Elektroautos günstiger als Verbrenner? ADAC-Vergleich überrascht
Die staatliche Förderung macht Elektroautos günstiger – aber sind sie wirklich günstiger als die vergleichbaren Verbrenner? Der ADAC hat nachgerechnet.
München – Wie teuer wird mein nächstes Auto und welcher Antrieb ist der günstigste? Wer sich nach einem Neuwagen umschaut, muss auch die Kosten kalkulieren, die ihn erwarten. Bis vor Kurzem fiel der Vergleich zwischen Benziner, Diesel und vielleicht noch Gas-Antrieb leicht und war anhand der jährlichen Fahrleistung relativ einfach zu entscheiden. Doch mit dem zunehmenden Angebot an Hybrid- und Elektroautos wird die Situation immer unübersichtlicher. (Elektroauto: Stromkosten viel niedriger als Benzinkosten – so viel kann man sparen)
Elektroautos günstiger als Verbrenner? ADAC-Vergleich überrascht
Das beginnt beim Kaufpreis, den unterschiedlich hohe Förderungen um bis zu 9.670 Euro brutto mindern. Kosten für Strom und Wartung sind für viele Elektro-Einsteiger schwer zu kalkulieren. Versuche der Regierung, an Tankstellen über die Energiekosten zu informieren, helfen da nur wenig weiter.
Nun bringt der ADAC etwas Klarheit in den Kostendschungel: Europas größter Automobilclub hat sich die Mühe gemacht, alle Faktoren auf den Kilometerpreis runterzubrechen und die Elektromodelle mit den Verbrenner-Alternativen zu vergleichen. (E-Autos: Teure Wartung – darum machen Stromer in der Werkstatt Ärger)
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Elektroautos günstiger als Verbrenner? Auch laufende Kosten berücksichtigt
Dabei berücksichtigt der Verkehrsclub die Kaufprämie für Stromer ebenso wie die Tatsache, dass Benziner oder Diesel oftmals mit Rabatt zu bekommen sind (hier setzt der ADAC bei den unten genannten Beispielen 15 Prozent an).
Auch bei den laufenden Kosten ging es ins Detail: „Dazu gehören Versicherung, Kfz-Steuer, Ausgaben für Wartung und Reparaturen, Reifenverschleiß, Kraftstoff/Stromkosten und eine Pauschale für die Wagenwäsche/Wagenpflege“, wie der ADAC erläutert und weiß: „Den Löwenanteil aber macht der Wertverlust aus.“ (Elektroautos im ADAC-Ecotest: Das sind die größten Stromschlucker)
Unter anderem ermittelte der ADAC folgende Kilometerkosten (bei fünf Jahren Haltedauer und 15.000 Kilometern pro Jahr):
BMW i3/1er-Reihe
BMW-Modell | Antrieb | Grundpreis | Kosten |
---|---|---|---|
i3 | Elektro | 39.000 Euro | 50,1 Cent/km |
118i | Benziner | 36.200 Euro | 51,2 Cent/km |
118d | Diesel | 40.500 Euro | 55,0 Cent/km |

Hyundai Ioniq 5/Santa Fe
Hyundai-Modell | Antrieb | Grundpreis | Kosten |
---|---|---|---|
Ioniq 5 2WD | Elektro | 45.100 Euro | 57,7 Cent/km |
Santa Fe 1.6 T-GDI Hybrid 2WD | Hybrid | 49.450 Euro | 67,4 Cent/km |
Santa Fe 2.2 CRDi 2WD | Diesel | 47.450 Euro | 67,5 Cent/km |
Opel Mokka
Opel-Modell | Antrieb | Grundpreis | Kosten |
---|---|---|---|
Mokka-e Edition | Elektro | 34.110 Euro | 45,0 Cent/km |
Mokka 1.2 DI Turbo Edition | Benziner | 25.355 Euro | 44,4 Cent/km |
Mokka 1.5 Diesel Edition | Diesel | 24.185 Euro | 41,8 Cent/km |

VW ID.3/Golf
VW-Modell | Antrieb | Grundpreis | Kosten |
---|---|---|---|
ID.3 Pro | Elektro | 35.460 Euro | 44,4 Cent/km |
Golf 1.5 eTSI Life DSG | Benziner | 31.480 Euro | 46,6 Cent/km |
Golf 2.0 TDI Life DSG | Diesel | 34.150 Euro | 49,7 Cent/km |
Mercedes EQA/B-Klasse
Mercedes-Modell | Antrieb | Grundpreis | Kosten |
---|---|---|---|
EQA 250 Progressive | Elektro | 47.541 Euro | 60,9 Cent/km |
B 250 e | Hybrid | 39.347 Euro | 60,6 Cent/km |
B 250 | Benziner | 40.621 Euro | 63,7 Cent/km |
B 220 d | Diesel | 40.954 Euro | 61,8 Cent/km |
Außerdem vergleicht der ADAC noch andere Motorversionen sowie Modelle von Kia, Jaguar, Renault und Nissan – und nennt auch die (deutlich höheren) Kilometerpreise, falls der Käufer keinen Rabatt raushandeln kann. Eine grundsätzliche Kostenempfehlung pro oder kontra Elektro kann der Autoclub allerdings nicht abgeben: Während man bei Hyundai elektrisch deutlich günstiger fährt, ist man im Opel Mokka mit Diesel am preiswertesten unterwegs.