1. 24auto
  2. Service

Kfz-Versicherung: E-Autos kommen meist günstiger als Verbrenner

Erstellt:

Von: Sebastian Oppenheimer

Kommentare

Statistisch gesehen verursachen E-Autos seltener Unfälle als vergleichbare Verbrenner-Modelle. Das hat Folgen bei der Kfz-Versicherung.

So wirklich billig war Autofahren noch nie – doch aktuell ist es nicht zuletzt dank der extrem hohen Spritpreise ein ziemlich teures Vergnügen. Deswegen versuchen viele zu sparen, wo es nur geht – möglicherweise auch bei der Versicherung. Elektroautos sind in der Kfz-Haftpflichtversicherung häufig günstiger als Benziner und Diesel. Das hat der Branchenverband GDV nun bei einem Vergleich der jeweiligen Typklassen ermittelt. E-Autos werden demnach häufig in günstigere Klassen eingestuft, da sie statistisch gesehen im Schnitt rund 10 bis 15 Prozent weniger oder weniger teure Schäden verursachen als Verbrenner. Als einen Grund dafür vermutet der Versicherungsverband die bislang geringere Reichweite vieler Fahrzeuge. Sie animiere E-Autofahrer, möglichst batterieschonend und damit vorausschauend und eher langsam zu fahren. Erst kürzlich hatten die Versicherer generell hohe Reparaturkosten bei Unfallschäden beklagt – und die Verwendung von mehr gebrauchten Ersatzteilen gefordert.

Kfz-Versicherung: E-Autos kommen meist günstiger als Verbrenner

Als Beispiele für günstigere Typklasseneinstufungen führt die Studie VW Golf, Smart, Hyundai Kona und Hyundai Ioniq auf, die jeweils besser abschneiden als ihre Verbrenner-Pendants. Gleiches gilt für den BMW i3, der weniger häufiger in Schadensfälle verwickelt ist als der vergleichbare BMW 220i. Doch es gibt Ausnahmen: So kann sich der elektrische Renault Zoe nicht vom konventionellen Clio absetzen, der Nissan Leaf weist sogar eine schlechtere Schadensbilanz als der ähnlich große Nissan Pulsar auf. Auch die Modelle von Tesla sind im Vergleich eher teuer in der Typklasseneinstufung. Konventionelle Wettbewerber wie der BMW 330i oder BMW 540i xDrive zumindest schneiden in der Statistik besser ab.

Ein Elektroauto an der Ladestation
Elektroautos sind in der Kfz-Haftpflichtversicherung laut einer Studie meist billige als Verbrenner. (Symbolbild) © Michael Gstettenbauer/Imago

Kfz-Versicherung: Auf Vollkasko wirken sich E-Antriebe kaum aus

Keine signifikanten Auswirkungen haben die Elektroantriebe laut GDV (Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft) dagegen in der Vollkaskoversicherung: Im Durchschnitt ergeben sich hier ähnliche Schäden wie bei den Verbrennern, was zu ähnlich hohen Prämien führt. Anders als die Haftpflicht deckt die Kaskoversicherung auch Schäden am eigenen Fahrzeug ab, außerdem Diebstahl, Wildunfälle und im Falle der Vollkasko auch Vandalismus.

Noch mehr spannende Auto-Themen finden Sie in unserem kostenlosen Newsletter, den Sie gleich hier abonnieren können.

Für die Studie hat der GDV insgesamt 18 Modell-Paare gebildet und die Schadenbilanzen der vergangenen drei Jahre ausgewertet. Die aktuellen Ergebnisse sind dem Verband zufolge allerdings noch mit Unsicherheiten behaftet, da es aktuell wenig Elektroautos gibt und die Fahrzeuge überwiegend jung sind. Daher sind Änderungen bei den Typklasseneinstufungen in den kommenden Jahren möglich. (Mit Material von SP-X)

Auch interessant

Kommentare