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Winterreifen aufziehen: Autofahrer sollten schnell wechseln

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Von: Simon Mones

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Autofahrer, die noch nicht auf Winterreifen gewechselt sind, sollten das schnell tun. Denn die falschen Pneus können im Zweifelsfall teuer werden.

Wer seine Winterreifen beim Händler eingelagert hat, muss nur einen Termin vereinbaren und vor Ort werden die Pneus in rund einer halben Stunde gewechselt. Das macht keine Mühe, die gereinigten Winterräder werden beim Aufziehen ebenso überprüft wie die Sommerräder, die erst gesäubert und dann bis zum Frühjahr eingelagert werden.

Wer seine Winterreifen selbst montieren will, muss vor allem auf die richtige Laufrichtung achten. Das wird vor allem dann wichtig, wenn man die Pneus durchtauschen will, um die Reifen mit mehr Profil auf die Antriebsachse zu bekommen. Dabei helfen einem die Hersteller: An der Außenseite der Reifenflanke findet man oft das Wort „Rotation“ oder auch „Direction“ und dazu einen Pfeil. Dieser gibt die Laufrichtung des Pneus an, bei dem er die beste Traktion entfalten kann. Daher sollte man sich bei der Montage tunlichst daran halten. Ein vollwertiger Winterreifen hat übrigens das Alpine-Symbol: Also einen dreizackigen Berg samt Schneeflocke auf der Flanke.

Ein VW Touareg fährt mit Winterreifen auf Schnee.
Winterreifen bieten die beste Traktion, wenn sie in Laufrichtung montiert wurden. © Ingo Barenschee/Volkswagen

Winterreifen aufziehen: Zeit für Autofahrer wird knapp

Vor der Montage der Räder sollten Sie sich zunächst einmal über das richtige Drehmoment informieren. Einfach mit dem Radkreuz so lange die Schraube anziehen, bis sie knirscht, ist nicht der richtige Weg. Besser ist ein Drehmomentschlüssel, mit dem man die Radmuttern exakt festziehen kann. Bei verschiedenen Reifenhändlern finden Sie online eine Tabelle mit dem richtigen Drehmoment für Ihr Fahrzeug. Auch gibt es einen Unterschied zwischen Alu- und Stahlfelgen.

Die Montage selbst läuft nach dem gewohnten Muster ab. Erst lockert man die Schrauben und bockt dann das Auto mithilfe des Wagenhebers auf. Dann drehen sie die Schrauben heraus und nehmen das Rad ab. Um die Wiedermontage zu erleichtern, markieren Sie den Standort des Reifens mit einem hellen Stift auf der Flanke – zum Beispiel „VL“ für vorne links. Jetzt kommen die Winterreifen dran, die werden festgeschraubt, aber noch nicht festgezogen. Nachdem man alle vier Räder fixiert hat, lässt man das Auto herunter und zieht sie dann kreuzweise mit dem Drehmomentschlüssel fest. Das bedeutet, dass Sie immer das Schraubenpaar anziehen, dass sich quer gegenüber befindet. Und nicht vergessen, nach 50 bis 100 Kilometern die Radmuttern kontrollieren und nachziehen.

Winterreifen aufziehen: Bereifung muss an Straßenverhältnisse angepasst sein

Beim Zeitpunkt der Montage von Winterreifen gilt nach wie vor die „O bis O-Regel“. Das heißt: Man zieht die Kaltwetter-Pneus im Oktober auf und wartet bis zum Wochenende nach Ostern, um sie wieder abzumontieren. Eine bestimmte gesetzliche Regelung, wann man Winterreifen montiert haben muss, gibt es nicht. Allerdings muss die Bereifung den Straßenverhältnissen angepasst sein: Wer bei vereister Fahrbahn mit Sommerreifen angehalten wird, muss ein Bußgeld bezahlen.

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Denn es sind zwei Sätze, die unter Deutschlands Autofahrer in den vergangenen Jahren für Verwirrung sorgten: „Bei Kraftfahrzeugen ist die Ausrüstung an die Wetterverhältnisse anzupassen. Hierzu gehören insbesondere eine geeignete Bereifung und Frostschutzmittel in der Scheibenwaschanlage“, heißt es im neu gefassten § 2 in Absatz 3a der Straßenverkehrsordnung (StVO). Was allerdings eine geeignete Bereifung ist, lässt sich so pauschal nicht sagen. Je nach Wetterverhältnissen kann selbst im Dezember ein guter Sommerreifen geeignet sein. Wenn das Sonnenwetter jedoch plötzlich in munteres Flockentreiben umschlägt, riskiert der Sommerreifenfahrer bereits eine Bußstrafe von mindestens 60 Euro. 80 Euro kostet das Ganze, wenn es aufgrund der falschen Bereifung zur Behinderung des Straßenverkehrs kommt. In beiden Fällen ist auch mit einem Punkt im Flensburger Register zu rechnen.

Winterreifen aufziehen: Bestimmungen im Ausland prüfen

Neben Sommer- und Winterreifen gibt es auch Allwetter- oder Ganzjahresreifen. An die Leistungen von Sommer- und Winterreifen kommen diese Pneus nicht heran, da sind sich die Experten der „Initiative Reifensicherheit“ einig. Doch in bestimmten Fällen – zum Beispiel für Autovermieter oder Taxiunternehmen – können Allwetterreifen eine durchaus sinnvolle Alternative zum Saisonreifen sein, meinen die Reifenprofis. Ganzjahresreifen sind auf der Seitenwand mit „M+S“ gekennzeichnet, dem englischen Kürzel für „Mud and Snow“ (Matsch + Schnee). Doch gerade auf Schnee zeigen die Allwetterpneus oft Schwächen, stellte der ADAC in seinen Testreihen fest.

Wer einen Winterurlaub im Ausland plant, sollte sich unbedingt über die aktuellen Bestimmungen in puncto Winterreifen informieren. In Finnland zum Beispiel sind Winterreifen in der Zeit vom 1. Dezember bis zum 29. Februar vorgeschrieben. Auch in Schweden herrscht Winterreifenpflicht, Touristen sind von der Regelung allerdings ausgenommen. In anderen Ländern – etwa in Frankreich, Österreich oder Italien – dürfen bestimmte Straßen und Gebirgspässe im Winter lediglich mit Winterreifen befahren werden. In Slowenien herrscht vom 15. November bis zum 15. März eine generelle Winterreifenpflicht. Die Letten halten es wie die Finnen und schreiben die Wintergummis vom 1. Dezember bis zum 29. Februar vor. (Patrick Solberg/press-inform)

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