Auto zu Hause waschen: Es drohen dicke Strafen
Viele Autofahrer waschen ihr Fahrzeug am liebsten von Hand. Wer das zu Hause macht, sollten jedoch einiges beachten. Anderenfalls drohen hohe Strafen.
München – Wer sein Auto liebt, der pflegt es auch entsprechend. Ein Besuch in der Waschstraße kommt für manchen Autofahrer dabei jedoch nicht infrage, weil er Angst vor Kratzern im Lack hat. Stattdessen wird – beispielsweise beim Frühlingsputz – in der heimischen Einfahrt selbst Hand angelegt.
Wer sich richtig anstellt, spart dabei auch noch Zeit und Geld. Um Ärger zu vermeiden, sollten dabei jedoch einiges beachtet werden, auch wenn es kein gesetzliches Verbot gibt. Allerdings ist die Autowäsche in der Einfahrt alles andere als umweltfreundlich, wie „efahrer.com“ berichtet. So gelangen Teer, Ölrückstände und andere Schadstoffe mit dem Wasser direkt in das Grundwasser. Zudem wird dieses auch durch die oftmals verwendeten aggressiven Chemikalien und Reinigungsmittel verunreinigt.
Auto zu Hause waschen: Es drohen dicke Strafen
Im Zweifel kann man sich daher sogar strafbar machen, wenn man sein Auto zu Hause wäscht. Wer in der Nähe eines Wasserschutzgebiets wohnt, muss dabei besonders aufpassen, da dort wegen möglicher Belastungen des Grundwassers besonders strenge Verbote gelten.

Mancherorts ist es sogar gänzlich verboten, das Auto zu Hause zu putzen – wie zum Beispiel in Köln. In der Domstadt drohen bereits dann drastische Strafen, wenn das Fahrzeug nur mit Wasser abgespritzt wird. Es ist daher ratsam, sich bereits im Vorfeld über mögliche Verbote am Wohnort zu informieren. So lassen sich drohende Strafen vermeiden.
Auto zu Hause waschen: Regeln oft sehr unterschiedlich
Denn nur, weil es kein generelles Verbot gibt, das Auto zu Hause zu waschen, ist es auch nicht automatisch erlaubt. Ob eine Autowäsche auf dem Privatgrundstück erlaubt ist, kann von Ort zu Ort unterschiedlich gehandhabt werden. In manchen Fällen gelten sogar je nach Grundstück andere Regeln.
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Einzig das Wasserhaushaltsgesetz (WHG) – das als grober Leitfaden dient – ist überall gültig. Darin heißt es: „Eine Erlaubnis für das Einleiten von Stoffen in das Grundwasser darf nur erteilt werden, wenn eine schädliche Verunreinigung des Grundwassers oder eine sonstige nachteilige Veränderung seiner Eigenschaften nicht zu besorgen ist.“
Auto zu Hause waschen: Strafen von bis zu 100.000 Euro möglich
Im Klartext heißt das: Eine Autowäsche in der Einfahrt ist nur dann erlaubt, wenn sichergestellt werden kann, dass das Grundwasser nicht durch Teer oder andere Schadstoffe verunreinigt wird. So zumindest die Theorie. In der Praxis gibt es jedoch noch zahlreiche Zusatzregeln, die schnell vernachlässigt werden.
Doch auch diese Spezialregeln sollten Autobesitzer genau studieren, bevor sie ihr Fahrzeug daheim waschen. Denn oftmals sind diese mit saftigen Geldstrafen verbunden. So droht je nach Schwere der Verunreinigung durch giftige oder wassergefährdende Stoffe eine Strafe in Höhe von bis zu 100.000 Euro. Da ist es doch sicherer, lieber gleich eine Waschstraße, SB-Waschbox oder einen auf Handwäsche spezialisierten Betrieb aufzusuchen. Ein Besuch dort lohnt sich vor allem, wenn der Saharastaub seine Spuren auf dem Auto hinterlassen hat. Allerdings haben Waschstraßen und Co. sonntags in der Regel zu. Doch es gibt auch Ausnahmen, wie zum Beispiel in Bayern. Zudem ist die Angst vor Kratzer inzwischen unbegründet, oftmals sind die Waschanlagen sogat besser für den Lack als eine Handwäsche. *merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA