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Oldtimer aus dem Winterschlaf holen: Wecken Sie ihn „sanft“

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Von: Sebastian Oppenheimer

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Mit dem Frühling startet so langsam auch wieder die Saison für Oldtimer. Der „Winterschlaf“ sollte allerdings sanft beendet werden.

Die warme Aprilsonne hat Schnee und Frost endgültig von den Straßen vertrieben. Entsprechend ist es an der Zeit, im Herbst eingemottete Oldtimer wieder startklar zu machen. Bei der Inbetriebnahme der betagten Fahrzeuge sollten allerdings ein paar Dinge beachtet werden.

Wurde der Oldtimer fachgerecht in den Winterschlaf versetzt, muss die Autobatterie nun vom Erhaltungsgerät getrennt und wieder ans Auto angeschlossen werden. Wurde die Batterie im Auto gelassen, könnten zum Anlassen des Motors ein mehrstündiger Ladevorgang oder gar eine Starthilfe nötig sein.

Oldtimer aus dem Winterschlaf holen: So gehen Sie am besten vor

Fließt wieder Strom, werden alle elektrischen Funktionen geprüft. Über den Winter könnten Steckverbindungen und Sicherung korrodiert sein, was zu Ausfällen führen kann. Vor dem Motorstart sollte außerdem der Stand von Öl und Kühlflüssigkeit kontrolliert werden, gegebenenfalls muss man nachfüllen. Zeigen sich auf dem Garagenboden nach langer Standzeit Ölflecken, weisen diese auf eventuelle Undichtigkeiten von Motor oder Getriebe hin.

Ebenfalls wichtig ist die Überprüfung des Reifendrucks. Wer den Druck vor dem Winter angehoben hat, um die Reifen zu schonen, stellt den korrekten Wert wieder her. Bei der Überprüfung das Ersatzrad nicht vergessen.

Spezialpflege für Oldies

Sie sind anspruchsvoll, diese wertvollen Liebhaberautos. Und so sollten sie auch behandelt werden. In der Oldtimerpflege und Restauration ist die Carbright Oldtimerpolitur (werblicher Link) eine feste Größe unter Kennern. Sie reinigt und poliert ohne Schleifmittel – neben Lack auch Chromteile und Felgen.

Oldtimer aus dem Winterschlaf holen: Erste Kilometer besser nur im „Schongang“ fahren

Sind alle Füllstände überprüft, kann das Auto angelassen werden. Bei gesunder Technik sollte der Motor schnell anspringen, langes „Orgeln“ ist besonders bei Katalysatorfahrzeugen nicht zu empfehlen, es kann zu Schäden am Kat kommen. Ebenfalls im Schongang sollten die ersten Kilometer angegangen werden. Über die lange Standzeit kann sich Flugrost an den Bremsen gebildet haben, der nach wenigen Verzögerungen zwar verschwindet, im ersten Moment aber die Negativbeschleunigung einschränkt.

Ein Mann poliert seinen Oldtimer
Nach dem Winterschlaf des Oldtimers steht natürlich eine gründliche Reinigung an – aber auch noch einige andere Dinge. (Symbolbild) © Shotshop/Imago

Oldtimer aus dem Winterschlaf holen: Vorsicht mit dem Hochdruckstrahler

Ist technisch alles in Ordnung, freuen sich Cabrios und Oldtimer (die man mit H-Kennzeichen oder auch mit einem roten Oldtimerkennzeichen betreiben kann) über eine Wellness-Behandlung. Sie sollte mit einer lackschonenden Handwäsche beginnen, am besten an eine SB-Waschanlage. Bei altem Lack, Gummidichtungen und Cabrio-Stoffdächern geht man mit dem Hochdruckstrahler aber besser vorsichtig um. Wer auf Nummer sichergehen möchte, spendiert dem Fahrzeug ein spezielles Auto-Shampoo. Handelsübliche Wasch- oder Spülmittel eignen sich nur bedingt zur Anwendung im Kfz-Bereich, da sie entfettend wirken. Nach der Wäsche sorgen Politur und schützende Wachsschicht für den geliebten Glanz.

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Oldtimer aus dem Winterschlaf holen: Bei Cabrios auf Heißwachs-Programm verzichten

Spezielle Pflegemittel gibt es auch für Cabrio-Verdecke. Wer mit dem Auto nach dem Winter nur schnell durch die Waschstraße fahren möchte, sollte der Stoffmütze zuliebe zumindest auf das Heißwachs-Programm verzichten. Das schadet der Beschichtung des Verdecks. Nach dem Reinigen und vor dem Öffnen muss das Verdeck gründlich durchgetrocknet sein. Außerdem sollte beim erstmaligen Öffnen ein Blick auf die Mechanik geworfen werden, die unter Umständen geschmiert werden muss.

Abschließend freut sich auch der Innenraum über ein wenig Aufmerksamkeit. Cockpit-Sprays hauchen Plastikoberflächen wieder alte Tiefe ein, spezielle Pflegemittel gibt es auch für Stoff- und Ledersitze. (Mario Hommen/SP-X)

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