Audi und Porsche in der Formel 1: VW-Boss Herbert Diess will deutsche Fahrer
Audi und Porsche wollen ab 2026 in der Formel 1 starten. Der Volkswagen-Chef möchte dafür deutsche Fahrer – und einen Grand-Prix hierzulande.
Update vom 9. Mai 2022, 10:00 Uhr: Deutschland war nicht immer eine Formel-1-Nation: Erst mit einheimischen Fahrern wie Michael Schumacher (53) und Heinz-Harald Frentzen (54) erreichte die Königsklasse der Motorsports in den 90er-Jahren hierzulande breites Interesse, das Tempolimit-Fan Sebastian Vettel (34) dann festigte – und das jetzt sicher auch ein Grund für den geplanten Einstieg der Volkswagen-Töchter Audi und Porsche ist.
Audi und Porsche in der Formel 1: VW-Boss Herbert Diess will deutsche Fahrer
Folgerichtig wünscht sich VW-Chef Herbert Diess (63) auch eine deutsche Beteiligung bei den Teams. „Ich gehe davon aus, dass wir versuchen werden, in unseren zwei Teams sicher auch deutsche Fahrer zu beschäftigen“, erklärte er auf einer gemeinsamen Veranstaltung von „Wolfsburger Allgemeine“ und „Wolfsburger Nachrichten“. Auch einen heimischen Grand-Prix (eventuell als Ersatz für den Lauf im russischen Sotschi) würde für „Deutschland Sinn machen“, so Diess.
Erstmeldung vom 8. April 2022, 11:42 Uhr: Wolfsburg – Für viele Menschen gilt die Sieben als Glückszahl, so haben beispielsweise Katzen sieben Leben. In vielen Ländern Ostasiens ist die Zahl hingegen ein Unglücksbringer. Fragt man bei Audi und Porsche an, so würde man wohl eher von einer Glückszahl reden. Der Grund, am 7. April hat der Volkswagen-Konzern den Weg für den Formel-1-Einstieg der beiden Marken freigemacht.
„Vorstand und Aufsichtsrat der Volkswagen AG, der Porsche AG und der Audi AG haben Planungen der beiden Konzernmarken für einen eventuellen Einstieg in die Formel 1 bestätigt. Über Details werden die Marken Audi und Porsche zu einem späteren Zeitpunkt informieren“, erklärte Volkswagen auf Anfrage von „Auto, Motor und Sport“.
VW gibt grünes Licht: Audi und Porsche dürfen in die Formel 1
Die Gerüchte, dass man in Wolfsburg an einem Engagement in der Formel 1 interessiert ist, halten sich seit vielen Jahren. Bislang kam es jedoch nie dazu, was auch am Reglement der Königsklasse lag. Davon hängt auch dieses Mal ab, ob Audi und Porsche in die Formel 1 einsteigen. „Eine Entscheidung für einen Einstieg ist noch nicht gefallen, wir befinden uns in der finalen Phase der Bewertung. Noch liegt das neue Reglement für 2026 und Folgejahre nicht vor. Es sieht weitreichende Änderungen für einen nachhaltigeren Sport vor und ist Voraussetzung für einen möglichen Einstieg von Audi“, betonte die VW-Tochter auf Nachfrage von „Sport1.de“. Gleiches gilt auch für Porsche. Das neue Reglement soll spätestens im Herbst feststehen.

Die Planungen für den Einstieg laufen derweil bereits auf Hochtouren. So verhandelt Porsche bereits mit Red Bull über eine Zusammenarbeit ab 2026. Wie „Motorsport-Total“ berichtet, ist der Deal bereits so gut wie in trocken Tüchern. Bei Audi sieht die Sachlage derweil etwas anders aus.
VW gibt grünes Licht: Audi sucht nach Partner
Zwar hieß es im vergangenen Jahr zeitweise, Audi würde den Sportwagenhersteller McLaren übernehmen, doch das stellte sich schnell als falsch heraus. Gespräche mit den Briten soll es indes aber in der Tat gegeben haben. Diese sind jedoch nicht so verlaufen, wie man sich das in Ingolstadt gewünscht hätte. So soll McLaren wenig Interessen zeigen, sein Team zu verkaufen. Gespräche soll es zudem auch mit Williams geben, doch auch hier soll man laut „Auto, Motor und Sport“ auf zu viel Unabhängigkeit bestehen. Zudem fährt der britische Traditionsrennstall dem Feld seit Jahren nur noch hinterher.
Doch Audi hat noch weitere Optionen, so soll Aston Martin an einer Zusammenarbeit interessiert sein. Die Gespräche sollen bereits weit fortgeschritten sein, schreibt „Motorsport-Total“ mit Bezug auf eine anonyme Quelle. Ein klares Dementi gab es vom Rennstall ebenfalls nicht. Zwar sei mit dem derzeitigen Motoren-Partner Mercedes-Benz sehr zufrieden und habe „derzeit keine alternativen Pläne. Man sollte in der Formel 1 niemals nie sagen. Wir erkunden mit unserem neuen strategischen Partner Aramco aktiv Möglichkeiten.“
VW gibt grünes Licht: Sauber Favorit auf Audi-Partnerschaft
Die zweite Option wäre laut „Auto, Motor und Sport“ das Sauber Team, das aktuell als Alfa Romeo an den Start geht. Zwischen 2006 und 2009 gab es bereits einmal eine Zusammenarbeit mit einem deutschen Hersteller: BMW. Damals war auch der heutige Audi-Chef Markus Duesmann (52) mit an Board. Zudem kennt Audi Sauber aus der Zusammenarbeit bei der Entwicklung des LeMans-Autos.
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Dafür nutze man den Windkanal des Teams in Hinwil. Und auch der damalige Technikchef von Audi, Jan Monchaux ist inzwischen bei dem Team angestellt. Hinzu kommt: Teambesitzer Finn Rausing will mit dem Verkauf des Teams nicht reich werden. Das Team wäre im Vergleich zu McLaren deutlich günstiger und man könnte als Audi antreten. Bei einer Zusammenarbeit mit den britischen Teams wäre es wohl eher ein McLaren-Audi oder Williams-Audi geworden. Der schweizer Rennstall dürfte daher wohl ganz oben auf der Liste von Audi stehen.