1. 24auto
  2. News

Wildunfälle auf Landstraßen: Geringeres Risiko durch dauerhafte Sommerzeit

Erstellt:

Von: Simon Mones

Kommentare

Laut einer US-Studie würde eine dauerhafte Sommerzeit für weniger Wildunfälle sorgen. Eine Umstellung auf Winterzeit hätte den gegenteiligen Effekt.

Ein Wildunfall ist für viele Autofahrer wohl eines der Horrorszenarien überhaupt – sind die Kosten, die durch den Schaden entstehen, doch immens. Offenbar gibt es jedoch eine recht einfache Lösung, um die Zahl der Wildunfälle zu reduzieren: eine dauerhafte Umstellung auf die Sommerzeit.

Über die Abschaffung der Zeitumstellung wird ohne hin bereits seit Längerem diskutiert. Eine US-Studie, die im Fachblatt „Current Biology“ erschienen ist, verleiht der Thematik nun also zusätzliches Gewicht. Etwa 2,3 Prozent weniger Zusammenstöße zwischen Hirschen und Fahrzeugen würde die Umstellung pro Jahr nach sich ziehen.

Das Verkehrszeichen für Achtung, Wildwechsel.
Eine dauerhafte Sommerzeit sorgt laut einer US-Studie für weniger Wildunfälle. © Christoph Hardt/Imago

Wildunfälle auf Landstraßen: Geringeres Risiko durch dauerhafte Sommerzeit

Das hat einen ganz einfachen Grund: Durch die Umstellung auf Winterzeit sind in der kalten Jahreszeit mehr Menschen nach Sonnenuntergang auf den Straßen unterwegs. Direkt in der Woche nach dieser Umstellung komme es den Forschern zufolge daher zu einem 16-prozentigen Anstieg von Kollisionen zwischen Mensch und Tier.

Für die Studie hat ein Forscherteam der Universtity of Washington die Daten von über einer Million Zusammenstößen zwischen Hirschen sowie wenigen anderen Tieren und Fahrzeugen aus 23 US-Bundesstaaten analysiert. Dabei kam das Team zu einer weiteren Erkenntnis: Eine permanente Winterzeit würde für mehr Wildunfälle sorgen.

Wildunfälle auf Landstraßen: Zusammenstöße nach Sonnenuntergang häufiger

Demnach hängt das Risiko davon ab, wie sehr sich die Aktivitäten von Menschen und Hirschen überschneiden. Die Wildtiere sind dämmerungsaktiv und daher vor allem in der Morgen- und Abenddämmerung unterwegs. Nach Sonnenuntergang kommt es daher laut den US-Forschern 14-mal häufiger zu Wildunfällen als in den zwei Stunden davor.

Für Deutschland lässt sich die Studie jedoch nicht mit Zahlen belegen, da es keine Zahlen zum Zusammenhang von Wildunfällen und Zeitumstellungen gibt. „Wenn die Rushhour in der Dämmerungszeit beziehungsweise Dunkelheit ist, dann ist natürlich die Gefahr für Wildunfälle größer, das ist klar“, sagte die Sprecherin der Deutschen Wildtier Stiftung Inga Olfen jedoch. „Aber wirklich belastbare Daten dafür, dass wir durch die Zeitumstellung in den paar Tagen eine höhere Unfallzahl haben, sind uns nicht bekannt.“

Noch mehr spannende Auto-Themen finden Sie in unserem kostenlosen Newsletter, den Sie gleich hier abonnieren können.

Die Stiftung geht zudem davon aus, dass sich durch die Umstellung auf eine dauerhafte Sommerzeit, der Höhepunkt an Wildunfällen nur um ein paar Wochen nach vorne verlagert. Er würde auch bei gleichbleibender Zeit, wenn auch etwas schleichender, kommen. (Mit Material der dpa)

Auch interessant

Kommentare