Gefährliche Hust- und Niesattacken durch Blütenstaub im Auto: Wozu Experten raten
Allergiegeplagte Autofahrer können ähnlich gefährlich sein wie betrunkene, sagt der TÜV Süd unter Berufung auf Studien. Was die Experten deshalb empfehlen.
Mit dem Winter endet für viele Autofahrer eine Leidenszeit: Festgefrorene Türen, vereiste Scheiben, eine leere Batterie. Die eisigen Temperaturen machen Fahrzeugen oft zu schaffen – speziell Elektroautos. Steigen mit dem heraufziehenden Frühling endlich wieder die Temperaturen und ist der nervige Reifenwechsel erledigt, atmen viele Autofahrer auf. Für Allergiker beginnt dagegen eine sehr unangenehme Phase: Der Blütenstaub führt zu einer laufenden Nase, tränenden Augen und Hustenattacken. Das kann hinter dem Steuer durchaus auch gefährlich werden.
Gefährliche Hust- und Niesattacken durch Blütenstaub im Auto: Wozu Experten raten
Wie der TÜV Süd erklärt, können allergiegeplagte Autofahrer im Straßenverkehr so gefährlich sein wie alkoholisierte – das hätten Studien gezeigt. So könne eine Heuschnupfenattacke beispielsweise fatale Folgen haben: Denn bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h lege man während eines heftigen Niesers gut rund 30 Meter unkontrolliert zurück. Helfen können einerseits Medikamente (wobei man hier auf eine Einschränkung der Fahrtauglichkeit achten muss), anderseits auch spezielle Filter.

Allergie bei Autofahrern: Regelmäßiger Pollenfilter-Austausch wird empfohlen
Der Innenraumluftfilter – auch Pollenfilter genannt – filtert so einiges an Schadstoffen aus der Luft. Allerdings hilft er Allergikern nur, wenn er nicht zugesetzt ist. „Ein verstopfter Filter macht sich meist durch beschlagene Scheiben bei richtig eingestellter Lüftung bemerkbar“, erklärt der TÜV SÜD-Fachmann Eberhard Lang. Dann ist auf jeden Fall ein Austausch fällig. Generell empfiehlt der TÜV Süd einen Austausch nach rund 15.000 Kilometern. Von einer Reinigung durch Ausklopfen oder Ausblasen mit Pressluft wird abgeraten – dadurch würde die Mikrofaserschicht zerstört und die Filterwirkung sei nicht mehr gegeben.
Autofahrer mit Allergie: Aktivkohlefilter kann die Situation verbessern
Für Allergiker kann sich unter Umständen auch die Anschaffung eines Aktivkohlefilters fürs Auto lohnen – diese bieten laut den Experten eine bessere Schutzwirkung gegen Gase wie Ozon, die Allergikern im Sommer oft zu schaffen machen.
Pollenfilter im Auto: Nicht in jedem Auto lässt er sich einfach tauschen
Es gibt jedoch auch Experten, die noch zu einem viel häufigeren Tausch raten. Laut dem Verein Deutscher Ingenieure sollte man den Pollenfilter spätestens alle zwölf Monate wechseln – besser sogar noch alle sechs Monate. Besonders empfehle sich ein Wechsel vor Beginn der Frühlingssaison und dann noch einmal vor Wintereinbruch. Der Wechsel des Innenraumluftfilters lässt sich in vielen Autos einfach selbst erledigen – allerdings nicht in jedem. Deshalb sollte man vor einem Tausch in Eigenregie zunächst einmal den nötigen Aufwand recherchieren. In manchen Modellen ist beispielsweise ein Ausbau des Handschuhfachs nötig.