat einen einfacheren Grund: Ein Elektromotor ist wesentlich einfacher als ein Verbrennungsmotor. Er läuft nahe zu wartungsfrei. Schon vor Jahren bilanzierte das Nürtinger Institut für Automobilwirtschaft (ifa) daher, dass die Wartungs- und Reparaturkosten für Elektrofahrzeuge rund 35 Prozent unter denen eines vergleichbaren Autos mit Verbrennungsmotor liegen. Helmut Ernst vom Autozulieferer ZF glaubt sogar, dass die Wartungskosten in Zukunft sogar „60 Prozent unter denen konventioneller Fahrzeuge liegen“, wie er der Automobilwoche verriet.
Elektroauto: Weder Elektroschrott noch Klimakiller
Auch die Aussage, die Stromer seien „Elektroschrott“ und wären nicht wirklich klimafreundlicher als ein Verbrenner, lässt sich inzwischen leicht widerlegen. Richtig ist: Bei der Herstellung der Batterie eines Elektroautos wird deutlich mehr klimaschädliches CO2 verursacht als bei der Produktion eines vergleichbaren Verbrenners.
Doch für einen aussagekräftigen Vergleich muss man den gesamten Lebenszyklus der Fahrzeuge betrachten und da schneidet das Elektroauto deutlich besser ab als Diesel und Benziner. Eine Studie der Universität der Bundeswehr München zeigt, dass die Stromer bis zu 89 Prozent weniger klimaschädliche Treibhausgase verursachen als herkömmliche Verbrenner. Zu diesem Schluss kam auch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU).

Zudem sind die Akkus der Stromer inzwischen deutlich haltbarer als noch vor einigen Jahren. Zwar verlieren sie – wie jede Batterie – mit der Zeit an Kapazität, allerdings hat sich inzwischen etabliert, dass diese nach acht Jahren oder 160.000 Kilometern immer noch bei mindestens 70 Prozent liegt. Die EU plant darüber hinaus eine einheitliche Reglung zur Garantie der Akkus.
Elektroautos: Droht Zusammenbruch des Stromnetzes?
Ein weiterer Mythos, der oft in den Kommentarspalten zu lesen ist: Die Elektroautos werden das Stromnetz überfordern. Doch müssen wir wirklich im Dunklen sitzen, wenn alle Deutschen auf Stromer umgestiegen sind? Die Antwort lautet Nein, wie eine Analyse des Techportals „t3n.de“ zeigt. Demnach ist genug Strom für Millionen von Elektroautos vorhanden. Ein Umstieg stellt also keine Gefahr für die Stabilität des Stromnetzes in Deutschland dar.
Apropos Gefahr. Ein Mythos, der sich ebenfalls hartnäckig hält, ist, dass Elektroautos deutlich gefährlicher sind als Verbrenner. Insbesondere, wenn es um Brände geht. Doch zahlreiche Studien haben gezeigt, dass es keinen Zusammenhang zwischen Antriebsart und Brandintensität gibt. Wie heftig es brennt, hängt von den verbauten Materialien ab. Und auch die Aussage, dass die Feuerwehr Elektroautos nicht löschen kann, stimmt so nicht. Das zeigt auch eine Entwicklung einer hessischen Feuerwehr, mit der die Brandbekämpfung der Stromer deutlich erleichtert wird.