Autofahren im Sommer: Die zehn größten Hitze-Mythen
Ums Autofahren im Sommer ranken sich viele Legenden. Doch welche dieser Hitze-Mythen stimmen und welche sind schlicht falsch?
Von 2003 bis 2016 gingen die MythBuster zahlreichen urbanen Legenden auf den Grund. Auch um Autos ranken sich zahlreiche Mythen. Einige davon, die sich um Elektroautos drehen, hat Audi auf seinem britischen YouTube-Kanal längst widerlegt. Doch wie sieht es eigentlich mit Legenden rund um Autos und Hitze aus? Welche stimmen und welche nicht?
Diese Frage hat sich auch die Experten des Gebrauchtwagenportal HeyCar gestellt und hat die zehn größten Hitze-Mythen auf den Prüfstand gestellt. Jedoch lassen sich nicht alle Behauptungen eindeutig als wahr oder falsch deklarieren, manchmal kommt es auch auf die Umstände an.

Autofahren im Sommer: Die zehn größten Hitze-Mythen
Ein Beispiel dafür ist der Mythos, dass Handy im heißen Auto zur Gefahrenquelle werden. Grundsätzlich ist diese Behauptung falsch, auch wenn sich das Smartphone in der Sonne schnell aufheizt. Zur Gefahr wird das aber nur dann, wenn der Akku beschädigt ist.
„Wem das Handy schon einmal heruntergefallen ist, kann unter ungünstigen Bedingungen bereits winzige Risse im Akku-Gehäuse haben. Heizt sich das Handy auf, können sich diese ausbreiten und das Handy kann sich im schlimmsten Fall entzünden“, erklären die Autoexperten.
Autofahren im Sommer: Lack beeinflusst Temperatur kaum
Ähnlich sieht es mit dem Temperaturunterschied zwischen hellen und dunklen Autos aus. Dem Volksmund zufolge heizen sich dunklere Fahrzeuge nämlich deutlich mehr auf als solche mit einer helleren Lackierung. Doch stimmt das? Jein, sagen die Experten, denn der Unterschied zwischen beiden Fahrzeugen beträgt nur wenige Grad. Außer Frage steht jedoch, dass Kinder und Tiere nicht zurückgelassen werden dürfen. Unter bestimmten Umständen dürfen Passanten in diesem Fall sogar die Fenster einschlagen.
Autofahren im Sommer: Flip-Flops am Steuer erlaubt
Eindeutig falsch ist indes der Mythos, dass man in Deutschland am Steuer keine Flip-Flops tragen darf. In der Theorie dürften Autofahrer sogar barfuß fahren, da es hierfür keine gesetzliche Reglung gibt. Klingt komisch, ist aber tatsächlich so.

Ebenfalls unwahr ist die Annahme, dass sich das Auto weniger stark aufheizt, wenn man die Fenster einen Spalt weit offenlässt. „Ein Auto, das in der prallen Sonne steht, heizt sich genauso schnell auf, wenn die Fenster ein wenig geöffnet sind. Neben der fehlenden Sicherheit für die Fahrzeugeigentümer ergibt sich noch ein Problem: Laut Straßenverkehrsordnung muss das Auto so gesichert sein, dass sich niemand unbefugt Zugang zum Auto verschaffen kann“, betonen die Experten von HeyCar. Die Fenster sollten beim Parken also auch bei Hitze immer geschlossen sein. Und auch Elektroautos nehmen bei Hitze keinen Schaden, da die speziellen Batterien hohe Temperaturen ohne Probleme aushalten. Ein Spiegelei auf der Motorhaube zuzubereiten, ist ebenfalls unmöglich.
Autofahren im Sommer: Klimaanlage lässt Spritverbrauch steigen
So mancher Mythos hat sich allerdings auch als wahr erwiesen, so muss beispielsweise die Kühlflüssigkeit im Sommer häufiger kontrolliert werden. Immerhin wird die Klimaanlage deutlich häufiger genutzt und der Motor braucht bei den heißen Temperaturen mehr Kühlung. Daher raten die Autoexperten: „Nach einer heißen Woche sollte also definitiv einmal ein Blick unter die Motorhaube geworfen werden. Und wenn der Motor bei der Fahrt überhitzt, was sich durch ein Warnsignal im Auto bemerkbar macht – unbedingt stehen bleiben!“
Appropos Klimaanlage: Ein weiterer Mythos besagt, dass diese den Spritverbrauch deutlich steigert. Auch das stimmt, laut einer Studie des ADAC verbraucht man mit eingeschalteter Klimaanlage 10 bis 15 Prozent mehr Sprit. Also öfters mal einfach die Fenster aufmachen und den kühlen Fahrtwind genießen.
Autofahren im Sommer: Reifendruck steigt durch heißen Asphalt
Doch nicht nur der Spritverbrauch steigt, auch der Reifendruck nimmt zu, somit stimmt auch dieser Mythos. Der Druck in den Reifen steigt durch den heißen Asphalt auf über drei bar. Werden lange Strecken zurückgelegt, steigt er sogar noch weiter. Druck ablassen ist jedoch keine gute Idee, da sonst bei normalen Temperaturen zu wenig Luft im Reifen ist.
Und auch der letzte Mythos auf der Liste stimme: Deo, Haarspray und Co. werden im heißen Auto zur Gefahrenquelle! „Im Inneren eines Autos werden es dieser Tage schnell bis zu 80 Grad. Haarspray, Deo und Co. können bereits bei einer Temperatur von 50 Grad explodieren. Wer solche Dosen im Auto lagert, sollte sie bei diesen Temperaturen dringend herausnehmen“, erklären die HeyAuto-Experten.