Blinken: Fast jeder zweite Autofahrer macht etwas Grundsätzliches falsch
Der Blinker wurde übersehen oder nicht gesetzt – und schon ist ein Unfall passiert. Laut einer Studie setzen 44 Prozent der Deutschen den Blinker nicht korrekt. So wird’s gemacht.
- Studien zufolge wissen viele deutsche Autofahrer nicht, den Blinker richtig zu setzen
- Dabei ist es im Straßenverkehr essenziell, ansonsten drohen schwere Unfälle
- Am Stauende zeigt die Warnblinkanlage die Gefahrensituation an
München - Ob übersehen, nicht gesetzt oder nur kurz aufgeblinkt: Es scheint, als ob das Blinkersetzen für viele deutsche Autofahrer eine echte Herausforderung darstellt. Laut einer Studie des Albertis Global Observatory sollen 44 Prozent der Fahrer beim Überholen oder Spurwechsel gar nicht oder nicht korrekt blinken. Mit lebensgefährlichen Folgen. Wie es richtig geht, erfahren Sie hier.
Blinker setzen: In diesen Situationen ist es wichtig – und wie es richtig geht
Es sollte eigentlich selbstverständlich sein: Bevor man eine Spur zum Beispiel auf der Autobahn wechselt oder in den Verkehr einscheren möchte, müssen Sie sichergehen, dass die Bahn auch tatsächlich frei ist (Verkehrsrecht in Deutschland: Regeln, Bußgelder und Punkte von Fahrverbot bis Rettungsgasse).
Das heißt, Sie schauen zuerst in den Rück- und dann in den Außenspiegel. Wenn kein anderes Fahrzeug kommt, sollten Sie jetzt mit dem Blinker das beabsichtigte Ausscheren anzeigen, damit herannahende Verkehrsteilnehmer Bescheid wissen und dementsprechend reagieren können. Die Faustregel besagt, dass das Blinklicht mindestens dreimal aufleuchten muss, bevor man aus- oder einschert. (Video: Lkw fährt auf Autobahn – der Fahrer sieht rein gar nichts). In Fahrzeugen neuerer Bauart ist das sogenannte Komfortblinken bereits in der Serienausstattung vorhanden: Es blinkt dreimal, auch wenn der Schalthebel lediglich angetippt wird.
Neben dem Blick in den Rück- und Außenspiegel ist auch ein Schulterblick notwendig. Haben Sie sich versichert, dass die Spur frei ist, können Sie einscheren. Überholen Sie allerdings auf einer Landstraße oder wollen auf einer Autobahn wieder auf den zuvor befahrenen Fahrstreifen wechseln, müssen Sie vor dem Wiedereinscheren erneut blinken. Es empfiehlt sich, dies so lange zu tun, bis Sie der Vorgang abgeschlossen ist.
Blinker setzen bei Kreisverkehr oder kurzem Anhalten – und wann die Warnblinkanlage gefordert ist
Doch Vorsicht: Nur weil Sie beim Abbiegen oder beim Spurwechsel blinken, bedeutet das nicht, dass Sie auch Vorfahrt haben. Deshalb sollten Sie besser warten, bis Sie auf einen Fahrstreifen wechseln können, ansonsten droht ein Unfall. Doch auch im Kreisverkehr ist das Blinken essenziell (Video: Mercedes Sportcoupé schleift Boot hinter sich her – doch etwas fehlt). Das gilt zwar nicht, wenn Sie in einen Kreisverkehr hinein-, dafür aber hinausfahren. Schließlich müssen Sie den anderen Verkehrsteilnehmern anzeigen, an welcher Ausfahrt Sie den Kreisverkehr verlassen möchten.
Eine weitere Situation, in der der Blinker gesetzt werden muss: Wenn Sie im Straßenverkehr kurz rechts ranfahren und anhalten oder parken möchten. Viele Fahrer schalten dann die Warnblinkanlage an, doch das ist grundfalsch (Video: Alter 5er BMW fliegt 16 Meter tief in Parkhausschnecke – „wie konnte das ...?“). Nähern Sie sich dagegen einem Stauende, muss die Warnblinkanlage eingeschalten werden. Der Grund hierfür: Dadurch zeigen Sie anderen Autofahrern, die nach Ihnen kommen, die Gefahrensituation an. (Mit Material von mid)