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Mitfahrgelegenheit: BlaBlaCar und Co. – alles, was Sie über Anbieter, Kosten und Regeln wissen müssen

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Von: Sebastian Oppenheimer

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Eine Mitfahrgelegenheit ist zumeist günstig – und ideal für längere Strecken geeignet. BlaBlaCar ist der Platzhirsch, doch es gibt noch viele andere Angebote.

Mitfahrgelegenheiten werden auch als Carpooling oder Ridesharing bezeichnet. Der Grundgedanke besteht darin, längere Autofahrten nicht allein zu absolvieren, sondern weitere Personen mitzunehmen. So können Kosten geteilt, Steuern durch Werbungskosten eingespart und Gemeinschaften geschaffen werden. Für kürzere Strecken, wie etwa den Weg zur Schule oder zur Arbeit, sind auch Fahrgemeinschaften verbreitet. Anders als die Mitfahrgelegenheit, die Nutzer inzwischen vor allem online buchen, handelt es sich bei Fahrgemeinschaften um ein regelmäßiges Arrangement.

Eine Frau bedient ihr Handy und informiert sich dabei über die App BlaBlaCar.
Blablacar ist eine der größten Mitfahrzentralen. © BlaBlaCar/dpa

Wer eine Autofahrt plant und Mitfahrer sucht, kann auf Portalen wie BlaBlaCar sein Vorhaben registrieren. Interessenten wenden sich an den Anbieter und man vereinbart eine Kostenbeteiligung. Normalerweise handelt es sich dabei um eine Umlegung der Benzinkosten, obwohl immer wieder Berichte über Personen gibt, die aus Mitfahrgelegenheiten Profit schlagen – das ist ohne Lizenz zum Personentransport nicht legal.

BlaBlaCar und Co: das sind die Besonderheiten

Ähnlich wie Carpooling-Plattformen werden auch Mitfahrgelegenheiten als eine Handelsbeziehung in der sogenannten Sharing Economy verstanden. Beim Ridesharing geht es darum, unter nachhaltigen Gesichtspunkten knappe Ressourcen miteinander zu schonen und so unter anderem der Umwelt etwas Gutes zu tun. Die Beteiligten müssen sich nicht näher kennen. Sie gehen ein Handelsverhältnis ein. Aber wie auch bei AirBnB und anderen Services kann es bei Mitfahrgelegenheiten wie BlaBlaCar vorkommen, dass sich eine Freundschaft ergibt.

Früher war es üblich, Mitfahrzentralen zu nutzen, die über Schwarze Bretter oder Telefonhotlines organisiert wurden. Seit der Verbreitung des Internets ist es hingegen üblich, einfach eine Online-Plattform zu nutzen. Es gibt gebührenfreie und gebührenpflichtige Anbieter. Für Mitfahrer ist der Fahrgemeinschaft-Service fast immer kostenlos. Wer sich anmeldet, sollte sein Profil entsprechend ausfüllen und darauf achten, sich als Mitfahrer attraktiv darzustellen.

Ridesharing: Ablauf der Online-Buchung von Mitfahrgelegenheiten

Auf dem jeweiligen Mitfahrgelegenheit-Portal ist es möglich, Reisen zu exakten Zielen auszuwählen oder ungefähre Regionen anzugeben. Neben Filter für Preise und für das Datum bieten immer mehr Carpooling-Anbieter außerdem die Möglichkeit, ein paar Vorlieben mit dem Autofahrer abzustimmen, um eine möglichst angenehme Fahrt zu ermöglichen. Dazu gehören Fragen nach der Vorliebe für Pausen oder nach Smalltalk-Präferenzen.

Bei Ridesharing-Plattformen wie BlaBlaCar stellen Fahrer zunächst ihr Angebot mit den wichtigen Details online. Das Portal gleicht die Details mit Suchanfragen ab und stellt auf Wunsch einen Kontakt her. Die Organisation von der Reise selbst liegt dann an dem Fahrer. Er gibt zum Beispiel an, wo er die Mitfahrer abholt und zu welcher Uhrzeit es losgeht. Dann treffen sich alle an der Fahrgemeinschaft Beteiligten und die Reise beginnt. Normalerweise erfolgt die Bezahlung nach erfolgreich abgeschlossener Fahrt in bar oder per Online-Zahlungsmittel.

Inzwischen gibt es in Deutschland eine Vielzahl an Mitfahrgelegenheiten, die vor allem online und als App zu finden sind. Je mehr Anbieter und Mitfahrer auf einer Plattform angemeldet sind, desto höher ist die Chance, ein passendes Carpooling-Angebot zu finden. Eine Mitgliedschaft ist meist nötig, wobei diese häufig kostenlos ist. Sie hilft dabei, Transparenz und Sicherheit zu garantieren.

