Elektroautos verlieren enorm viel Strom beim Laden – Besitzer zahlen drauf
Das Laden von Elektroautos ist hierzulande nicht immer einfach – und zudem auch noch teurer als gedacht. Das hat jetzt der Ecotest des ADAC ergeben.
München – Der ADAC hat im Rahmen seiner Ecotest-Untersuchung Elektroautos und deren Stromverbrauch genauer unter die Lupe genommen. Das erstaunliche Ergebnis: Dieser ist oft viel höher, als uns die Verbrauchsanzeigen der Stromer weismachen wollen.
Elektroautos verlieren enorm viel Strom beim Laden – Besitzer zahlen drauf
Der Automobilclub erklärt dieses Phänomen damit, dass offenbar Verluste beim Laden der Stromer entstehen, die die Messsysteme der Autos nicht erfassen. Mit der Folge, dass der Kunde beim „Tanken“ am Ladestecker mehr bezahlen muss, als dann letztlich im E-Auto an Strom zur Verfügung steht.

Denn jedes Mal geht Energie in der vorgelagerten Elektroinstallation, der Ladestation, dem Bordladegerät und der Antriebsbatterie verloren. „Bei einem Benziner wäre das etwa so, als würde man beim Tanken ein paar Liter verschütten“, berichtet der ADAC auf seiner Webseite im Rahmen des Ecotest. Und das kommt teuer: Denn so müssen Elektroauto-Besitzer im Laufe der Jahre viel Geld draufzahlen. (Elektroautos: Endlich Laden ohne Kabel? Innovative Technologie wird schon an Taxis erprobt)
Elektroautos verlieren massiv Strom beim Laden – Tesla ganz vorn dabei
Die Testwagen sind jeweils unter den gleichen Bedingungen – mit Wechselstrom (AC) über das Ladekabel des Fahrzeugs an derselben 22-kW-Wallbox unter denselben Umgebungsbedingungen (23 Grad Celsius) – geladen worden. Mit dem einfachen Hintergrund, „dass sich die Fahrzeuge die jeweils maximal vom Bordladegerät unterstützte Ladeleistung nehmen“, heißt es weiter.
Noch mehr spannende Auto-Themen finden Sie in unserem kostenlosen Newsletter, den Sie gleich hier abonnieren können.
Doch dabei zeigte sich, dass die Ladeverluste teilweise kräftig ausfallen. Um etwa die 100-kWh-Batterie eines Tesla Model X 100D vollzukriegen, müssen laut ADAC Ecotest 108,3 kWh geladen werden. Beim Kia e-Niro Spirit sind’s statt 64 kWh stattliche 72,3 kWh, beim Jaguar I-Pace EV400 S AWD statt 90,0 kWh schon 100,8 kWh. Im August 2021 lag der Strompreis laut Verivox-Verbraucherpreisindex bei durchschnittlich 30,4 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Da kommt also schnell ein stattliches Sümmchen zusammen.
Hier ein paar Highlights der ADAC-Auswertung:
Modell | Batterie in kWh (Herstellerangabe) | Benötigte Energie pro Vollladung in kWh |
Tesla Model X 100D | 100,0 | 108,3 |
Kia e-Niro (64 kWh) Spirit | 64,0 | 72,3 |
Hyundai Kona Elektro (64 kWh) Trend | 64,0 | 73,9 |
Jaguar I-Pace EV400 S AWD | 90,0 | 100,8 |
Mercedes EQC 400 AMG Line | 80,0 | 93,0 |
Renault Zoe R135 Z.E. 50 (52 kWh) Intens | 52,0 | 64,3 |
Die gesamte Liste des ADAC gibt’s hier.