Elektroauto effizient laden: Sechs Fehler, die Sie vermeiden sollten
Keine Frage: Strom laden ist komplizierter und aufwendiger als Sprit fassen. Doch wer an Säule oder Steckdose ein paar typische Fehler vermeidet, fährt elektrisch gut und sicher.
Die Zahl der Elektroautos auf Deutschlands Straßen steigt beständig. Auch wenn die Zulassungen zu Anfang des Jahres nach Verringerung der Umweltprämie erst einmal eingebrochen sind: Eine Mehrheit der Deutschen glaubt an den Erfolg der Stromer – auch wenn viele selber noch skeptisch sind.
Elektroauto: Sechs Fehler, die man beim Laden vermeiden sollte

Die noch immer weit verbreitete Unsicherheit liegt nicht zuletzt auch an der Komplexität des Lade-Vorganges. Gerade auf größerer Tour sollten Umsteiger ein paar Fehler vermeiden. Aber auch zu Hause, an der heimischen Wallbox oder vielleicht sogar an der Schuko-Steckdose, gilt es ein paar Dinge beachten.
Elektroauto laden: Nicht immer das Abo nutzen
Diese sechs Fehler sollten Sie beim Laden zu Hause oder unterwegs vermeiden:
- Verlängerungskabel oder Kabeltrommel verwenden: Ist zu Hause noch keine Wallbox installiert, oder vielleicht auch keine Lademöglichkeit in der Nähe des gebuchten Ferienhauses zu finden, bleibt womöglich die Schuko-Steckdose mit 230 Volt als letzte Rettung. Mit 2,3 Kilowatt dauert das Laden zwar ausgesprochen lange: um etwa den leeren Akku eines Audi e-tron GT auch nur halb zu füllen, muss der gut 20 Stunden an der Strippe hängen. Ein technisches Problem ist diese Notlösung allerdings nicht – solange man das Ladekabel direkt in der Steckdose installiert. Der Anschluss über ein Verlängerungskabel ist dagegen riskant: Der Stromfluss kann es stark erwärmen. Im besten Fall fliegt dann die Sicherung heraus, schlimmstenfalls kann es anfangen zu brennen. Eine Kabeltrommel verstärkt diesen Effekt – vor allem dann, wenn es nicht ganz abgewickelt ist.
- Den Akku immer vollladen: Gerade an schnellen Gleichstromsäule strapaziert ständiges Laden bis an den Anschlag die Akkuzellen. Experten empfehlen daher, einen maximalen Ladestand von 80 Prozent zu programmieren. Gelegentliches Vollladen, etwa auf einer längeren Reise, ist allerdings kein Problem – wenn man kurz danach weiterfährt und den Akkustand so wieder absenkt, bleibt die Belastung im Rahmen.
- Akku kalt laden: Vor allem unterwegs sollte der Stromspeicher vorkonditioniert, also auf eine bestimmte Temperatur vorgewärmt werden. Das verkürzt die Ladedauer und damit die Standzeit teilweise beträchtlich. Aus diesem Grund sollte die Ladestation im Navi als Ziel einprogrammiert werden, dann übernimmt das Auto dieses Thermo-Management. Bei manchen Elektroautos, etwa dem BMW iX1, kann der Fahrer das auch manuell über das Touchscreen-Menü vornehmen.
- Die angegebene Ladeleistung für voll nehmen: Gerade Elektro-Novizen planen ihre erste längere Tour mit den offiziellen Angaben für Auto und Schnellladesäule, und kalkulieren ihre Ladepause dann mit 200 Kilowatt oder mehr. Doch das ist theoretische Maximalwerte, die in der Praxis nur selten erreicht werden. Dazu sinkt die Leistung kurz nach Ladestart oft deutlich ab, und oberhalb von 80 Prozent noch einmal mehr.
- Immer mit der Abo-Karte zahlen: Grundsätzlich ist das Abonnement eines Netz-Anbieters die günstigste Möglichkeit, die Akkus zu füllen – jedenfalls an den schnellen Ladesäulen entlang der Autobahnen. An städtischen Säulen, oder auch bei Discountern wie Aldi, kann das freilich völlig anders aussehen: Hier sind die Preise, wenn man mit Karte zahlt (was immer öfter möglich ist), teils deutlich niedriger als der Abo-Tarif. Vor dem Laden sollte man also genau auf die Preistafel an der Säule schauen.
- Die Not-Entriegelung nicht kennen: Nicht selten streikt beim oder nach dem Laden die Software – und das Ladekabel lässt sich nicht mehr vom Fahrzeug lösen. Wenn die Hotline von Automarke oder Säulenbetreiber auch nicht mehr weiterweiß, mag mancher zu rabiaten Methoden greifen. Dabei verfügt jeder Stromer über eine mechanische Notentriegelung. Wo genau diese sich befindet, und wie sie funktioniert, sollte jeder E-Auto-Fahrer wissen.