Ridesharing: BlaBlacar ist der Marktführer – doch es gibt auch noch andere Anbieter

Neben dem Marktführer BlaBlaCar gibt es in Deutschland weitere Angebote. Manche Ridesharing-Anbieter konzentrieren sich auf bestimmte Aspekte. Zum Beispiel vermittelt TwoGo vor allem regelmäßige Mitfahrgelegenheiten und ist damit für Pendler interessant. Bei mitfahren.de kann man neben den Fahrten im Auto auch Partner für Fahrgemeinschaften mit Gruppentickets von der Deutschen Bahn suchen.

Besonders bekannt ist BlaBlaCar. Dieser Anbieter für Mitfahrgelegenheiten ist europaweit aktiv und hat seine Zentrale in Paris. Das Unternehmen gründete sich im Jahr 2006 und ist derzeit in 22 Ländern präsent.

Für BlaBlaCar ist der Community-Charakter besonders wichtig, was dazu führt, dass vor allem junge Generationen den Service häufig nutzen. Schon vor der Fahrt können sich Fahrer und Mitfahrer durch Funktionen, die einem sozialen Netzwerk ähneln, ein genaues Bild voneinander machen. Neben einem Foto sind auch Informationen wie Alter, Autotyp, Musikgeschmack, allgemeine Interessen und die Bewertungen anderer Nutzer einsehbar. Sogar die Gesprächsfreudigkeit wird anhand einer Einstufung in „Blas“ abgefragt.

In Deutschland ist BlaBlaCar seit April 2013 im Bereich Fahrgemeinschaft aktiv. Das Team hat seinen Sitz in Hamburg Laut Zahlen des Unternehmens ist die durchschnittliche Fahrt 301 Kilometer lang. In jedem Quartal nutzen etwa 20 Millionen Reisende die Ridesharing-Optionen von BlaBlaCar.

Daneben gibt es die folgenden großen Carpooling-Anbieter:

Mitfahrgelegenheit: Diese Regeln sollte man beachten

Jedes Portal für Mitfahrgelegenheiten gibt in seinen Allgemeinen Geschäftsbedingungen, denen alle Nutzer zustimmen müssen, bestimmte Regeln vor. Darüber hinaus hat sich eine Art Ehrenkodex entwickelt, den sowohl Fahrer als auch Mitfahrer in einer Fahrgemeinschaft beim Mitfahren einhalten sollten:

Gepäck liegt im Kofferraum von einem Auto.
Wer eine Mitfahrgelegenheit nutzt, sollte möglichst wenig Gepäck mitnehmen. © Sebastian Gollnow/dpa

Mitfahrgelegenheiten: Kosten von Fahrgemeinschaften

Die Anbieter einer Mitfahrgelegenheit können den Preis normalerweise frei auswählen. Ein Blick auf die entsprechenden Carpooling-Portale zeigt jedoch schnell, dass sich für beliebte Strecken wie München-Berlin bereits grobe Preisgrenzen etabliert haben. Normalerweise berechnet der Fahrer nur die anfallenden Kosten wie Benzin, Maut und eine Wartungsgebühr, die er durch die Anzahl der Personen teilt.

Obwohl sich keine festen Preise nennen lassen, ist eindeutig, dass Ridesharing-Dienste und Fahrgemeinschaften sehr niedrige Kosten verursachen. Oft können nur Anbieter von Fernbusreisen einen ähnlich günstigen Preis anbieten. Das Bahnfahren ist fast immer deutlich teurer als BlaBlaCar und Co. Daher nutzen auch immer mehr Berufspendler eine Mitfahrgelegenheit, denn diese ist überschaubar, transparent und je nach Anbieter zuverlässig.

Mitfahrgelegenheiten: das sind die Vor- und Nachteile

Wer nicht gern Bahn fährt, Kosten sparen möchte oder Lust hat, neue Kontakte während einer Reise zu knüpfen, ist mit einer Mitfahrgelegenheit sehr gut beraten. Häufig sind es Studierende oder andere junge Menschen, die sich den Komfort eines Autos normalerweise nicht leisten können, aber durch eine Fahrgemeinschaft von den niedrigen Kosten profitieren.

Diese Vorteile bieten Mitfahrgelegenheiten:

Das sind die Nachteile von Mitfahrgelegenheiten:

Laura Puttkamer

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