Selbstgemalter Zebrastreifen: Polizei spricht von „schwerer Straftat“
In einer 2500-Seelen-Gemeinde in Mecklenburg-Vorpommern haben Unbekannte einen Zebrastreifen auf die Straße gemalt – jetzt ermittelt die Kripo.
Niepars – Schon mal von einem FGÜ gehört? Nein? Das ist die amtliche Abkürzung für einen Fußgängerübergang – im Alltag besser bekannt als Zebrastreifen. Was wohl die wenigsten wissen: Früher hieß der Zebrastreifen im Amtsdeutsch tatsächlich einmal „Dickstrichkette“. Unabhängig vom Namen soll ein Zebrastreifen ein sicheres Überqueren der Straße ermöglichen – weswegen im Regelfall eine entsprechende Beschilderung dazugehört. Außerdem ist am Zebrastreifen normalerweise die Bordsteinkante abgeschrägt, damit auch mit einem Rollstuhl oder einem Kinderwagen ein leichtes Überqueren möglich ist. In Niepars (Mecklenburg-Vorpommern) wünschte sich nun jemand ganz offensichtlich dringend einen Zebrastreifen – und malte ihn kurzerhand selbst.
Selbstgemalter Zebrastreifen: Polizei spricht von „schwerer Straftat“
Der, beziehungsweise die Unbekannten, malten fünf weiße Streifen auf die Landstraße 21 – vermutlich mit einer Farbrolle. Die Streifen sind einen Meter breit und drei Meter lang. Einen ähnlichen Fall gab es vor einiger Zeit in Hannover – hier war ein 51-Jähriger zur Tat geschritten und hatte ebenfalls einen Zebrastreifen auf die Straße gemalt. Wie die Polizei Stralsund berichtet, fordern die Anwohner der 2500-Seelen-Gemeinde Niepars bereits „seit geraumer Zeit“ an dieser Stelle einen Fußgängerüberweg.

Selbstgemalter Zebrastreifen: Tätern droht Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren
Möglicherweise waren sich der, beziehungsweise die Täter, aber über die Konsequenzen ihres Handels nicht so ganz bewusst – denn ihnen droht jetzt mächtig Ärger. Denn auch wenn es zunächst wie ein „lustiger Kinderstreich“ wirke, handele es sich um eine „schwere Straftat“, schreibt die Polizei. Es drohe eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren. In einem Dorf in Hessen hatten Anwohner zu einem Trick gegriffen, um Raser in ihrer Straße auszubremsen – doch im Netz wird gestritten, ob das wirklich legal ist.
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Nach einer ersten Schätzung beläuft sich der Schaden auf rund 500 Euro, die Farbstreifen sollen nun entfernt werden. Die Kriminalpolizei hat inzwischen Ermittlungen wegen des Verdachts des Gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr aufgenommen – und sucht nach Zeugen.